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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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das Gelöbnis bereits abgelegt, aber für ihre Eltern und ihre Kinder würde sie erst heute als Mrs Kaharchek gelten.
    Plötzlich entstand ein Tumult. Eine hübsche Blondine brach durch die kleine Menge, die auf Einlass wartete, und baute sich vor Billie auf. Ihre Jeans-Shorts waren fast unanständig kurz, und durch das dünne Top zeichneten sich zwei kecke Brustwarzen ab.
    »Ohmeingott«, sagte Deedee.
    »Erinnert ihr euch?« Billie blinzelte. »Gloria?«
    »Ja. Ich bin nicht nur gefeuert worden, wegen dem Desaster, das ihr hier neulich bei dem Junggesellenabschied veranstaltet habt, sondern außerdem habt ihr mir die Troddeln und den String nicht zurückgegeben wie versprochen. Habt ihr eine Ahnung, was die kosten?«
    »Wer ist diese Frau?«, fragte Frankies Vater. »Und was soll der Quatsch mit dem String?«
    »Was ist ein String?«, fragte Christie.
    »Dafür bist du zu jung«, sagte ihr Großvater scharf und sah Billie an, von der er offensichtlich eine Erklärung erwartete.
    »Das ist eine lange Geschichte, Daddy.« Billie sah Gloria an. »Ich bin gerade irgendwie ziemlich beschäftigt und habe kein Geld dabei. Ist es okay, wenn ich das später bezahle?«
    Die Musik änderte sich.
    »Mom!«, zischte Christie »Wir müssen jetzt raus.«
    »Ich gehe nicht, bevor ich mein Geld nicht habe«, sagte Gloria. »Hundert Eier.
    »Hundert Dollar!«, kreischte Deedee. »Das ist ja ein Raubüberfall.«
    Gloria zuckte mit den Schultern. »Pech für euch.«
    »Mom, die warten!«, sagte Christie. »Sie starren uns schon alle an.«
    »Hau ab«, sagte Deedee zu der Frau.
    Gloria streckte ihr die Zunge heraus. »Okay, fünfzig Dollar, dann bin ich weg.«
    »Oh, du liebe Güte«, sagte Billies Vater, zückte sein Portemonnaie und reichte dem Mädchen ein paar Scheine.
    »Und jetzt gehen Sie, und versauen Sie meiner Tochter nicht die Hochzeit.«
    »Gerne.« Gloria sah Billie an, und ihr Gesichtsausdruck wurde weicher.
    »Ehrlich gesagt wollte ich den bescheuerten Job sowieso schmeißen.« Sie ging, drehte sich aber dann noch einmal um. »Ach ja, herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit.«
    Billie sah, dass die Organistin den Kopf reckte, um zu gucken, was sie aufhielt. Der Pfarrer schaute ebenso erstaunt wie die Gäste. Die Organistin spielte noch einmal den Hochzeitsmarsch, und Billie wartete auf ihren Einsatz.
    »Okay, Christie, los geht‘s«, sagte sie bemüht ruhig, obwohl sie das Gefühl hatte, ihre Innereien sprängen herum wie Popcorn auf einer heißen Herdplatte. Erst in diesem Moment bemerkte sie die Stirn ihrer Tochter, aber jetzt war es zu spät, etwas dagegen zu unternehmen. Sie seufzte und sah Christie vorwärts schreiten, gefolgt von Deedee am Arm von Frankies Manager Bucky. Billie erhaschte einen Blick auf Nick, der sie am Altar erwartete. Er sah sehr gut aus, nur ein bisschen verwirrt, warum es so lange gedauert hatte. Ein nur für sie bestimmtes kleines Lächeln erhellte sein Gesicht, als sich ihre Blicke trafen.
    Nick sah Billie am Arm ihres Vaters den improvisierten Gang entlanggehen. Sie war wunderschön in ihrem cremefarbenen Kostüm, das ebenso schlicht und unprätentiös war wie sie selbst.
    Sie wirkte besorgt.
    Nick nahm seinen Platz neben ihr ein und fragte sich, ob sie einfach nur nervös war. Er sah sich schnell um und stöhnte fast laut auf, als er Snakeman mit seiner Boa sah.
    Dann entdeckte er drei Autogramme auf Christies Stirn und zuckte zusammen. Er hielt sich für tolerant, aber diese Hochzeit war nun wirklich etwas ungewöhnlich. Und was zum Teufel war das für ein Geklimper? Ein Blick auf Deedee lieferte ihm die Antwort. So viele Perlen hatte er noch nie an einer Frau gesehen. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, so ein Outfit zu kaufen? Arme Billie. Er hätte für sie gerne alles perfekt gemacht.
    Das Lächeln des Pfarrers wirkte etwas gezwungen, als er eine kleine Ansprache über die Bande der Ehe hielt. Billie konnte ihn durch das Perlengeklimper kaum hören. »Können Sie ein bisschen lauter sprechen?«, flüsterte sie.
    Der Pfarrer warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und starrte dann Deedee an. Er räusperte sich und hob etwas lauter noch einmal an.
    Nick sah Christie an, die wirkte, als würde sie sich am liebsten unter einem Felsbrocken verkriechen. Die Tür zum Wintergarten wurde zugeschlagen, und fast alle Anwesenden sahen über die Schulter Max den Gang entlang rennen, mit ungekämmtem Haar, wie immer, und schief sitzender Brille. Er hielt an Nicks Seite an und versuchte, seine

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