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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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»Ich hoffe es.«
    »Dann erzähl es ihm lieber.«
    Charles Monroe war geschieden und einer der nettesten Männer, die Georgeanne je kennengelernt hatte. Ihm gehörte ein lokaler Kabelfernsehsender, er war reich und hatte ein wunderschönes Lächeln, das seine grauen Augen aufleuchten ließ. Er zog sich nicht auffällig an. Er sah nicht aus wie aus der GQ entsprungen, und seine Küsse setzten sie nicht in Brand. Sie waren eher wie eine warme Brise. Angenehm. Entspannend.
    Charles bedrängte oder begrabschte sie nicht, und Georgeanne konnte sich durchaus vorstellen, mit ihm irgendwann eine intime Beziehung einzugehen. Sie mochte ihn sehr, und was genauso wichtig war, Lexie hatte ihn bereits kennengelernt und mochte ihn auch. »Dann erzähl ich’s ihm wohl lieber.«
    »Diese Neuigkeit wird ihm bestimmt nicht behagen«, prophezeite Mae.
    Georgeanne wandte den Kopf nach links und schaute ihre Freundin an. »Warum?«
    »Weil John Kowalsky, auch wenn ich gewalttätige Männer verabscheue, ein echter Hengst ist, und Charles muss einfach eifersüchtig sein. Er wird sich Sorgen machen, dass zwischen dir und dem Hockey-Jockey immer noch was läuft.«
    Sie glaubte eher, dass Charles sich ärgern würde, weil sie ihm ihre Standardlüge über Lexies Vater aufgetischt hatte, aber dass er eifersüchtig sein könnte, bereitete ihr keine Sorgen. »Charles hat keinen Grund zur Besorgnis«, beteuerte sie mit der Überzeugung einer Frau, die ganz sicher wusste, dass nicht einmal die entfernteste Möglichkeit bestand, dass sie mit John je wieder eine Liebesbeziehung eingehen würde.
»Und außerdem, selbst wenn ich so blöd wäre, noch mal auf John reinzufallen, er hasst mich. Er mag mich nicht mal ansehen.« Die Vorstellung, dass sie und John wieder zusammenkommen könnten, war so absurd, dass sie ihre Gehirnzellen nicht damit verschwendete, weiter darüber nachzudenken. »Ich erzähle es Charles, wenn ich am Donnerstag mit ihm zu Mittag esse.«
    Doch vier Tage später, als sie sich mit Charles in einem Bistro in der Madison Street traf, hatte sie keine Gelegenheit, ihm irgendetwas zu erzählen. Bevor sie ihm erklären konnte, was mit John passiert war, überrumpelte Charles sie mit einem Vorschlag, der sie sprachlos machte.
    »Was hältst du davon, deine eigene Live-Show zu moderieren?« , fragte er sie bei Pastrami-Sandwiches mit Krautsalat. »Eine Art Martha Stewart des Nordwestens. Wir würden dich in die Sendezeit von zwölf Uhr dreißig bis dreizehn Uhr schieben. Das ist gleich nach Margie’s Garage und vor unserer nachmittäglichen Sportsendung. Du hättest die Freiheit, zu machen, was du willst. In einer Sendung könntest du kochen und in der nächsten getrocknete Blumen arrangieren oder eine Küche neu kacheln.«
    »Ich kann keine Küche kacheln«, flüsterte sie wie vom Donner gerührt.
    »Das war nur so eine Idee. Ich vertraue dir. Du bist ein Naturtalent, und du würdest auf dem Bildschirm toll aussehen.«
    Georgeanne legte entgeistert die Hand auf ihre Brust, und ihre Stimme quiekste, als sie fragte: »Ich?«
    »Ja, du. Ich hab schon mit meiner Programmchefin darüber gesprochen, und sie fand die Idee toll.« Charles lächelte sie ermutigend an, und sie kaufte ihm fast ab, dass sie sich vor eine Fernsehkamera stellen und ihre eigene Show moderieren
könnte. Charles’ Angebot sprach ihre kreative Seite an, doch die Realität holte sie schnell wieder ein. Georgeanne war Legasthenikerin. Sie hatte zwar gelernt, diese Schwäche zu kompensieren, aber wenn sie nicht aufpasste, las sie die Worte immer noch falsch. Wenn sie aufgeregt war, musste sie immer noch innehalten und überlegen, wo rechts und wo links war. Und dann war da noch ihr Gewicht. Die Fernsehkamera machte einen angeblich um fünf Pfund dicker. Georgeanne schleppte sowieso schon ein paar Pfund zu viel mit sich herum, und wenn man da noch fünf draufpackte, würde sie im Fernsehen nicht nur Worte ablesen, die nicht existierten, sondern auch noch fett aussehen. Außerdem musste sie an Lexie denken. Georgeanne hatte sowieso schon schreckliche Schuldgefühle, weil ihre Tochter so viel Zeit in Tagesstätten oder bei Babysittern verbrachte.
    Also schaute sie in Charles’ graue Augen und sagte: »Nein, danke.«
    »Willst du nicht erst darüber nachdenken?«
    »Hab ich schon«, murmelte sie, nahm ihre Gabel in die Hand und spießte ihren Krautsalat auf. Sie wollte nicht noch länger darüber nachdenken. Sie wollte nicht länger über die Chance nachdenken, die sie

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