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Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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weit weg. So weit reichte Anuschkas Arm nicht.
    »Also, dann heraus damit: Vor wem sind Sie auf der Flucht, wenn nicht vor der Polizei?«
    »Franziska, deine Neugier wird dir noch einmal zum Verhängnis werden.« Mutters Stimme meldete sich in ihrem Kopf, kaum hatte sie diese Frage gestellt. Doch Sieglinde Maria Querulin war weit weg. Hier saß ein ungewöhnlicher Mann, den sie in ihrem Leben nie wieder sehen würde. Daher war es egal, was er von ihr hielt. Und sie war tatsächlich neugierig. Warum sollte sie sich nicht die zehn Stunden Flugzeit mit einem spannenden Gespräch vertreiben?
    »Ich möchte einfach Abstand gewinnen, das ist alles«, sagte Harry vage. Nie und nimmer würde er die fremde Frau in die wahren Hintergründe einweihen. Es tat zu gut, sich wieder einmal mit einem Menschen zu unterhalten, der nicht den Star in ihm anhimmelte.
    »Eine Frau! Eine Frau ist der Grund, habe ich Recht?« Ihre Stimme klang triumphierend.
    » Eine Frau? Viele Frauen«, Harry grinste wieder. Diesmal war es ein Lächeln, das schon so manchem weiblichen Fan das Herz gebrochen hatte.
    Franziska stutzte: »Nun erinnern Sie mich doch an jemanden. Kann es sein, dass wir uns schon einmal über den Weg gelaufen sind?« Bis vor wenigen Sekunden hatte sie noch nicht das Gefühl gehabt, diesen Mann zu kennen. Doch dieses Lächeln … dieses Lächeln, das war irgendwie vertraut. So als hätte sie es schon einmal gesehen.
    Das Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war, und machte einem Ausdruck Platz, den Franziska nicht zu deuten wusste.
    »Das erscheint mir ausgeschlossen«, sagte der Mann neben ihr, »es sei denn, Sie besuchen Veranstaltungen für Werbefachleute.«
    »Sie arbeiten in der Werbung?«
    Harry nickte und wurde nicht einmal rot dabei. Er sah sich um: Das Flugzeug füllte sich zusehends. Die Business-Class war bis zum letzten Platz gefüllt. Jetzt würde es endlich, endlich losgehen. Aha, schon kam die Stimme aus dem Cockpit. Sicher verkündete sie den ersehnten Abflug.
    »Meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Kapitän. Unser Start verzögert sich um einige Minuten. Wir sind aufgefordert worden, eine Sicherheitskontrolle durchzuführen. Es befindet sich ein Gepäckstück an Bord, das nicht zu einem der mitreisenden Passagiere gehört. Wir bitten Sie alle auszusteigen, um Ihr Gepäck zu identifizieren. Ihre Koffer sind vor dem Flugzeug aufgestelltworden. Bitte folgen Sie den Anweisungen des Bordpersonals. Wir danken für Ihr Verständnis.«
    Harry rollte die Augen zur Flugzeugdecke: Auch das noch. Wieder aussteigen. Wieder von all den Leuten gesehen werden. Wieder das Risiko, erkannt zu werden. Gut, es war fast dunkel. Aber der Teufel schläft bekanntlich nicht.

    Es dauerte geraume Zeit, bis sich die Schlange der Passagiere aus dem Flugzeug und zu den bereitgestellten Koffern begeben hatte. Harry musste nicht lange suchen, er entdeckte den türkisblauen Koffer seines Bruders am Ende der mittleren Kofferreihe. Zufällig stand Franziskas Gepäck genau daneben. Sie machten dem Mann im blauen Overall ein Zeichen, er schnappte die Koffer und Taschen und stellte sie wieder auf den Wagen. Das Ganze war eine Angelegenheit von wenigen Minuten. Harry atmete erleichtert auf: War gar nicht schlimm gewesen! Schon reihten sie sich wieder in die Schlange der Menschen ein, die in das Flugzeug zurückdrängten.

    Und in diesem Augenblick fiel Harrys Blick auf Werner Schlanz.
    Werner Schlanz, der Sensationsreporter der Zeitung »Bald«. Er stand auf der Terrasse des Flughafenrestaurants, in seinem bekannten braunen Lederblouson. Fast zwei Meter groß, nicht zu übersehen. Unverwechselbar.Seine große Kamera mit dem überdimensionalen Teleobjektiv vor der Brust. Harry zuckte erschrocken zusammen. Noch hatte Schlanz ihn nicht entdeckt. Doch das war nur eine Frage von Sekunden, Schlanz war wegen seiner Adleraugen gefürchtet. Und alle Eingänge zum Flugzeug verstopft!
    Wenn er jetzt davonlief, würde er sich erst recht verdächtig machen. Nicht nur für den Fotografen, auch für das Flughafenpersonal, das hektisch den Eigentümer eines roten Koffers suchte, der noch immer verlassen auf dem Platz stand. Er musste sich verstecken. Er musste für diesen verflixten Fotografen unsichtbar werden. Wie war der bloß hierher gekommen? Wer hatte ihn auf seine Fährte geschickt? Wie sollte es ihm hier auf dem nackten Rollfeld gelingen, unentdeckt zu bleiben? Es war zum Verzweifeln.
    Mit einer schnellen Handbewegung schob Harry Franziska

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