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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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seine Brieftasche aus der Gesäßtasche. »Ich fahre morgen Nachmittag weg, aber am Mittwoch bin ich wieder da.« Er nahm eine Visitenkarte heraus. »Ruf die unterste Nummer auf der Karte an. Ich gehe nie ans Telefon, auch nicht, wenn ich zu Hause bin. Mein Anrufbeantworter geht ran, also hinterlass eine Nachricht, und ich melde mich sofort bei dir. Ich gebe dir auch meine Adresse«, verkündete er und schrieb etwas auf die Rückseite. Dann nahm er ihre Hand in seine und legte den Kuli und die Visitenkarte darauf. »Wenn du mich nicht anrufen willst, schreib mir. So oder so, wenn ich bis Donnerstag nichts von dir höre, meldet sich am Freitag einer meiner Anwälte bei dir.«
    Georgeanne starrte auf die Karte in ihrer Hand. Darauf war in fetten schwarzen Buchstaben sein Name gedruckt. Darunter waren drei Telefonnummern angegeben, und auf die Rückseite hatte er seine Adresse geschrieben. »Vergiss Lexie. Ich teile sie nicht mit dir.«
    »Ruf mich bis Donnerstag an«, warnte er sie und ging.
     
    John schaltete seinen waldgrünen Range Rover in den Schnellgang und fuhr auf die Interstate 405. Der Wind, der durchs offene Seitenfenster wehte, zerzauste sein Haar, half ihm jedoch nicht, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er ballte eine Faust, um die Krämpfe in seinen Fingern loszuwerden, und lockerte seinen Griff ums Lenkrad.
    Lexie. Seine Tochter. Eine kleine Sechsjährige, die stärker geschminkt war als Barbara Cartland und sich eine Katze, einen Hund und ein Schweinchen wünschte. Er hob die rechte Hüfte an und griff in seine Gesäßtasche. Er holte das Foto von Lexie heraus, das er hatte mitgehen lassen, und lehnte es ans Armaturenbrett. Ihre großen blauen Augen schauten ihn an. Er dachte an das Küsschen, das sie ihrer Mutter gegeben hatte, und richtete den Blick wieder auf die Straße.
    Bisher hatte er sich immer, wenn er über Nachwuchs nachgedacht hatte, einen Jungen vorgestellt. Er wusste nicht, warum. Vielleicht wegen Toby, dem Sohn, den er verloren hatte, aber er hatte sich stets als Vater eines kleinen Rabauken gesehen. Er hatte sich Eishockeyspiele in der Juniorenliga vorgestellt, Spielzeugpistolen und Tonka Trucks. Schmutzige Fingernägel, löchrige Jeans und verschorfte Knie.
    Was wusste er schon von kleinen Mädchen? Was machten kleine Mädchen so?
    Als er den Range Rover über die Washington State Route 520 steuerte, warf er noch einen Blick auf das Foto. Kleine Mädchen trugen grüne Boas und pinkfarbene Cowboystiefel und schnitten ihren Barbiepuppen die Haare ab. Kleine Mädchen plapperten und kicherten und gaben ihren Müttern mit niedlich gespitzten Lippen ein Abschiedsküsschen.
    Ihre Mutter . Beim Gedanken an Georgeanne umklammerte John das Steuer wieder fester. Sie hatte sein Kind vor ihm geheim gehalten. All diese Jahre des Sehnens, in denen er andere
Männer mit ihren Kindern beobachtet hatte, und dabei hatte er die ganze Zeit eine Tochter gehabt.
    Er hatte so viel verpasst. Er hatte ihre Geburt verpasst, ihre ersten Schritte und ihre ersten Worte. Sie war ein Teil von ihm. Dieselben Gene und Chromosomen, die ihn ausmachten, waren ein Teil von ihr. Sie war ein Teil seiner Familie, und er hatte das Recht, von ihrer Existenz zu erfahren. Und trotzdem hatte Georgeanne beschlossen, dass er es nicht zu wissen brauchte, und es gelang ihm nicht, die Verbitterung darüber von der Frau zu trennen, die dafür verantwortlich war. Georgeanne hatte die Entscheidung getroffen, ihm die Existenz seines Kindes zu verheimlichen, und er wusste, dass er ihr das nie verzeihen konnte. Zum ersten Mal seit Jahren sehnte er sich nach einer Flasche Crown Royal, nach einem Tumbler ohne Eis, das den weichen Whiskey verdarb. Er gab Georgeanne die Schuld für dieses Verlangen, denn fast so sehr wie das, was sie ihm angetan hatte, hasste er die widersprüchlichen Gefühle, die sie in ihm auslöste.
    Wie konnte er sich danach sehnen, ihr die Hände um den Hals zu legen und zuzudrücken, und gleichzeitig danach, sie tiefer gleiten zu lassen und ihre Brüste zu umfassen? Er lachte bitter. Als er sie an die Wand gepresst hatte, war er überrascht gewesen, dass ihr seine körperliche Reaktion nicht aufgefallen war. Eine Reaktion, die er nicht hatte kontrollieren können.
    Wenn es um Georgeanne ging, hatte er offensichtlich keine Kontrolle über seinen Körper. Vor sieben Jahren hatte er sie genauso wenig begehren wollen. Von dem Moment an, als sie in sein Auto gesprungen war, hatte sie ihm nur Scherereien gemacht, doch was

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