Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
reden.«
John schaukelte auf seine Fersen zurück und schaute mit zusammengekniffenen Augen auf sie herab. »Ah … Das ist es also. Du bist stinksauer, weil du dich auf meiner Couch hast bumsen lassen.«
Georgeanne hoffte, dass ihre Wangen nicht knallrot wurden, doch sie spürte, wie sie errötete wie ein pubertierendes Schulmädchen. »Willst du etwa damit andeuten, dass ich wegen dem, was zwischen uns beiden vorgefallen ist, versuchen würde, meine Tochter gegen dich aufzustacheln?«
»Verdammt, ich deute überhaupt nichts an. Ich sage es dir ins Gesicht. Du bist sauer, weil ich dir danach keine Blumen geschickt hab oder irgend so ’n Scheiß. Keine Ahnung, vielleicht bist du am nächsten Morgen aufgewacht und hattest Bock auf einen Quickie in der Dusche, aber ich war nicht da, um dir zu geben, was du brauchst.«
Georgeanne konnte den Schmerz nicht mehr ertragen und zog ihrerseits vom Leder. »Vielleicht war ich auch nur angewidert, weil du mich überhaupt anfassen durftest.«
Er lächelte sie wissend an. »Du warst nicht angewidert. Du warst geil. Du konntest nicht genug kriegen.«
»Komm mal wieder runter«, spottete Georgeanne. »So unvergesslich warst du nun auch wieder nicht.«
»Blödsinn. Wie oft haben wir es getrieben?«, fragte er, hielt
demonstrativ einen Finger hoch und zählte. »Auf der Couch.« Er hielt inne und hob einen weiteren Finger. »Auf dem Futon im Loft, während die Sterne auf deine nackten Brüste schienen.« Drei Finger. »Im Whirlpool, wo das heiße Wasser unsere Ärsche geknetet hat und auf den Boden geschwappt ist. Ich musste am nächsten Tag den Teppich rausreißen, damit der Fußboden nicht fault.« Er lächelte und hielt den vierten Finger hoch. »An der Wand, auf dem Fußboden und in meinem Bett, was ich nur als ein Mal zähle, weil ich da nur einmal gekommen bin. Auch wenn du wahrscheinlich mehr als einmal gekommen bist.«
»Bin ich nicht!«
»Sorry. Vermutlich hab ich das mit dem ersten Mal auf der Couch verwechselt.«
»Du hast zu viel Zeit in der Umkleidekabine verbracht«, stieß sie durch zusammengebissene Zähne hervor. »Ein echter Kerl muss sich nicht mit seinen Abenteuern brüsten.«
Er trat einen Schritt näher. »Püppchen, so wie du dich in meinem Bett aufgeführt hast, bin ich der einzige echte Kerl, den du kennst.«
Alles, was sie sagte, schien einfach von seiner harten Brust abzuprallen, während seine Worte sie tief im Herzen trafen. Sie konnte gegen ihn nicht gewinnen, deshalb tat sie ihr Bestes, gelangweilt zu wirken. »Wenn du es sagst, John.«
Er rückte ihr auf die Pelle, bis sie nur noch wenige Zentimeter trennten, und ein anmaßendes Lächeln umspielte seine Lippen. »Wenn du mich ganz lieb bittest, darfst du vielleicht meinen Schläger polieren.« Er beugte sich näher zu ihr und fragte mit samtiger Stimme: »Willst du meine Stocktechnik überprüfen?«
Georgeanne ließ sich nicht unterkriegen und starrte wütend zu ihm auf. Diesmal würde sie nicht die Beherrschung
verlieren und ihn mit schrecklichen Schimpfwörtern belegen wie damals in Oregon. Sie hob trotzig das Kinn und sagte mit tadelnder Stimme: »Du stellst dich selbst bloß.«
Seine Augen verengten sich. »Wenn du ein bisschen netter wärst, wenn du deine Klamotten anhast, wärst du inzwischen vielleicht verheiratet.«
Wie immer nahm John den ganzen Raum ein. Er raubte ihr die Luft zum Atmen, doch sie schaffte es, ihre Lunge mit einem Atemzug zu füllen, der von dem Duft seiner Haut und seines Aftershaves erfüllt war. »Du willst mir einen Rat geben? Du hast eine Stripperin geheiratet.«
Er riss den Kopf hoch und trat einen Schritt zurück. An seiner Miene konnte sie erkennen, dass sie endlich einen Treffer gelandet hatte. »Stimmt«, murmelte er. »Ich hab mich schon immer wie ein Volltrottel benommen, wenn’s um tolle Titten ging.« Er drehte sein Handgelenk um und schaute auf seine Armbanduhr. »Ich hatte nicht mehr so viel Spaß, seit ich mir in Detroit den Knöchel gebrochen habe, aber ich muss jetzt los. Ich komme am Samstag wieder, um Lexie abzuholen. Um drei.« Er würdigte sie kaum eines Blickes, als er sich zum Gehen wandte.
Georgeanne fasste sich an die Kehle und sah ihm nach, wie er durchs Gartentor verschwand. Sie hatte gewonnen. Sie hatte endlich gegen John gewonnen. Sie wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, aber sie hatte seinem gewaltigen Ego eindeutig einen Schlag versetzt.
Sie hatte ein unangenehmes Gefühl in der Brust, und sie lief zur hinteren Veranda
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