Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
Sir.« Georgeanne reichte ihm die Hand und schaute dem alten Mann, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Burgess Meredith hatte, ins Gesicht.
    »Südstaatlerin … hmm.« Er wandte sich ab und verzog sich nach drinnen.
    John hielt Georgeanne die Fliegentür auf, und sie betrat das Haus, dessen Einrichtung in eleganten Blau-, Grün- und Hellbrauntönen gehalten war, wodurch der Eindruck entstand, dass die Natur vor dem großen Aussichtsfenster ins Wohnzimmer geholt wurde. Alle Möbelstücke schienen ausgewählt zu sein, um mit dem Ozean und dem Sandstrand zu verschmelzen  – abgesehen von einem schwarzen Resopalsessel, der notdürftig mit silbernem Klebeband geflickt war, und zwei zerbrochenen Eishockeyschlägern, die wie ein zur Seite geneigtes X über einer mit Trophäen vollgestellten Vitrine hingen.
    John nahm seine Sonnenbrille ab und warf sie auf den Couchtisch aus Holz und Glas. »Das Gästezimmer liegt am Ende des Flurs, die letzte Tür links. Das Bad ist rechts«, erklärte er, während er hinter Georgeanne zur Küche durchging. Er schnappte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und schraubte den Deckel ab. Während er die Flasche an die Lippen hob, lehnte er sich mit den Schultern gegen die geschlossene Kühlschranktür. Diesmal hatte er echt Mist gebaut. Er hätte sich nie darauf einlassen sollen, Georgeanne zu helfen, und sie, verdammt noch mal, nie mit zu sich nach Hause nehmen sollen. Das hatte er ursprünglich auch nicht gewollt, doch dann hatte sie zu ihm aufgeschaut und so verletzlich und verängstigt gewirkt, dass er es nicht übers Herz gebracht hatte, sie am Straßenrand stehen zu lassen. Er hoffte nur, dass Virgil nie davon Wind bekam.
    Er stieß sich vom Kühlschrank ab und schlenderte zurück
ins Wohnzimmer. Ernie hatte sich in seinen Lieblingssessel plumpsen lassen und war total auf Georgeanne fixiert, die mit windzerzausten Haaren am Kamin stand; ihr knappes pinkfarbenes Kleid war verknittert. Sie wirkte erschöpft, doch Ernies Blick nach zu urteilen, fand er sie appetitlicher als ein »All You Can Eat«-Büfett.
    »Stimmt was nicht, Georgie?«, fragte John und hob die Flasche an die Lippen. »Warum ziehen Sie sich nicht um?«
    »Ich hab da ein kleines Problem«, sagte sie schleppend und schaute ihn an. »Ich hab nichts anzuziehen.«
    Er deutete mit der Flasche. »Und was ist in dem Köfferchen?«
    »Schminksachen.«
    »Ist das alles?«
    »Nein.« Sie warf Ernie einen verlegenen Blick zu. »Ich hab noch Unterwäsche und meine Geldbörse.«
    »Wo sind Ihre Klamotten?«
    »In vier Koffern in Virgils Rolls-Royce.«
    Es sah so aus, als müsste er sie nicht nur verköstigen und beherbergen, sondern auch noch einkleiden. »Kommen Sie«, murmelte er, stellte sein Bier auf den Couchtisch und führte sie durch den Flur in sein Schlafzimmer. Er trat an die Frisierkommode und zog ein altes schwarzes T-Shirt und eine grüne Drawstring-Shorts aus den Schubladen. »Hier«, brummte er und warf die Klamotten auf die blaue Steppdecke auf seinem Bett, bevor er sich wieder zur Tür wandte.
    »John?«
    Sein Name auf ihren Lippen ließ ihn innehalten, doch er drehte sich nicht um. Er wollte den verängstigten Ausdruck in ihren grünen Augen nicht sehen. »Was ist?«
    »Ich komm nicht allein aus dem Kleid raus. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Als er sich umwandte, stand sie in einem goldenen Fleck Sonnenlicht, das durchs Fenster strömte.
    »Ganz da oben sind ein paar kleine Knöpfe.« Sie deutete verlegen hin.
    Sie wollte ihm also nicht nur sozusagen an die Wäsche, sondern auch noch von ihm ausgezogen werden.
    »Die sind teuflisch glatt«, erklärte sie.
    »Umdrehen«, befahl er barsch und trat auf sie zu.
    Wortlos wandte sie ihm ihr Profil zu und schaute zum Spiegel über der Kommode. Zwischen ihren glatten Schulterblättern hielten vier winzige Knöpfe das Kleid zusammen. Sie raffte ihr Haar zur Seite und entblößte dabei knapp unter dem Haaransatz babyweiche Löckchen. Ihre Haut, ihr Haar, ihr Südstaatenakzent, alles an ihr war weich.
    »Wie sind Sie da reingekommen?«
    »Ich hatte Hilfe.« Sie schaute ihn im Spiegel an. John erinnerte sich nicht, je einer Frau aus den Kleidern geholfen zu haben, ohne danach mit ihr ins Bett zu steigen, aber er hatte nicht vor, Virgils Ausreißerbraut länger anzufassen als nötig. Daher machte er sich mit spitzen Fingern an ihr zu schaffen, bis eines der Knöpfchen aus seiner glatten Schlaufe glitt.
    »Nicht auszudenken, was jetzt alle von mir halten

Weitere Kostenlose Bücher