Liebe für Anfänger
Pause, bevor sie die nächste Frage stellte. »Was ist mit Sheridan?«
Nick sah sie befremdet an. »Sheridan liebt Pferde. Sie würde niemals unschuldige Tiere in Gefahr bringen.« Nick schauderte plötzlich. Sheridan hatte ihr Pferd aus dem Stall geholt, wie sie sagte, auf Anraten ihres Vaters, der fand, es sei Zeit für einen klaren Schnitt. Der General begleitete seine Tochter zwar zu sämtlichen Turnieren und präsentierte stolz all ihre Schleifen und Pokale, aber er war kein Pferdeliebhaber.
»Wir haben Polizeischutz, jedenfalls die nächsten paar Tage«, sagte Nick, der seine Gedanken lieber für sich behielt. Es war ja lachhaft, zu glauben, dass Sheridan oder ihr Vater in so etwas Ernstes wie Brandstiftung verwickelt sein konnten. »Morgen bei der Hochzeit werden auch Zivilbeamte dabei sein. Ziemlich strenge Sicherheitsvorkehrungen.« Er runzelte die Stirn. »Was ist mit deinem Auge?«
»Nichts eigentlich. Ich bin nur müde und hysterisch. Ich glaube, ich kriege einen Nervenzusammenbruch, aber ich bin nicht sicher.«
Er beugte sich vor und küsste sie auf die Nasenspitze.
»Das ist nur das Flattern vor der Hochzeit.
Wie der Teufel, dachte Billie. Plötzlich brach das Chaos aus. Jemand hatte sich an ihren Schlössern zu schaffen gemacht, war möglicherweise bei ihr eingebrochen, während sie schlief, in ihren Schränken vermehrten sich die Spinnen mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, eine Kakerlakenplage drohte, und Nick war in Lebensgefahr. Die Polizei bewachte sein Haus und hielt es offenbar für nötig, an ihrer Hochzeit teilzunehmen, weil sie um seine Sicherheit besorgt war.
Aber abgesehen davon war alles in Ordnung.
»Vielleicht sollten wir die Hochzeit absagen«, sagte sie.
Er wirkte besorgt. »Möchtest du das?«
Sie wusste nicht mehr, was sie wollte.
»Ich habe Angst, Nick«, gestand sie. »Es kommt mir unklug vor, unter diesen Umständen eine große Hochzeit zu feiern.«
»Und mir kommt es unklug vor, jemanden glauben zu lassen, er könnte mit unserem Leben und unserem Glück spielen. Ich bin sicher, mit den ganzen Sicherheitsleuten sind wir gut geschützt, mach dir keine Sorgen.«
»Ich mache mir doch auch nicht aus Spaß Sorgen«, sagte sie. »Ich habe mich immer bemüht, stark und optimistisch zu sein. Ich war in meiner Familie immer der Fels in der Brandung. Die, die im Notfall cool blieb.«
Er sah, dass ihr Auge wieder zuckte, und sie tat ihm Leid.
Sie wollten morgen heiraten, und diese Nacht hätte für sie beide etwas Besonderes sein sollen.
»Vielleicht ist dein Körper erschöpft, weil du immer der Fels warst«, sagte er.
»Vielleicht nimmt er sich jetzt seinen wohlverdienten Urlaub, wo nun ein anderer Fels in der Familie ist.« Nick rieb ihr mit den Daumen die Spannung aus dem Nacken fort.
»Mir kommt da gerade so ein Gedanke«, sagte Billie.
»Vielleicht klingt das verrückt, aber könnte es mit Frankie zu tun haben?
»Wie das denn?«
»Ist nur so eine Idee, aber was, wenn ein durchgeknallter Fan weiß, dass er deine Cousine heiratet? Vielleicht weiß derjenige nicht, dass Deedee im Moment hier wohnt. Frankie wäre weiß Gott nicht der erste Promi, der belästigt wird.«
»Darüber soll die Polizei sich Gedanken machen«, sagte Nick und versuchte, seine eigene Besorgtheit vor ihr zu verbergen. Er hatte den Großteil des Abends damit verbracht, sich zu überlegen, wer einen solchen Groll gegen ihn hegen konnte. War Arnie Bates so verärgert über seinen Rausschmiss, dass er dafür zu töten bereit war? War es möglich, wie Max meinte, dass einer seiner Leser ausflippte, weil Nick sich nicht öffentlich gegen das Sumpfland-Projekt ausgesprochen hatte? Die Polizei hatte sogar die Duffys und die Schüler befragt, die Nick mit den Pferden halfen, was sie von Nick als Arbeitgeber hielten. Anscheinend war jeder verdächtig, selbst seine Poloschüler. Auch Nick suchte nach einer Erklärung. Wer hasste ihn so sehr?
Das Einzige, was er sicher wusste, war, dass er die Frau vor sich liebte, und am nächsten Tag würde sie seine Frau werden, komme, was da wolle. Er hatte so viele Security-Leute eingestellt, dass sich selbst der Papst auf der Hochzeit hätte sicher fühlen können, und er würde nicht irgendeinem Bekloppten gestatten, seinen und Billies großen Tag zu versauen.
»Wie gesagt, es gibt morgen strenge Sicherheitsvorkehrungen, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.« Er machte eine Pause. »Ich will dich nicht noch weiter beunruhigen, aber heute Nacht bewachen ein
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