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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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gerade in den Wind geschlagen hatte.
    »Willst du gar nicht wissen, wie viel du verdienen würdest?«
    »Nein.« Der Staat würde sowieso die Hälfte kassieren, und sie selbst würde für die Hälfte dessen, was sie eigentlich wert war, aussehen wie eine fette Idiotin.
    »Willst du nicht noch ein bisschen länger darüber nachdenken?«
    Er wirkte so enttäuscht, dass sie sagte: »Ich denk darüber nach.« Aber sie wusste, dass sie es sich nicht anders überlegen würde.
    Nach dem Lunch brachte er sie zu ihrem Wagen, und als sie an ihrem kastanienbraunen Hyundai standen, nahm er ihr den Schlüssel aus der Hand und steckte ihn ins Schloss.
    »Wann darf ich dich wiedersehen?«
    »Am Wochenende kann ich nicht«, erklärte sie und hatte leichte Schuldgefühle, weil sie nicht dazu gekommen war, John zu erwähnen. »Komm doch nächsten Dienstag mit Amber zu mir und Lexie zum Abendessen.«
    Charles drehte ihre Hand um und legte ihr den Schlüssel hinein. »Das klingt gut«, raunte er und strich mit der Hand über ihren Arm zu ihrem Nacken. »Aber ich möchte dich öfter mal allein treffen.« Dann berührte er ihre Lippen mit seinen, und sein Kuss war wie eine angenehme Pause an einem anstrengenden Tag, ein entspannendes »Ah!« oder ein Bad in einem warmen Swimmingpool. Was machte es schon, wenn seine Küsse ihr nicht den Verstand raubten? Sie wollte keinen Mann, bei dem sie die Kontrolle verlor. Sie wollte sich nie wieder durch die Berührung eines Mannes in eine wahnsinnige Nymphomanin verwandeln. Das hatte sie alles hinter sich, und sie hatte sich dabei gewaltig die Finger verbrannt.
    Sie berührte seine Zunge mit ihrer, und er schnappte nach Luft. Seine freie Hand suchte ihre Taille, und er zog sie näher an sich. Sein Griff wurde fester. Er wollte mehr. Hätten sie nicht auf einem Parkplatz im Zentrum von Seattle gestanden, hätte sie ihm vielleicht gegeben, was er wollte.
    Sie mochte Charles, und mit ein bisschen Zeit konnte sie sich auch vorstellen, sich in ihn zu verlieben. Es war Jahre her, dass sie einen Mann geliebt hatte. Jahre, seit sie sich einem Mann hingegeben hatte. Als sie einen Schritt zurücktrat und in Charles’ schwerlidrige Augen sah, dachte sie, dass es vielleicht Zeit wäre, das zu ändern. Vielleicht war es Zeit, es noch einmal zu versuchen.

NEUN
    »Hey, guck mal!«
    Mae schaute von den sorgfältig gefalteten Servietten in ihrer Hand auf, als Lexie vorbeigerannt kam und einen pinkfarbenen Barbie-Drachen hinter sich herzog. Ihr Jeanshut mit der großen Sonnenblume segelte ihr vom Kopf und landete im Gras.
    »Toll machst du das!«, rief Mae. Sie legte die Servietten hin und trat einen Schritt zurück, um den Picknicktisch kritisch zu betrachten. Die Enden der blau-weiß gestreiften Decke flatterten in der leichten Brise, und mitten auf dem Tisch hockte auf einer umgedrehten Schüssel Lexies Chia Pet. Das Schweinchen aus Gras trug eine kleine Sonnenbrille aus Plakatkarton und ein knallrosa Tuch um den Hals. »Was willst du eigentlich beweisen?«, fragte sie.
    »Ich will überhaupt nichts beweisen«, antwortete Georgeanne und schob noch ein Tablett mit Lachs-Spargel-Röllchen, geräuchterter Blaubarsch-Pâté und runden Toastscheiben auf den Tisch. Aus unerfindlichen Gründen thronte mitten auf dem Tablett ein Porzellankätzchen, das sich die Pfoten leckte, und auf dem Kopf der Katze saß ein spitzer Hut aus gelbem Filz. Mae kannte Georgeanne gut genug, um zu wissen, dass dieses Picknick unter irgendeinem Motto stand. Sie hatte nur noch nicht herausgefunden, unter welchem.
    Sie ließ den Blick von der Katze zu den vielen Leckereien schweifen, die sie von den Feiern wiedererkannte, welche
sie in der vergangenen Woche ausgerichtet hatten. Zum Beispiel die Käse-Blintzes und das traditionelle Challah-Brot von der Bar-Mizwa des kleinen Mitchell Wiseman. Die Krabbenfrikadellchen und die schachbrettartig angeordneten Kanapees sahen aus, als stammten sie von Mrs. Brodys alljährlichem Gartenfest. Und das Brathähnchen und die Rippchen mit Pflaumensoße waren auf der Grillparty serviert worden, die sie am Abend zuvor ausgerichtet hatten. »Es kommt mir nur so vor, als wolltest du jemandem beweisen, dass du kochen kannst.«
    »Ich hab den Gefrierschrank im Laden geplündert, das ist alles«, antwortete Georgeanne.
    Nein, das war nicht alles. Der kunstvoll arrangierte Turm aus Früchten stammte nicht aus dem Laden. Die Äpfel, Birnen und Bananen waren perfekt, die Birnen und Kirschen peinlich genau angeordnet,

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