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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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beiden Skippers bei Pizza Hut arbeiten und wir uns wegen Todd streiten.«
    »Hm.« Georgeanne drehte am Griff ihrer Francis-I-Gabel und wickelte Spaghetti um die Zinken. Sie zwirbelte die Pasta weiter und weiter, während sie geistesabwesend auf das schmale Körbchen mit französischem Brot auf dem Tisch starrte. Wie eine Überlebende einer blutigen Schlacht war sie erschöpft und gleichzeitig rastlos.
    »Und wir haben aus Kleenex-Tüchern Kleider für unsere Skippers gebastelt, und meine war Prinzessin, deshalb bin ich in der leeren Schachtel gefahren wie in einem Auto. Aber ich wollte Todd nicht fahren lassen, weil er ein Knöllchen hat und Amys Skipper lieber mag als meine.«
    »Hm.« Wieder und wieder ließ Georgeanne die Ereignisse des Morgens Revue passieren. Sie versuchte sich zu erinnern, was John gesagt und wie er es gesagt hatte. Sie versuchte sich an ihre Reaktion zu erinnern, aber ihr fiel nicht mehr alles ein. Sie war müde, verwirrt und verängstigt.
    »Barbie war unsere Mom und Ken unser Dad, und wir sind in den Fun Forest gefahren und haben gepicknickt, wo die große Fontäne ist. Und ich hatte Zauberschuhe an und konnte höher fliegen als dieses eine große Gebäude. Ich bin aufs Dach geflogen –«
    Vor sieben Jahren hatte sie die richtige Entscheidung getroffen. Dessen war sie sich sicher.
    » – aber Ken hat sich betrunken, und Barbie musste ihn nach Hause fahren.«
    Georgeanne schaute ihre Tochter entgeistert an, die genüsslich eine Nudel in den Mund saugte. Ihr Gesicht war ungeschminkt, und ihre dunkelblauen Augen leuchteten aufgeregt. »Was? Wovon sprichst du?«, fragte Georgeanne.
    Lexie leckte sich die Mundwinkel und schluckte. »Amy sagt, ihr Daddy trinkt bei den Seahawks immer Bier, und dann muss ihre Mommy ihn nach Hause fahren. Er kriegt sonst ein Knöllchen«, verkündete Lexie und drehte mehr Spaghetti auf ihre Gabel. »Amy sagt, er läuft in Unterwäsche rum und kratzt sich am Po.«
    Georgeanne runzelte die Stirn. »Genau wie du«, erinnerte sie ihre Tochter.
    »Ja, aber der ist schon groß, und ich bin noch ein Kind.« Lexie zuckte mit den Schultern und schob sich die Pasta in den Mund. Dabei rutschte ihr eine Nudel von der Gabel, und sie saugte sie in den Mund.
    »Hast du Amy in letzter Zeit über ihren Daddy ausgefragt?«, tastete sich Georgeanne vorsichtig vor. Von Zeit zu Zeit stellte
Lexie Fragen über Väter und Töchter, und dann versuchte Georgeanne, Antworten zu finden. Doch da Georgeanne fast ausschließlich von ihrer Großmutter aufgezogen worden war, hatte sie im Grunde keine parat.
    »Nein«, antwortete Lexie kauend. »Sie erzählt mir nur Sachen.«
    »Bitte sprich nicht mit vollem Mund.«
    Lexie kniff die Augen zusammen; sie griff nach ihrem Glas Milch und hob es an die Lippen. Nachdem sie ihr Glas wieder auf dem Tisch abgestellt hatte, sagte sie: »Tja, dann stell mir keine Fragen, wenn ich grad kaue.«
    »Ach, entschuldige.« Georgeanne legte ihre Gabel auf dem Teller ab und ließ die Hände auf der beigefarbenen Leinentischdecke ruhen. Ihre Gedanken kehrten zu John zurück. Sie hatte ihn nicht angelogen, was ihre Beweggründe für die Geheimhaltung von Lexies Geburt betraf. Sie hatte wirklich nicht geglaubt, dass er es hätte wissen wollen oder dass es ihn überhaupt interessiert hätte. Aber ob es ihn interessiert hätte oder nicht, das war nicht ihre Hauptmotivation gewesen. Ihr primärer Grund damals war viel selbstsüchtiger. Vor sieben Jahren war sie einsam und allein gewesen. Dann hatte sie Lexie bekommen und war es auf einmal nicht mehr. Lexie füllte die Leere in Georgeannes Herzen. Sie hatte eine Tochter, die sie bedingungslos liebte. Georgeanne wollte diese Liebe ganz für sich allein. Sie war selbstsüchtig und gierig, aber das war ihr egal. Sie war sowohl Mommy als auch Daddy. »Wir haben schon lange keine Teestunde in Pink mehr abgehalten. Ich arbeite morgen zu Hause. Wollen wir zusammen Tee trinken?«
    Lexies Lächeln bog ihren Milchbart nach oben, und sie nickte so heftig, dass ihr Pferdeschwanz auf und ab wippte.
    Georgeanne lächelte zurück, während sie mit dem kleinen
Finger nachdenklich Krümel zusammenwischte. Vor sieben Jahren hatte sie ihre wackligen Mules auf die Zukunft ausgerichtet, und sie schaute selten zurück. Sie hatte gut für sich und Lexie gesorgt. Sie war Miteigentümerin eines erfolgreichen Unternehmens, zahlte die Hypothek für ihr Eigenheim ab und hatte sich erst letzten Monat einen neuen Wagen gekauft. Lexie war gesund und

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