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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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und von einer Stange hoch auf einem Hügel aus glänzend grünen und violetten Trauben schaute ein Blauspecht in einem türkisch gemusterten Cape herab. »Georgeanne, du musst niemandem beweisen, dass du eine erfolgreiche Geschäftsfrau und gute Mutter bist. Ich weiß es, und du weißt es auch. Und da du und ich die einzigen Erwachsenen hier sind, deren Meinung zählt, warum reißt du dir ein Bein aus, nur um einen blöden Eishockeyspieler zu beeindrucken?«
    Georgeanne schaute von der Kristall-Ente in einem Muumuu auf, die sie neben den Kanapees platziert hatte. »Ich hab John gesagt, er könnte jemanden mitbringen, deshalb glaube ich nicht, dass er allein kommt. Und ich will ihn nicht beeindrucken. Seine Meinung ist mir egal.«
    Mae widersprach nicht. Stattdessen schnappte sie sich einen Stapel durchsichtiger Plastikgläser und stellte sie neben den Eistee auf den Tisch. Ob nun bewusst oder nicht, Georgeanne
war angetreten, um den Mann zu beeindrucken, der sie vor sieben Jahren in Sea-Tac abserviert hatte. Mae verstand Georgeannes Bedürfnis zu beweisen, dass sie etwas aus ihrem Leben gemacht hatte. Auch wenn sie fand, dass die Designer-Brownies, die Georgeanne zu Hunden geformt hatte, ein wenig übertrieben waren.
    Auch Georgeannes Aussehen war ein bisschen zu perfekt für ein Picknick im Park. Mae fragte sich, ob sie John Kowalsky davon überzeugen wollte, dass sie eine Vorzeige-Hausfrau war. Ihr dunkles Haar war aus dem Gesicht gekämmt und an den Seiten mit goldenen Kämmen befestigt. Die Goldkreolen in ihren Ohren leuchteten, und ihr Make-up war makellos. Ihr smaragdgrünes rückenfreies Kleid passte zu ihren Augen, und Finger- und Fußnägel waren in Pink lackiert. Sie hatte ihre Sandalen ausgezogen, und der dünne Goldring am mittleren Zeh funkelte in der Sonne.
    Einen Tick zu perfekt aufgemacht für eine Frau, der es völlig egal war, ob sie den Vater ihres Kindes beeindruckte.
    Als Mae Georgeanne damals eingestellt hatte, war sie sich im Vergleich zu ihr ein bisschen farblos vorgekommen, wie ein Straßenköter neben einem vornehmen Pudel. Doch ihre Minderwertigkeitskomplexe hatten sich bald gelegt. Georgeanne konnte genauso wenig etwas dafür, ein Glamour-Girl zu sein, wie Mae dafür, dass sie sich in T-Shirts und Jeans am wohlsten fühlte. Oder in einer eigenhändig abgesäbelten kurzen Hose und einem Tanktop wie heute.
    »Wie spät ist es?«, fragte Georgeanne und schenkte sich ein Glas Tee ein.
    Mae schaute auf die große Mickey-Mouse-Armbanduhr an ihrem Handgelenk. »Zwanzig vor zwölf.«
    »Dann haben wir noch zwanzig Minuten. Vielleicht haben wir Glück, und er kreuzt nicht auf.«
    »Was hast du Lexie erzählt?«, fragte Mae, während sie Eiswürfel in ein Glas klirren ließ.
    »Nur dass John vielleicht zu unserem Picknick kommt.« Georgeanne schirmte ihre Augen mit der Hand ab und beobachtete Lexie, die mit ihrem Drachen durch die Gegend tobte.
    Mae griff nach dem Teekrug und schenkte sich ein. »Vielleicht zu unserem Picknick kommt?«
    Georgeanne zuckte mit den Schultern. »Man darf ja wohl noch hoffen. Und außerdem bin ich nicht überzeugt, dass John wirklich für immer ein Teil von Lexies Leben sein will. Ich befürchte einfach, dass er es früher oder später satthat, Daddy zu spielen. Ich hoffe nur, dass es eher früher als später passiert, denn wenn er sie verlässt, nachdem sie ihn lieb gewonnen hat, wird es ihr das Herz brechen. Du weißt ja, wie fürsorglich ich bin, und so was würde mich natürlich in Rage bringen. Ich würde mich gezwungen fühlen, mich zu rächen.«
    Mae hielt Georgeanne für eine der liebenswürdigsten Frauen, die sie kannte, außer wenn sie die Beherrschung verlor. »Was würdest du denn machen?«
    »Tja, der Gedanke, Termiten in sein Hausboot zu setzen, hat durchaus einen gewissen Reiz.«
    Mae schüttelte den Kopf. Sie war äußerst loyal Mutter und Tochter gegenüber und sah sie als ihre Familie an. »Zu harmlos.«
    »Ihn mit dem Wagen niedermähen?«
    »Schon besser.«
    »Im Vorbeifahren auf ihn schießen?«
    Mae grinste, ließ das Thema aber fallen, als Lexie, ihren Drachen hinter sich herziehend, auf sie zugerannt kam. Die Kleine ließ sich vor ihrer Mutter zu Boden fallen, wobei der
Saum ihres Jeans-Sonnenkleidchens bis zur Pocahontas-Unterwäsche hochrutschte. An den durchsichtigen Plastiksandalen klebten Grasklumpen.
    »Ich kann nicht mehr«, keuchte Lexie. Ausnahmsweise einmal war ihr Gesicht ungeschminkt.
    »Das hast du ganz toll gemacht, kleiner

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