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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sie, »aber es hat nicht alle erwischt.
    »Da hat sie Recht«, sagte Deedee. »Ich habe dauernd welche in den Schuhen, und die sind quicklebendig.« Sie schauderte. »Ich kann nicht mit Spinnen unter einem Dach leben.«
    »Versuch einfach, nicht dran zu denken, Süße«, sagte Frankie und geleitete sie zur Tür hinaus.
    Raoul war still, als er seine Kiste mit Insektenvernichtern absetzte und in den Küchenschränken nach Tieren zu suchen begann. »Vermutlich habe ich die meisten erwachsenen Tiere erwischt«, sagte er, »aber wer weiß, wie viele Eier noch im Haus sind. Da muss ich in ein paar Wochen noch mal wiederkommen, wenn sie geschlüpft sind.«
    Billie nickte bloß.
    Die Kinder aßen ihre Pizza vor dem Fernseher. Billie hatte keinen Appetit. Stattdessen bot sie Raoul eine Tasse Kaffee an. Sie wollte ihm von ihrem merkwürdigen Erlebnis neulich nachts berichten und hören, was er davon hielt.
    Er nahm den Kaffee an und setzte sich an den Tisch. »Ich wollte sowieso mit dir sprechen«, sagte Raoul mit gedämpfter Stimme. »Ich wollte es dir nicht vor den anderen sagen, die hätten sich nur aufgeregt.«
    Billie merkte, dass er besorgt war. »Was ist denn los?«
    »Es ist schon wieder eingebrochen worden.«
    Billies Nackenhaare stellten sich auf. »Wann das denn?
    Und bei wem?«
    »Bei den Callahans, ein paar Straßen weiter. Es muss irgendwann in der Nacht passiert sein, ich war nämlich gestern zum Sprühen da, und da war noch alles in Ordnung.
    Du weißt doch, Mr Callahan ist der mit den Kakerlaken.
    Ich gehe zweimal die Woche da sprühen, weil sie in den Wänden sitzen. Jedenfalls, seine Mutter ist im Krankenhaus, und ich sollte aufs Haus aufpassen, solange er weg ist. Und mit den Schaben weitermachen. Er hat mir den Schlüssel dagelassen. Als ich da heute Morgen hinkam, sah es aus wie die Sau, Schubladen rausgezogen, alles voller Papiere. Ich habe sofort die Polizei gerufen. Ich sag dir, die ganze Nachbarschaft wird bekloppt.«
    »Was sagt denn die Polizei?«
    »Die denken immer noch, es sind Teenies, aber diesmal fehlen ein paar Sachen, habe ich denen gesagt, zum Beispiel die Münzsammlung, die bei Mr Callahan an der Wand hing. Nach einer Weile kennt man die Häuser ja. Keine Ahnung, was die wert war, aber Mr C. war mächtig stolz darauf.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Meine Frau wollte mir aufräumen helfen, damit der arme Mr Callahan das nicht sehen muss, aber die Polizei sagt, wir sollen nichts anrühren.«
    Billie entschied sich dagegen, ihm auch noch von ihren Sorgen zu erzählen und ihn dadurch noch weiter zu beunruhigen. »Danke, dass du es mir erzählt hast«, sagte sie.
    »Ich werde besonders vorsichtig sein.«
    Billie zappte mit der Fernbedienung durchs Programm und sank noch tiefer in die Couch hinein. Es war halb elf.
    Die Kinder waren im Bett, die Wäsche gemacht, die Küche sauber. Und sie hatte noch nichts von Nick gehört. Sie würden in drei Tagen heiraten, und sie war ihm nicht mal einen Anruf nach dem Abendessen wert. Sie wechselte das Programm. Sie hatte die Wahl zwischen einer Heimwerkersendung und dem Kochen von Borschtsch, oder sie konnte ein Gerät kaufen, mit dem man garantiert die Einfahrt sauber bekam. Sie runzelte die Stirn und dachte an den fürchterlichen Ölfleck, den sie schon seit Monaten zu entfernen versuchte. Sie parkte den Minivan immer genau dort, damit man den Fleck nicht sah.
    Vielleicht hatte Nick es sich anders überlegt, dachte sie.
    Vielleicht wollte er doch keine Frau mit Kindern, einem Cockerspaniel, der zu faul zum Bellen war, wenn es an der Tür klingelte, und einer Katze, die gern Gewölle kotzte.
    Oder vielleicht war er auch sauer, dass sie sein neues Auto demoliert hatte.
    Wieder kamen die alten Zweifel hoch. Heiraten tat man für sehr lange, machte sie sich bewusst, und mit Nick sollte es für immer sein. Sie sollte sich wirklich sicher sein. Eine Ehe schloss man nicht aus einer Laune heraus und in der Hoffnung, dass es schon gut gehen würde. Man heiratete doch nicht, weil die eigene Familie einen Bus gechartert hatte und die komplette Einwohnerschaft von Lancaster, Pennsylvania herankarren wollte.
    Aber zwischendurch hatte sie, was Nick betraf, einfach ein gutes Gefühl. Ihre Liebe zu ihm war stark genug. Sie hatten nur wegen all der Verrücktheiten um sie herum nicht die Zeit gehabt, wie die meisten anderen Paare miteinander auszugehen und sich kennen zu lernen. Und manchmal machte sie sich Sorgen, dass sie es einfach so überstürzten.
    Vielleicht

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