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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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das Thema zu wechseln.
    »Ja.« Layla seufzte. »Es gefällt mir sogar extrem gut dort. Ich liebe meine Kurse und meine Freunde und meine Musik – alles ist so, wie ich es immer wollte. Es ist nur manchmal total schwer, erwachsen zu werden und das zu tun, was man tun muss«, fügte sie rätselhaft hinzu.
    Babys Blick wanderte zum Horizont, wo die untergehende Sonne das Meer in Flammen setzte. Layla war unglaublich cool, aufrichtig und herzlich, und am liebsten hätte sie ihr erzählt, was zwischen ihr und Riley heute Nachmittag passiert war. Aber dann musste sie an sein schiefes Lächeln denken und an seine Küsse und diesen wahnsinnig süßen Südstaatenakzent …
    Und daran, dass er seine Freundin mit einer anderen betrügt?
    »Gott, ich bin am Verhungern!«, rief Layla plötzlich und verscheuchte die melancholische Stimmung. »Ich glaub, an der Poolbar gibt es frittierte Muscheln. Sollen wir uns einen Teller teilen?«
    Wenn sie wüsste, dass sie bereits den Freund mit ihr teilt …

ankündigung
    Etwas außer Atem betrat Avery am Samstagmittag das hoteleigene Nobelrestaurant Sel de Mer und schlängelte sich zwischen den voll besetzten Tischen hindurch, an denen gelangweilt aussehende Paare saßen, die in ihrem Thunfisch-Tatar herumstocherten und sich über die für die Weihnachtsfeiertage geplanten Skiferien in Gstaad unterhielten. Suchend blickte sie sich um, konnte aber inmitten der in pastellfarbene Seide gehüllten Frauen nirgends den mit Elefanten bedruckten Sari ihrer Mutter oder deren Jutetasche entdecken.
    »Avery!«, rief Baby von einem Tisch in der Mitte aus. Ihre Haare waren zu zwei zerzausten Zöpfen geflochten, und sie hatte ein weißes Herrenhemd an, das sie mit einem breiten Ledergürtel wie ein Kleid trug. Sie hatte es mal wieder geschafft, mit minimalem Aufwand und cooler Nachlässigkeit fantastisch auszusehen, und das obwohl sie ihr Strohhalmpapierchen in winzige Stücke zerpflückte und dabei abwesend in ihren Eistee starrte.
    »Hey.« Avery setzte sich in den Korbstuhl gegenüber Baby und musterte sie forschend. Irgendetwas stimmte seit gestern Abend nicht mit ihr. Hoffentlich war sie nicht immer noch sauer, weil Jack hier war.
    »Hey«, erwiderte Baby, ohne von ihrem Eistee aufzuschauen. »Und, was hast du so gemacht heute?«, fügte sie hastig hinzu, als würde sie spüren, dass Avery kurz davorstand, sie einem öffentlichen Verhör über ihren Gemütszustand zu unterziehen. Nach ihrem Gespräch mit Layla gestern Abend hatte sie so getan, als wären ihr die frittierten Muscheln auf den Magen geschlagen, und war ins Bett gegangen. Sie hatte über einiges nachdenken müssen. Der Nachmittag mit Riley war so schön gewesen und hatte sich so richtig angefühlt. Als er ihr dann noch von seinem und Laylas Abkommen erzählt hatte, hatte sie endgültig das Gefühl gehabt, nichts wirklich Verbotenes zu tun. Am Abend hatte sie dann aber gemerkt, wie sehr sie Layla mochte, und alles war wieder kompliziert geworden.
    »Nichts Besonderes.« Jetzt war es Avery, die weitere Fragen abblocken wollte. Sie fand es herrlich, dass niemand von ihr und Rhys wusste. Es hatte so etwas Romantisches, ein bisschen wie in »Titanic«, wobei sie niemals zugeben würde, dass sie den Film toll fand. Außerdem war es in ihrem Fall sogar noch perfekter, weil sie und Rhys nicht diese lästigen Standesunterschiede überwinden mussten.
    Avery faltete ihre Serviette auf und breitete sie auf ihrem Schoß aus. »Wo ist Layla?«
    »Da bin ich schon«, rief Layla in diesem Moment und schob sich ihre Coach-Sonnenbrille in die Locken. »Geht’s dir wieder besser?«, fragte sie und zupfte Baby liebevoll an einem ihrer Zöpfe. »Riley hat heute Morgen nach dir gefragt. Als ich ihm erzählt habe, dass er heute auf seine Reitpartnerin verzichten muss, hat er mich genötigt, noch mal mit ihm auszureiten.« Sie verdrehte grinsend ihre großen grünen Augen.
    »Äh, ja, danke, mir geht’s schon viel besser«, stammelte Baby. »Ich … so schlimm war es dann Gott sei Dank doch nicht. Nur eine kleine Magenverstimmung.« Baby sprach viel zu schnell und mit der gleichen Stimme, mit der sie Avery immer erfolglos davon überzeugen wollte, dass sie sich nicht ungefragt in ihrem Kleiderschrank bedient hatte. Avery runzelte die Stirn. Was war hier los?
    »Ich hab die Muscheln gut vertragen«, sagte Layla. »Wahrscheinlich weil ich den widerlichen Mensa-Fraß gewöhnt bin. An der Uni bekommt man einen unverwüstlichen Magen.«
    »Oh, wie schön!«,

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