Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn
ihn verdient hat, verstehst du?« Owen blieb nachdenklich im Türrahmen stehen.
»Vielleicht sucht er nach dir. Beide Golfmobile sind weg«, sagte Avery, die immer verzweifelter wurde.
»Ja, wahrscheinlich hast du recht. Okay, Ave, danke!« Endlich drehte Owen sich um und schlenderte davon.
Sobald sie die Tür hinter ihm zugemacht hatte, atmete Avery erleichtert auf.
»Ich soll also ein Mädchen finden, das mich verdient hat?« Rhys kam mit einem schelmischen Grinsen aus dem Schlafzimmer. »Ich hatte kurz schon befürchtet, ich müsste mich unterm Bett verstecken. Sicherheitshalber hab ich sogar ausprobiert, ob ich drunterpassen würde.« Er fuhr sich durch seine sexy zerzausten braunen Haare.
Avery stellte sich vor, wie Rhys sich unter eins der Betten zwischen die zum Teil noch unausgepackten Taschen von Layla und Baby quetschte, und brach in Lachen aus. »Als ich noch klein war, hatte ich immer Angst, dass unter meinem Bett Monster leben könnten«, gab sie verlegen zu. Sie setzte sich auf die Couch und schlug die Beine unter.
»Ich auch.« Rhys setzte sich neben sie. Sie sah so süß und unschuldig aus, und es war total rührend gewesen, wie sie versucht hatte, ihn vor Owen zu verstecken. Er beugte sich zu ihr und küsste sie.
Genau in dem Moment meldete sein Handy den Eingang einer SMS.
frohes t-giving, alter! endlich zum zug gekommen?! stand unter dem Bild eines Truthahns, der gerade eine Truthenne bestieg. Hugh. Rhys löschte die Nachricht hastig, stellte das Handy auf lautlos und steckte es in die Hosentasche zurück, bevor Avery einen Blick darauf werfen konnte.
»Wer hat dir denn geschrieben?«, fragte Avery neugierig. »Eine deiner Poolbekanntschaften ?«, fügte sie neckend hinzu.
»Ach, bloß ein Kollege aus dem Schwimmteam«, antwortete Rhys, dann stand er plötzlich auf, ging zur Tür und verriegelte sie. So. Jetzt würde sie niemand mehr stören.
»Keine weiteren Unterbrechungen mehr«, murmelte Avery und warf ihre langen Haare über die Schulter zurück.
»Versprochen«, flüsterte Rhys und hoffte, dass sie nicht merkte, wie das Handy in seiner Tasche weitervibrierte.
Wie hat vorhin jemand so schön gesagt? Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß – zumindest noch nicht …
unter schwestern
Baby eilte mit großen Schritten auf den Bungalow zu. Auf dem Rückweg vom Stall waren Riley und sie Rhys und Owen in die Arme gelaufen. Die beiden wollten in einer der Strandbars einen feucht-fröhlichen Männerabend feiern und Riley hatte sich ihnen spontan angeschlossen. Sie hatte nichts dagegen gehabt. Im Gegenteil: Alles, was sie wollte, war eine ausgiebige Dusche.
Um sich die Schuldgefühle abzuschrubben?
Sie hatte den ganzen Nachmittag mit Riley auf der anderen Seite der Insel verbracht, wo sie von einer Bucht zur nächsten geritten waren, im Meer herumgealbert hatten und immer wieder in endlosen Küssen versunken waren. Es waren herrliche, verwunschene Stunden gewesen und Baby hatte jede einzelne Sekunde genossen. Doch jetzt meldete sich ihr Gewissen umso lauter. Was Riley ihr über seine Beziehung mit Layla erzählt hatte, war irgendwie einleuchtend gewesen – sie hatte schon oft gehört, dass Paare, die auf verschiedenen Unis studierten, es mit der Treue nicht so genau nahmen. Aber es war eine Sache, mit einem Mädchen rumzuknutschen, das Layla niemals kennenlernen würde, und eine ganz andere, wenn dieses Mädchen ihre zukünftige Stiefschwester war.
»Hallo?«, rief Baby, als sie die Terrassentür aufschob.
»Hey!« Layla kam in einem hellblauen Long-Shirt von American Apparel aus dem Schlafzimmer, das sie in der Taille mit einem Tuch zusammengebunden hatte. »Wie war euer Ausflug?«
Baby wurde rot. »Lustig … Schade, dass du nicht dabei warst«, log sie.
Layla nickte. »Ich freu mich, dass du und Riley Spaß hattet«, sagte sie zögernd. Baby wurde nervös. Hatte da ein misstrauischer Unterton mitgeschwungen? Sie war sich nicht ganz sicher. »Deine Schwester und ihre Freundin machen sich gerade fürs Abendessen fertig. Sie wollen in dieses noble Restaurant im Hotel gehen und so tun, als wären sie neunzig.« Layla grinste.
»Das hab ich gehört!«, gellte Averys Stimme von der anderen Seite der geschlossenen Schlafzimmertür.
»Ich dachte, wir zwei könnten uns vielleicht mit ein paar Bier an den Strand setzen«, fügte Layla hoffnungsvoll hinzu. »Bis jetzt haben wir ja noch nicht so viel Zeit miteinander verbracht.«
»Klingt super.« Baby schluckte den Kloß in ihrer
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