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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Baby gestanden hatte. Der Platzhalter war ihr Name geworden.
    Baby setzte gerade zu einer Erklärung an, als Riley sagte: »Erzähl mir zwei Wahrheiten und eine Lüge.«
    »Ich?«, fragte Baby überrascht.
    »Nein, dein Pferd.« Riley verdrehte seine haselnussbraunen Augen und ließ Natascha in Galopp fallen. »Na los, komm!«
    Baby presste grinsend ihre Fersen in Birdies Flanken, nicht zu fest, aber doch fest genug, dass sie zu galoppieren begann. Sand aufwirbelnd jagten sie Riley und Natascha hinterher. Baby genoss es, wie die salzige Brise durch ihre Haare fuhr und ihr übers Gesicht strich.
    Innerhalb von Sekunden hatte sie zu Riley aufgeschlossen, der sie überrascht ansah, als sie plötzlich wieder neben ihm auftauchte. Sie warf ihm einen triumphierenden Blick zu und er zog beeindruckt eine Braue hoch. Dann ließ er sein Pferd in Schritt verfallen und Baby tat es ihm nach.
    »Ich bin sechzehn, hatte früher eine imaginäre Freundin namens Estella und habe einen Freund«, ratterte Baby zwei Wahrheiten und eine Lüge herunter, bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte. Warum es ausgerechnet die dämliche Freund-Lüge sein musste, wusste sie selbst nicht.
    Vielleicht um jemand ganz Bestimmten wissen zu lassen, dass sie Single war?
    »Hmmm«, machte Riley nachdenklich. Der Meerwind verwuschelte seine dichten dunklen Haare. »Das mit deinem Alter ist eine Lüge. In Wirklichkeit bist du fünfundzwanzig und tust nur so, als ob du noch ein naives Highschool-Mädchen wärst, um bei den Jungs besser anzukommen.«
    Baby schüttelte grinsend den Kopf.
    »Okay, dann die imaginäre Freundin – ich glaube, jeder hatte imaginäre Freunde, als er klein war. Also stimmt das mit dem Freund nicht.« Ein hoffnungsvoller Ausdruck trat in seine Augen, als er Baby ansah. »Hab ich recht?« Leicht errötend schaute er wieder nach vorn und ritt ein bisschen schneller.
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.« Sobald die Worte draußen waren, zuckte Baby innerlich zusammen. Das hätte sie nicht sagen sollen. Sie wollte doch eigentlich gar nicht mit ihm flirten. Aber Riley hatte irgendetwas an sich, das sie total verwirrte.
    Riley lenkte Natascha vom Strand weg auf einen von üppigen tropischen Bäumen bestandenen Pfad. »Hier geht’s auf die andere Seite der Insel«, erklärte er, als Baby zu ihm aufgeschlossen hatte. »Das nächste Mal solltest du dir übrigens was Schwereres einfallen lassen.«
    »Na hör mal, du hast mich total überrumpelt!«, protestierte Baby, während sie den schmalen Weg entlangritten. Die tief hängenden Zweige der Bäume berührten beinahe den Boden und es herrschte dämmriges Zwielicht. Kaum zu glauben, dass sie noch vor wenigen Augenblicken am Strand unten gewesen waren. »Aber da du das anscheinend besser kannst, bin ich jetzt mal gespannt, was du so zu bieten hast.«
    »Okay. Ich singe Siebzigerjahresongs, bevor ich auf die Bühne gehe – das soll mir Glück bringen –, finde Stachelschweine toll und lasse hübsche Mädchen manchmal beim Wettreiten gewinnen«, sagte Riley.
    Baby konnte sein Gesicht nicht sehen, weil er ein Stück vor ihr ritt.
    »Das mit den Siebzigerjahresongs glaub ich dir sofort«, neckte sie ihn, um Zeit zu gewinnen. Hatte Riley sie gerade hübsch genannt? Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen, und der Grund dafür war nicht, dass Birdie in Galopp verfallen war.
    Der Weg wurde steiler. Kurz darauf erreichten sie eine Lichtung mit einer schmalen Felsnadel, die übers Meer blickte. »Oh!«, rief Baby. Sie waren tatsächlich auf der anderen Seite der Insel angekommen, und obwohl es immer noch derselbe Ozean war, wirkte er von hier aus noch umwerfender. Babys Blick versank im Horizont. Alles fühlte sich Millionen Meilen weit weg an – Manhattan, die Schule, sogar Avery, Owen, ihre Mutter und Remington …
    Und wie steht’s mit Rileys Freundin?
    »Ich singe tatsächlich viel Siebzigerjahrekram. Irgendwie fühlt sich die Musik von damals viel echter an«, sagte Riley und brachte sein Pferd neben ihr zum Stehen. »Das war Wahrheit Nummer eins.« Er hob den Daumen. »Die zweite« – er reckte den Zeigefinger – »ich steh total auf Stachelschweine. Sie sind einfach echt abgefahren und irgendwie besonders!« Er grinste.
    Baby wartete mit angehaltenem Atem auf die Antwort, die sie mehr als alles andere interessierte. Sie wusste, dass er sie hinauszögerte, um sie zu ärgern. Aber sie musste zugeben, dass ihr das Spiel gefiel.
    »Die Aussicht sollte man lieber auf zwei

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