Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
sinken. »Was?«
»Wenn Sie Mae je wieder zu nahe kommen, schlage ich Sie zu Brei.«
»Hugh!«, stieß Mae entsetzt hervor.
»Und wenn Ihre Frau ins Krankenhaus kommt, um Ihre Leiche zu identifizieren«, fuhr er fort, »erzähle ich ihr, warum ich Ihnen die Fresse polieren musste.«
»Ted!« Mae sprang auf und schob sich zwischen die zwei Männer. »Er lügt. Er wird dir kein Haar krümmen.«
Ted schaute von Hugh zu Mae, machte wortlos auf dem Absatz kehrt und flüchtete die Straße entlang. Mae fuhr herum und warf Hughs Jacke auf den Tisch. Sie ballte die Faust und boxte ihn gegen die Brust. »Sie Arschgesicht!« Die Leute an den anderen Tischen drehten sich schon zu ihr um, aber das war ihr egal.
»Autsch.« Er rieb sich die Brust. »Für so ein kleines Ding schlagen Sie ganz schön hart zu.«
»Was, zum Henker, ist Ihr Problem? Das war mein Freund.« Mae schäumte.
»Ja, und Sie sollten mir danken. Was für ein Wiesel.«
Sie wusste, dass er ein bisschen was von einem Wiesel hatte, aber er war ein gut aussehendes Wiesel. Sie schnappte sich ihre Tasche vom Tisch und schaute die Straße hinab. Wenn Sie sich beeilte, konnte sie ihn vielleicht noch einholen. Sie wandte sich zum Gehen und spürte, wie sie mit kräftigen Fingern am Arm gepackt wurde.
»Lassen Sie ihn laufen.«
»Nein.« Mae versuchte vergeblich, sich loszureißen. »Verdammt«, fluchte sie, als sie einen letzten Blick auf Teds Rücken erhaschte. »Er ruft wahrscheinlich nie mehr an.«
»Wahrscheinlich nicht.«
Sie schaute finster. »Warum haben Sie das gemacht?«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich mochte ihn nicht.«
»Was?« Mae lachte ironisch. »Wen interessiert’s, ob Sie ihn mochten oder nicht? Ich brauche Ihr Einverständnis nicht.«
»Er ist nicht der Richtige für Sie.«
»Woher wissen Sie das?«
Er lächelte sie an. »Weil ich glaube, dass ich der Richtige für Sie bin.«
Diesmal war ihr Gelächter mit echtem Amüsement gewürzt. »Sie machen wohl Witze.«
»Es ist mir todernst.«
Sie glaubte ihm nicht. »Sie sind genau der Typ Mann, mit dem ich nie ausgehe.«
»Und was für ein Typ soll das sein?«
Sie schaute demonstrativ auf seine Hand, die sie immer noch festhielt. »Machos, Muskelprotze, Egomanen. Männer, die glauben, sie können Leute rumschubsen, die kleiner und schwächer sind als sie.«
Er ließ ihren Arm los und nahm seine Jacke vom Tisch. »Ich bin kein Egomane, und ich schubse niemanden rum.«
»Ach ja? Was ist mit Ted?«
»Ted zählt nicht.« Er legte ihr die Jacke wieder um die Schultern. »Ich hab gleich gesehen, dass er unter dem Napoleon-Syndrom leidet. Er schlägt bestimmt seine Frau.«
Mae runzelte die Stirn über diese verabscheuungswürdige Annahme. »Und was ist mit mir?«
»Was soll mit Ihnen sein?«
»Sie schubsen mich herum.«
»Schätzchen, Sie sind so schwach wie eine Abrissbirne.« Er stellte fürsorglich den Kragen seiner Jacke hoch und legte die Arme auf ihre Schultern. »Und ich glaube, dass Sie mich lieber mögen, als Sie zugeben wollen.«
Mae senkte den Blick und schloss die Augen. Das konnte nicht wahr sein. »Sie kennen mich doch nicht mal.«
»Immerhin weiß ich, dass Sie schön sind, und ich denke viel an Sie. Ich fühle mich sehr zu Ihnen hingezogen, Mae.«
Sie riss die Augen wieder auf. »Zu mir?« Männer wie Hugh fühlten sich nicht zu Frauen wie ihr hingezogen. Er war ein bekannter Sportler. Sie war eine flachbrüstige Frau, die erst nach der Highschool einen Freund hatte. »Das ist nicht lustig.«
»Finde ich auch nicht. Ich mochte Sie sofort, als ich Sie zum ersten Mal im Park stehen sah. Was glauben Sie, warum ich Sie angerufen habe?«
»Ich dachte, Sie belästigen gern Frauen.«
Er lachte. »Nein. Nur Sie. Sie sind was Besonderes.«
Einen kurzen Augenblick gestattete sie sich, ihm zu glauben. Einen Augenblick, in dem sie sich von den Aufmerksamkeiten einer großen Sportskanone geschmeichelt fühlen durfte, mit der auszugehen sie keinerlei Absicht hatte. Der Augenblick hielt nicht lange an, weil ihr einfiel, wie er sie im Park aufgezogen hatte. »Sie sind ein echter Arsch«, murmelte sie.
»Ich hoffe, Sie geben mir die Chance, Sie umzustimmen.« Sie packte ihn am Handgelenk. »Das ist nicht mehr lustig.«
»Ich fand das nie lustig. Normalerweise mag ich Frauen, die mich auch mögen. Ich hab mich noch nie in jemanden verliebt, der mich hasst.«
Er sah so ernst aus, dass sie ihm fast glaubte. »Ich hasse Sie nicht«, gestand sie.
»Tja, das ist wohl ein
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