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Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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Zwischenzeit küssen, wenn Sie nicht bei ihm sind?«
    »Keine.« Franziska versuchte sich Bertrand beim Fremdgehen vorzustellen. Es gelang ihr nicht.
    »Was ist er? Hässlich? Langweilig? Ein Ausbund an Tugend?«
    »Sind Sie immer so neugierig und unverschämt?«
    »Nur bei passender Gelegenheit.« Harry grinste, um gleich noch eins draufzusetzen: »Und, was die Neugierde betrifft, ich denke, da sind wir zwei uns ziemlich ähnlich.«
    Wie hätte ihm Franziska da widersprechen können?
    »Haben Sie noch nie etwas von Treue gehört?«, fragte sie stattdessen.
    »Treue?« Harry tat, als müsste er überlegen, ob er dieses Wort schon einmal gehört hatte. »Treue? Ja richtig, die gibt es ja auch noch. Dieses Wort ist mir schon seit Jahren nicht mehr untergekommen.«
    Franziska blickte ihn mit großen Augen an. So wie er es sagte, hatte es den Anschein, als würde ihr Sitznachbar seine Worte tatsächlich ernst meinen.
    »Also, wenn ich je einen so seltsamen Mann wie Sie kennen gelernt habe, dann fresse ich einen Koffer.«
    Harry verschluckte sich an seinem T omatensaft: »Das heißt ›einen Besen‹«, sagte er bestimmt. »›Dann fresse ich einen Besen.‹ Kein Mensch frisst einen Koffer.«
    Franziska lachte ihn an: »Ich habe auch noch nie jemanden einen Besen fressen sehen. In unserer Familie heißt es jedenfalls ›Koffer‹.«
    »Und da sage noch einmal jemand, ich sei ein seltsamer Mensch! Warum heißt es in Ihrer Familie ›Koffer‹?«
    »Meine Eltern haben ein Koffer- und Taschengeschäft. Ich bin sozusagen mit Koffern aufgewachsen.«
    Harry lachte schallend: »Wissen Sie, dass man in Österreich das Wort ›Koffer‹ auch als Bezeichnung für einen dummen Menschen verwendet? Und so gesehen bin ich auch mit allerhand Koffern aufgewachsen. Vor allem bin ich derzeit von allerhand Koffern umgeben.«
    »Vielen Dank.«
    Harry wandte sich mit einem Ruck seiner Begleiterin zu. »Aber ich meine doch nicht Sie! Ich meine all die Leute, mit denen ich zusammenarbeite.«
    Franziska war sofort wieder versöhnt. »Was sind das für Leute?«
    Die Stewardess teilte die Speisekarten aus.
    »Ich werde den Fisch nehmen, was meinen Sie?« Harry tat, als seien seine Gedanken ganz von der Menüfolge gefesselt. Eine gute Gelegenheit, nicht antworten zu müssen. Er hatte nicht vor, ihr von Anuschka zu erzählen. Er wollte aber auch nicht lügen. Denn, wenn er eines noch aus seiner Kindheit wusste, dann war das, dass jede Lüge eine weitere nach sich ziehen würde. Und er hatte nicht vor, sich noch weiter im Lügennetz zu verstricken. »Das klingt doch besser als das Zwischenrippensteak. Und asiatische Pfannen bekommen wir in China noch sicherlich genug.«
    Franziska fand seine Auswahl vernünftig.
    Sie bestellten das Essen.
    Dann überraschte Harry Franziska und sich selbst mit der nächsten Frage: »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns duzen? Also, …« Er streckte ihr mit seinem charmantesten Lächeln die Hand entgegen. Und überlegte dabei fieberhaft, wie er sich nun nennen sollte. Harry kam nicht in Frage. Und er hatte keine Lust, ständig mit Matthias angesprochen zu werden. »Meine Freunde nennen mich ›Kleiner‹.«
    »Ich bin Franziska«, sie ergriff seine Hand, »und ich werde wohl Matthias sagen. Denn Freunde sind wir ja nicht wirklich.«
    »Aber sicher sind wir das«, widersprach er vehement, »wir essen das Gleiche. Wir verbringen zehn Stunden gemeinsam im Flieger, wir wohnen im gleichen Hotel …« Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln, um sie zu überzeugen.
    Franziska sah dieses Lächeln und schnappte nach Luft. Himmel, was für ein Blick! Sie hätte ihn am liebstenauf der Stelle umarmt und diesen lächelnden Mund geküsst!
    War sie verrückt geworden? Energisch entzog sie ihm ihre Hand, so als könne sie dadurch dieses gefährliche Lächeln vertreiben und wieder zu klarem Verstand kommen. Ihre nächsten Worte klangen schroffer als geplant: »Wieso heißt du › Kleiner‹? So klein bist du doch gar nicht.«
    »Ich habe einen Bruder, der etwas älter ist als ich, der ist der ›Große‹, ich bin daher der ›Kleine‹. Schon solange ich zurückdenken kann.«
    »Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Warum sollte ich?«
    »Ich habe noch nie von zwei erwachsenen Männern gehört, die sich ›Großer‹ und ›Kleiner‹ nennen. Aber einmal ist immer das erste Mal.«
    Da war es wieder, sein Lächeln.
    Harry Schlamm war nicht ohne Grund Deutschlands »Sexiest Singer«. Er hatte das immer auf seinen durchtrainierten

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