Liebe geht auch einfach
sicher nicht die beste.
Auch ein »Kuhhandel« wäre denkbar, etwa nach dem Motto: »Wenn du diese schlechte Gewohnheit endlich aufgibst, gebe ich jene schlechte Gewohnheit auf.« Doch wie das so ist bei schlechten Gewohnheiten, sind sie nur schwer gegen gute zu ersetzen.
Unterschiedliche Werte und Haltungen
Unsere Werte sind bestimmt durch das kulturelle Umfeld, in dem wir aufwachsen, durch unsere Religion, unsere Familie und Sozialisation.
Darüber hinaus definiert ein jeder im Laufe seines Lebens noch eigene Werte aufgrund seiner Erfahrungen.
Kann man das Verhalten des anderen nicht verändern, bleibt nur, die eigene Sichtweise zu verändern.
Wenn der Wert »Treue« beispielsweise vom Partner nicht geteilt wird, ist der Konflikt vorprogrammiert. In solchen Fällen, in denen kein Kompromiss möglich ist (ein bisschen Treue gibt es nicht), helfen nur Gespräche, die in aller Klarheit und Offenheit geführt werden. Machen Sie Ihrem Partner ohne Druck und Vorwürfe deutlich, wie wichtig Ihnen der Punkt Treue für das Zusammenleben ist.
Wenn dagegen ein Partner nur großen Wert auf seine persönliche Freiheit legt, der andere mehr auf Familie, dürfte ein Kompromiss möglich sein. So könnte man in der Beziehung dem anderen ab und zu mal einen Urlaub von der Familie zugestehen, in dem er persönliche Freiheiten ausleben kann.
Grundsätzlich sollte jede Beziehung auf gemeinsamen Werten wie Achtung, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit basieren. Jeder Mensch möchte so, wie er ist, anerkannt und respektiert werden. Wenn einer der Partner beispielsweise keine Achtung vor dem Beruf des anderen hat und sich darüber nur verächtlich äußert, schadet das der Beziehung.
Verbindlichkeit wiederum bedeutet, dass man zu seiner Beziehung steht und diese nicht immer wieder infrage stellt. Hat man sich einmal füreinander entschieden, sollte man zu dieser Entscheidung ebenso stehen wie zu den Absprachen, die man im Zusammenleben trifft – angefangen von der Kindererziehung bis hin zu den Haushaltspflichten. Dass man sich in einer Beziehung auf den Partner verlassen kann, sollte ebenfalls selbstverständlich sein. Das betrifft nicht nur das Thema Pünktlichkeit.
In extremen Situationen, wie Krankheit oder Krisen, ist es noch viel wichtiger zu wissen, dass man jederzeit auf den Partner, auf die Partnerin zählen kann.
Kommunizieren Sie daher beizeiten, welche Werte Ihnen wichtig sind.
Nur durch eine klare Kommunikation, ohne Vorwürfe und Drohungen (siehe ab > ), lassen sich Kompromisse und ein gemeinsamer Nenner finden.
Achtsam und aufmerksam sein
Die Grundlage jeder Liebe ist Achtsamkeit und Empathie. Wenn ich jemanden liebe, dann achte ich auf ihn und seine Bedürfnisse, dann versuche ich nachzuvollziehen, wie es ihm geht, schlüpfe auch schon mal in seine »Haut«. Dieses Einfühlungsvermögen ist bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger ausgebildet. Letzterem muss man erst einmal auf die Sprünge helfen, indem man ihm mitteilt, wie es einem mit dieser Aussage oder jenem Verhalten geht.
Dazu ein Beispiel: Er ist mit seinen Freunden übers verlängerte Wochenende beim Skifahren und hat sie seit zwei Tagen nicht angerufen. Sie ist sauer, nimmt an, dass er sie absichtlich nicht anruft um sie zu ärgern: »Er müsste doch wissen, dass mich das verletzt.« Doch er weiß es tatsächlich nicht, hat einfach nicht daran gedacht, war ständig beschäftigt mit seinen Kumpels und hatte auf der Piste das Handy nicht dabei.
Um aus dem Kreislauf der Kränkung, der Unsicherheit und Wut herauszukommen hilft es ihr nur, ihn selbst anzurufen und ihm freundlich mitzuteilen, was man genau erwartet: »Ruf mich bitte einmal am Tag an oder schreib mit wenigstens eine SMS, damit ich ein Lebenszeichen von dir habe.« Er würde doch im umgekehrten Fall das Gleiche erwarten! Sich in den anderen hineinzudenken hilft beiden Partnern, sich einfach mal zu fragen: »Wie würde es dem anderen an meiner Stelle gehen?« Dann würde er sicher feststellen, dass er gern ein Lebenszeichen hätte, und sie könnte sich vorstellen, mitten im Skivergnügen nicht mehr ans Telefonieren zu denken.
Nicht auf den anderen zu achten, muss nicht immer böse Absicht sein. So denkt man vielleicht in einem stressreichen Job nicht immer an den anderen und schon gar nicht daran, ihn während der Arbeit anzurufen. Es gibt Menschen, die sich einfach nur mit einer Sache beschäftigen können. Sie haben während ihrer Arbeit keinen Gedanken an den anderen. Andere
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