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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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am Strand in der Sonne räkeln und einfach ein paar Tage abschalten können. Natürlich wäre Baby auch dabei, und sie beide waren alles andere als beste Freundinnen. Aber da wäre ja auch noch Owen gewesen.
    Unwillkürlich lief Jack ein Schauer über den Rücken. Vor einigen Monaten, als sie und Avery sich noch gehasst hatten und Baby gerade mit J.P. zusammengekommen war, hatte sie Owen mit ihrem Wissen über ihn und seine heimliche Affäre mit Kelsey erpresst und ihn so dazu gebracht, sich als ihr Freund auszugeben. Ziel dieser Aktion war gewesen, J.P. eifersüchtig zu machen und Avery zu ärgern. Es hatte perfekt funktioniert – sie und J.P. waren wieder ein Paar. Aber diese kurze Zeit mit Owen – vor allem ihre demonstrativ ausgetauschten Küsse – hatte etwas in ihr ausgelöst. Sie konnte nicht genau erklären, woran es lag, aber irgendwie hatte sich die kurze Scheinbeziehung mit Owen echter angefühlt als die jahrelange echte Beziehung mit J.P.
    »Die kleinen Monster sind auf der Couch eingeschlafen.« J.P. tauchte im Türrahmen auf und holte Jack in die Gegenwart zurück. »Ich dachte, ich lasse sie besser liegen, bevor sie wieder aufwachen.« Er kam zu ihr und stellte sich neben sie ans Fenster. Von der Straße wehten die Klänge eines gesungenen Zählreims zu ihnen herauf.
    »Gut. Dann sind wir ja jetzt ungestört …«, murmelte Jack und ließ das Ende des Satzes bedeutungsvoll in der Luft hängen. J.P. stand so dicht neben ihr, dass sie seinen vertrauten Duft nach Eukalyptus und frisch gewaschener Wäsche riechen konnte. Er ließ die Hand unter ihren rosa Kaschmirpulli von Tocca gleiten.
    »Wir müssen ganz leise sein«, flüsterte Jack und rückte noch näher an ihn heran. Dann küsste sie ihn, als gäbe es auf der ganzen Welt nichts Wichtigeres. Und vielleicht stimmte das auch. Als J.P. über die nackte Haut ihres Rückens streichelte, fragte sie sich, ob sie es nicht gleich hier und jetzt hinter sich bringen sollten. Wer brauchte schon dieses ganze Trara drum herum? Sie öffnete gerade den Knopf ihrer Jeans, als von der Tür ein lautes Kreischen ertönte.
    »Dora ist zu Ende!«, rief Elodie, die neben ihrer Schwester stand. »Wir wollen noch mehr Dora!«
    J.P. löste sich von Jack. »Ich glaube, jetzt ist endgültig Schlafenszeit für euch!« Er hob die Zwillinge nacheinander hoch. »Bin gleich zurück«, sagte er über die Schulter zu Jack, klang jedoch nicht wirklich überzeugt.
    Mit den beiden Mädchen auf dem Arm machte er sich auf den Weg nach unten und Jack fühlte sich zum zweiten Mal an diesem Abend wie eine verzweifelte Hausfrau.

r sorgt vor
    »Sie können mich hier rauslassen«, sagte Rhys am Mittwochmorgen, als die Limousine seiner Mutter schon fast an dem Apartmentgebäude der Carlyles auf der Fifth Avenue, Ecke 72., vorbeigefahren war.
    »Hier?«, wunderte sich Oliver, Lady Sterlings Chauffeur, und warf Rhys im Rückspiegel einen fragenden Blick zu.
    »Ich weiß, ich weiß«, murmelte Rhys. Es war nicht seine Idee gewesen, sich die vier Blocks bis zu Owen mit dem Wagen bringen zu lassen. Aber seine Mutter legte größten Wert auf standesgemäßes Auftreten, und in ihren Augen wäre es völlig unangemessen gewesen, wenn Rhys, seine Reisetasche von Tumi über die Schulter gehängt, die paar Schritte die Fifth Avenue hinauf zu Fuß gegangen wäre.
    »Wünsche eine gute Reise zu haben, Sir!«, sagte Oliver in reinstem Oxfordenglisch, als er Rhys die Tür aufhielt.
    »Vielen Dank!« Rhys lächelte glücklich. Fünf Tage ohne Familie, ohne Verpflichtungen und vor allem ohne Fuchsjagd – es klang wie das verdammte Paradies.
    Nicht zu vergessen das … ähm … Entjungferungsprojekt?
    »Hey, Mann!«
    Rhys drehte sich um und entdeckte Owen, der bereits unten stand und Jeans und einen marineblauen Sweater trug.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Rhys, als er vor ihm stand, und stellte seine Tasche neben sich ab. Sofort eilte der Portier herbei, schlang sich den Riemen über die Schulter und trug sie ins Gebäude.
    »Ich hab es oben nicht mehr ausgehalten.« Owen verschränkte die Arme vor der Brust. »Dieser Remington … ich sag’s dir, Alter … Ich weiß ja, dass er und meine Mom zusammen sind, aber die beiden kleben förmlich aneinander. Vorhin am Frühstückstisch hat er sie mit Rührei gefüttert.« Er schüttelte sich. »Und das im Pyjama .«
    Rhys betrachtete seinen Freund, der finster mit dem Kiefer mahlte, mitfühlend. Ihm war es auch jedes Mal extrem unangenehm, wenn seine

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