Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
und setzte sich auf die unterste Stufe.
    Wenn sie gewonnen hatte, warum fühlte sie sich dann nicht besser?

SECHZEHN
    »Das ist der Gipfel«, murmelte Mae und nippte an ihrem Kahlúa and Cream. Ihr glänzend schwarzer Pumps baumelte gefährlich an ihren Zehen, während sie ungehalten mit dem rechten Fuß wackelte. Über den Glasrand hinweg beobachtete sie, wie ein tiefgelegter Chevy, aus dem laute Bässe dröhnten, an ihr vorbeirollte und giftige Abgase spuckte. Hustend wedelte sie mit der Hand vor ihrem Gesicht und fragte sich, ob draußen zu sitzen nicht die falsche Entscheidung gewesen war. Von ihrem kleinen Bistrotisch aus hatte sie einen guten Blick auf alle, die auf die coole alte Jazzbar zuliefen, durch deren offene Türen harmonische Saxophonklänge in den dämmerigen Sonnenuntergang der Innenstadt strömten. Um sie herum unterhielten sich Pärchen angeregt darüber, was die Menschen in Seattle am meisten bewegte: der Regen, Kaffee und Microsoft.
    Sie stellte ihren Drink wieder auf dem Tisch ab und schaute auf die Uhr. »Er kommt nicht«, sagte sie sich und schob den Fuß wieder in den Schuh. Es war Freitagabend, sie musste ausnahmsweise einmal nicht arbeiten und hatte ganz umsonst Lippenstift und Mascara aufgelegt. Sie hatte sogar ein Kleid angezogen. Ein kurzes schwarzes Trägerkleid mit nichts darunter. Sie fror sich hier den Arsch ab, und ihr neuester Lover Ted kreuzte nicht mal auf.
    Wahrscheinlich war er von seiner Frau aufgehalten worden, überlegte sie, und griff nach ihrer Handtasche. Normalerweise
trug sie keine bei sich, doch heute Abend hatte sie sonst nichts, in das sie ihr Geld stecken konnte, nicht einmal in ihre Unterwäsche. Sie zog einen Zwanziger heraus und legte ihn auf den Tisch. Sie würde nicht noch länger warten. So notgeil war sie nun doch nicht.
    »Was macht eine Frau wie Sie hier so ganz allein?«
    Mae schaute auf und klappte den Mund auf, um dem Kerl zu verklickern, dass er abzischen sollte. Stattdessen sagte sie stirnrunzelnd: »Und ich dachte, schlimmer könnte der Abend nicht mehr werden.«
    Hugh Miner lachte und wandte sich an seine Begleiter. »Geht schon mal vor«, rief er, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich Mae gegenüber. »Ich komme gleich nach.«
    Mae sah den Männern nach und schnappte sich ihre Handtasche. »Ich wollte gerade gehen.«
    »Auf einen Drink können Sie doch noch bleiben.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Weil ich mir den Arsch abfriere , dachte sie. »Warum sollte ich?«
    »Weil ich Sie einlade.«
    Gratis-Alk war für Mae noch nie ein Anreiz gewesen, doch in dem Moment trat eine rothaarige Kellnerin an den Tisch und machte sich komplett zum Narren. Sie gurrte, strich um Hughs Schulter und tat alles, um ihn anzumachen, außer auf die Knie zu gehen und ihm einen zu blasen. Sie war hübsch, hatte blaue Augen und einen tollen Körper, den Hugh ihr signieren sollte. Was er jedoch ablehnte. Was wiederum für ihn sprach.
    »Aber ich sag Ihnen was, Mandy«, tröstete er die Kellnerin. »Wenn Sie mir ein Beck’s und …« Er verstummte und richtete seine Aufmerksamkeit auf Mae. »Was trinken Sie?«, fragte er sie.
    Sie konnte noch nicht gehen. Nicht jetzt. Nicht, wenn Mandy sie mit neidischen Blicken durchbohrte. Normalerweise waren andere Frauen nicht neidisch auf Mae Heron. »Kahlúa and Cream.«
    »Wenn Sie mir ein Beck’s und einen Kahlúa and Cream bringen, bin ich Ihnen sehr dankbar«, beendete er den Satz.
    »Wie dankbar?« Sie schaute sich um, beugte sich herunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Hugh lachte leise. »Mandy«, wehrte er ab, »ich bin nicht besonders interessiert, abgesehen davon, dass das, was Sie von mir wollen, in manchen US-Staaten gegen das Gesetz verstößt. Aber hören Sie, ich bin heute Abend mit Dmitri Ulanov hier. Er ist Ausländer und weiß nicht, dass er für das, was Sie vorschlagen, im Kittchen landen könnte. Vielleicht kriegen Sie ihn ja dazu, auf Ihr Angebot einzugehen.«
    Als sie lachend wegging, lehnte sich Hugh zurück und heftete den Blick auf Mandys Po.
    »Ich dachte, Sie wären nicht interessiert«, erinnerte Mae ihn.
    »Hingucken schadet nichts«, erklärte er grinsend und schenkte Mae seine volle Aufmerksamkeit. »Aber Sie ist nicht so hübsch wie Sie.«
    Mae war sich so sicher, dass er das zu jeder Frau sagte, die er traf, dass sie sich nicht im Geringsten geschmeichelt fühlte. »Was wollte sie denn?«
    Hugh schüttelte den Kopf, und seine haselnussbraunen Augen funkelten. »Das wäre Petzerei!«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher