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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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reagierte sie auch nur zu heftig auf die Seite von Nick, die sie bisher nicht gekannt hatte, den Zeitungsmagnaten im Maßanzug. Dieser Mann schien mit dem Nick, der ihren Kühlschrank und ihre Keksdose geplündert hatte, der mit den Kindern Achterbahn gefahren war und der mit ihr geschlafen hatte, dass sie dachte, sie verliere den Verstand, nicht viel gemein zu haben. Diese neue Facette seiner Persönlichkeit hatte sie eindeutig aus dem Gleichgewicht geworfen.
    Vielleicht war sie auch deswegen besorgt, weil Sheridan immer noch so viel Zeit bei Nick verbrachte. Glaubte Nick wirklich, dass diese Frau nur dauernd bei ihrem Pferd sein wollte? Merkte er nicht, dass Sheridan ihn zurückhaben wollte, oder ermunterte Nick sie womöglich sogar, so viel Zeit im Stall zu verbringen, damit er sich über seine Gefühle für sie klar werden konnte? Billie gefiel das nicht.
    »Ist das nicht der langweiligste Mittwochabend, den du je erlebt hast?«, fragte Deedee, als sie zu Billie ins Wohnzimmer kam.
    »Ich habe ferngesehen.«
    »Fernsehen macht doch keinen Spaß. Man muss sich dafür nicht mal aufbrezeln. Und niemand sieht einen.«
    Deedee trug einen giftgrünen einteiligen Hausanzug, auf dessen Rücken mit bunten Schmucksteinchen ihr Name eingestickt war. Sie würde immer auffallen, egal, was sie tat, dachte Billie, selbst wenn sie fernsah. »Ich hatte irgendwie noch mit Nick gerechnet.«
    »Kannste vergessen. Nick ist heute unterwegs. Frankies Manager hat sich überlegt, eine Junggesellenparty für die beiden zu schmeißen.«
    Billie fand es seltsam, dass Nick nachmittags nichts davon gesagt hatte. »Und was machen sie auf dieser Party?«
    Deedee zuckte mit den Schultern. »Das Übliche. Saufen, Mädels angaffen, die aus einer Torte springen, sich bescheuert benehmen.«
    Billie konnte sich nicht vorstellen, dass Nick sich bescheuert benahm, und soweit sie wusste, trank er sehr wenig. »Kommt da echt ein Mädchen aus einer Torte gesprungen?«
    Deedee verdrehte die Augen. »Kannste einen drauf lassen.
    Ganz zu schweigen von halb nackten Kellnerinnen, das mag Frankie besonders. Er lässt keine Chance aus, sich Frauen anzugucken, die irgendwelche Troddeln an ihren Dingern herumschwingen.«
    Billie dachte einen Moment lang darüber nach. »Wie werden diese Troddeln eigentlich befestigt?«
    »Spezialkleber.«
    »Uuuh.«
    »Hast du schon mal so eine Troddelschwingerin gesehen?«, fragte Deedee. »Das ist Kunst. Sagen sie jedenfalls.«
    »Nein, und mir gefällt auch die Vorstellung nicht, dass Nick sich das ansieht.
    Deedee zuckte mit den Schultern. »Ist halt so ń Männerding.«
    »Es macht dir nichts aus, dass dein Verlobter eine Frau mit Quasten an den, äh, Dingern anstarrt?«
    »Ach Gott, so sind Männer halt. Ist doch Tradition. Dagegen sind wir machtlos.«
    »Das wollen wir doch mal sehen.«
    »Das klingt aber gar nicht gut.«
    Nick saß im Arbeitszimmer und fragte sich, wie lang die Party im anderen Zimmer noch gehen würde. Er hatte mit den Jungs pflichtschuldig ein Gläschen getrunken und sich dann zurückgezogen. Sie waren offensichtlich so damit beschäftigt, die Oben-Ohne-Kellnerinnen anzustarren, dass sie es überhaupt nicht bemerkt hatten. Natürlich hatte er bereits genügend Junggesellen-Abschiede mitgefeiert und ebenso gejohlt und gegrölt und Geldscheine in G-Strings geschoben. Aber das war früher. Jetzt wäre er sich dabei irgendwie blöd vorgekommen.
    Außerdem hatte er ganz andere Sorgen, nämlich Arnie Bates und Max. Billie schwor darauf, dass Max mit der Autobombe nichts zu tun hatte, aber die Polizei war überzeugt, dass Arnie Bates die Stadt verlassen hatte, also wer konnte es getan haben? Falls Nick Feinde hatte, wusste er nichts davon. Er bemühte sich stets, mit allen zurechtzukommen. Max hatte gemeint, es könnte ein verärgerter Abonnent der Zeitung sein, jemand wie Max, der wollte, dass Nick gegen die einfallenden Bauunternehmen Position bezog. Der Gedanke, dass eine Ex-Freundin dafür verantwortlich sein könnte, war lächerlich. So sauer Sheridan auch war, und sie war ziemlich sauer gewesen nach ihrem Streit neulich, sie hätte ihn auf irgendeine Weise vor gemeinsamen Freunden blamiert, aber nicht sein Auto in die Luft gejagt. Deswegen hatte sie auch den Anhänger geschickt, um ihr Pferd abzuholen. Sie würde zweifellos das Gerücht streuen, dass Nicks Stall ebenso wie seine Reitschule ein gefährliches Pflaster waren. Sie hatte keine Ahnung, wie verletzt er war, wie niedergeschmettert darüber, dass

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