Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
Sie petzen nie?«
»Nee.« Er schüttelte seine Bomberjacke aus Leder ab und reichte sie ihr über den Tisch. Er trug ein cremefarbenes Herrenhemd und hatte breite Schultern.
»Ist meine Gänsehaut vom anderen Ende des Tisches zu
sehen?«, fragte sie ironisch, nahm seine Jacke jedoch dankbar an und hängte sie sich über die Schultern. Sie war riesig und warm und roch nach Moschus und Mann.
Er lächelte sie an. »Und nicht nur die.«
Mae brauchte nicht zu fragen, was er noch sah, war aber zu erfahren, um verlegen zu werden.
»Beantworten Sie meine Frage noch?«, erkundigte er sich.
»Welche Frage?«
»Was macht eine Frau wie Sie hier so ganz allein?«
»Wie ich?«
»Ja.« Er lachte. »Süß. Charmant. Ich gehe davon aus, dass sich viele Männer von Ihrer Herzlichkeit angezogen fühlen.«
Sie fand ihn nicht lustig. »Wollen Sie wirklich wissen, warum ich hier bin?«
»Ich hab doch gefragt.«
Sie hätte lügen oder etwas erfinden können. Stattdessen beschloss sie, ihn mit der Wahrheit zu schockieren. Sie wickelte ihre Fäuste in seine Jacke und beugte sich vertraulich über den Tisch. »Ich treffe mich mit meinem verheirateten Lover, und wir werden die ganze Nacht wilden Sex im Marriott haben.«
»Kein Scheiß?«
Die Schocktherapie hatte gewirkt. Doch sie erwartete moralische Entrüstung von einem Mann, der moralisch sicher ziemlich bankrott war.
»Die ganze Nacht?«
Enttäuscht über seine Reaktion lehnte sie sich wieder zurück. »Tja, jedenfalls wollten wir wilden Sex haben, aber er ist nicht aufgekreuzt. Wahrscheinlich konnte er sich nicht loseisen.«
Die Kellnerin kam an den Tisch und servierte die Getränke. Als sie Hugh sein Bier hinstellte, raunte sie ihm etwas zu. Er schüttelte den Kopf, zog seine Brieftasche aus der Gesäßtasche und reichte ihr zwei Fünfer.
Kaum war die Kellnerin gegangen, da fragte Mae schon: »Und was wollte sie diesmal?«
Hugh trank einen großen Schluck Bier und stellte die Flasche wieder ab. »Wissen, ob John heute Abend auch kommt.«
»Und?«
»Nein, aber selbst, wenn – sie ist nicht sein Typ.«
Mae nippte an ihrem Getränk. »Was ist denn sein Typ?«
Hugh lächelte. »Ihre Freundin.«
Wenn er lächelte und seine Augen so aufleuchteten, konnte Mae verstehen, warum manche Frauen ihn sehr attraktiv fanden. »Georgeanne?«
»Ja.« Er drehte den grünen Flaschenhals zwischen Daumen und Fingern. »Er mag Frauen, die wie sie gebaut sind. Mochte er schon immer. Wenn es nicht so wäre, würde er jetzt nicht in einem solchen Schlamassel stecken. Sie hat ihn ganz schön fertiggemacht.«
Mae verschluckte sich fast an ihrem Drink. Sie leckte sich den Likör mit Kaffeegeschmack von der Oberlippe und zischte: »Ihn fertiggemacht? Georgeanne ist eine wunderbare Frau, und er hat ihr das Leben zur Hölle gemacht.«
»Davon weiß ich nichts. Ich höre nur Johns Seite, und normalerweise spricht er mit niemandem über sein Privatleben. Aber ich weiß, dass er, als er von Lexie erfuhr, irgendwie ausgeflippt ist. Er war eine ganze Zeit ziemlich angespannt und nervös. Er hat nur noch über sie geredet. Er hat sogar eine Reise nach Cancún abgesagt, die er schon seit Monaten geplant hatte, und ist auch freiwillig aus der Weltmeisterschaft
ausgestiegen. Stattdessen hat er Lexie und Georgeanne in sein Haus in Oregon eingeladen.«
»Aber nur, weil er sich Georgeannes Vertrauen erschleichen und sie aufs Kreuz legen wollte – in mehr als einer Beziehung.«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was in Oregon passiert ist, aber es klingt so, als wüssten Sie es.«
»Ich weiß, dass er ihr sehr weh –«
»Mae?«, unterbrach sie eine Männerstimme. Sie drehte sich nach links und schaute auf zu Ted, der am Tisch stand. »Tut mir leid, dass ich zu spät komme, aber ich hatte Schwierigkeiten wegzukommen.«
Ted war klein und schmächtig, und Mae fiel zum ersten Mal auf, dass er seine Hosen etwas zu hoch auf der Taille trug. Neben dem Muskelprotz ihr gegenüber sah er aus wie ein echter Waschlappen. »Hallo, Ted«, begrüßte Mae ihn und zeigte auf Hugh. »Das ist Hugh Miner.«
Ted lächelte und hielt dem bekannten Keeper die Hand hin.
Hugh erwiderte das Lächeln nicht und schüttelte Ted auch nicht die Hand. Stattdessen erhob er sich zu seiner vollen Größe und starrte drohend auf den kleineren Mann hinab. »Ich sag das nur ein Mal«, verkündete er mit ruhiger Stimme. »Hauen Sie ab, sonst schlag ich Sie zusammen.«
Teds Lächeln erstarb, und er ließ die Hand
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