Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
kleine Fischchen nie mehr nach Hause schwimmen.« Sie senkte den Kopf aufs Knie. »Es wird ohne seine Mommmy sterben.« Sie kniff die Augen zu, und eine Träne rann an ihrer Nase herab.
Georgeanne schaute über Lexies gramgebeugtes Haupt zu John. Er erwiderte ihren Blick mit einem verzweifelten Ausdruck in den tiefblauen Augen. Er erwartete offensichtlich, dass sie etwas unternahm. »Ich bin mir sicher, sein Daddy schwimmt da draußen irgendwo herum und sucht nach ihm.«
Das kaufte Lexie ihr nicht ab. »Daddys passen nicht auf Babys auf.«
»Klar tun sie das«, behauptete John. »Wenn ich ein Daddyfisch wäre, würde ich da draußen nach meinem Baby suchen.«
Lexie drehte den Kopf und sah John prüfend an. »Würdest du so lange suchen, bis du es gefunden hast?«
»Na klar.« Er schaute Georgeanne an, dann wieder Lexie. »Wenn ich wüsste, dass ich ein Baby hätte, würde ich ewig nach ihm suchen.«
Lexie schniefte und starrte wieder in das klare Wasser. »Und wenn es nun stirbt, bevor die Flut kommt?«
»Hm.« John griff nach Lexies Eimer, kippte ihre Muscheln aus und schöpfte das winzige Fischchen hinein.
»Was hast du vor?«, fragte Lexie, als sie sich aufrappelten.
»Ich bringe dein kleines Fischchen zu seinem Daddy«, erklärte er und wandte sich zum Wasser. »Bleib hier bei deiner Mutter.«
Georgeanne und Lexie stellten sich auf einen flachen Felsen und beobachteten, wie John in die Brandung watete. Sanfte Wellen schwappten an seinen Oberschenkeln hoch, und sie hörte, wie er nach Luft schnappte, als das kalte Wasser den Hosenboden seiner Shorts durchnässte. Er schaute sich suchend um, und nach einer Weile senkte er das Eimerchen vorsichtig ins Meer.
»Glaubst du, er hat den Daddyfisch gefunden?«, fragte Lexie besorgt.
Georgeanne starrte den Schrank von einem Mann mit dem kleinen pinkfarbenen Eimerchen an und murmelte: »Ach, ganz bestimmt.«
Lächelnd kam er zu ihnen zurück. John »The Wall« Kowalsky, der große, gefährliche Eishockeyspieler, Held kleiner
Mädchen und Beschützer winziger Fischchen, hatte sich soeben klammheimlich auf ihrer Sympathieskala am echten Scheißtag vorbeigemogelt.
»Hast du ihn gefunden?« Lexie sprang vom Felsen und watete bis zu den Knien ins Wasser.
»Ja! Mann, hat der sich gefreut, sein Baby zu sehen.«
»Woher wusstest du, dass er der Daddy war?«
John reichte Lexie ihr Eimerchen und nahm ihre kleine Hand in seine. »Weil sie sich ähnlich sehen.«
»Ach ja.« Sie nickte. »Was hat er gemacht, als er sein Baby gesehen hat?«
Er blieb vor dem Felsen stehen, auf dem Georgeanne stand, und schaute zu ihr auf. »Tja, er hat einen Luftsprung gemacht, und dann ist er immer wieder um sein kleines Fischchen rumgeschwommen, um sicherzugehen, dass es ihm auch gut ging.«
»Das hab ich gesehen.«
John lachte, und in seinen Augenwinkeln erschienen kleine Fältchen. »Wirklich? Von ganz hier hinten?«
»Ja. Ich hol mir mein Handtuch, weil ich friere«, verkündete sie und machte sich auf zum Strand.
Georgeanne schaute ihm ins Gesicht und lächelte ebenfalls. »Wie fühlt man sich denn so als Held?«, fragte sie scherzhaft.
John umfasste Georgeannes Taille und hob sie mühelos vom Felsen. Sie klammerte sich an seinen Schultern fest, als er ihre Füße in die eiskalte Brandung sinken ließ. Wellen umspülten ihre Waden, und die Brise zerzauste ihr Haar. »Bin ich denn dein Held?«, fragte er, seine Stimme war tief und samtig. Gefährlich.
»Nein.« Sie ließ seine harten Schultern los und trat einen Schritt zurück. Er war ein so großer, kräftiger Mann, und
trotzdem ging er mit Lexie sehr sanft und liebevoll um. Er war glatt wie ein Aal, und wenn sie nicht aufpasste, könnte er sie die schmerzhafte Vergangenheit vergessen machen. »Ich mag dich nicht, weißt du noch?«
»Ach ja.« Sein Lächeln verriet ihr, dass er ihr keine Sekunde lang glaubte. »Erinnerst du dich noch daran, als wir in Copalis zusammen am Strand waren?«
Sie wandte sich zum Ufer und entdeckte Lexie, die in ihr Handtuch gewickelt am Strand kauerte. »Was ist damit?«
»Du hast mir weisgemacht, dass du mich hasst, und schau nur, was passiert ist.« Während sie durch die Brandung liefen, beobachtete er sie aus den Augenwinkeln.
»Dann ist es ja gut, dass du mich so total widerstehlich findest.«
Er warf einen verstohlenen Blick auf ihren Busen und schaute dann zum Ufer. »Ja.«
Als die drei zurück zum Haus kamen, bestand John darauf, den Lunch zuzubereiten. Sie saßen am Esszimmertisch
Weitere Kostenlose Bücher