Liebe im Gepäck (German Edition)
deutlich bestätigt. Unbefriedigt, aber nicht unglücklich würde sie sich anschließend in Mats Arme schmiegen. Bis sein Atem langsam tiefer wurde und er eingeschlafen war.
Und wirklich: Mat warf sie mit einem Schwung aufs Bett, und er begann, Küsse auf ihrem Körper zu verteilen.
Doch was war das? Er küsste ihre Stirn, küsste ihre Nasenspitze, küsste ihren Mund, küsste ihr Kinn, ihren Hals, ihre Schultern und dann die Linie hinunter zu ihrem Bauchnabel … Das war kein schnelles Verteilen von alibimäßigem Küssen. Das war ein Erkunden ihres Körpers, und Franziska war, als würde er damit auch ihre Seele erkunden wollen. Jeder dieser Küsse hinterließ eine prickelnde Spur auf ihrem Körper. Sie machten sie mutig genug, es ihm gleichzutun. Und auch ihrerseits seinen Körper zu erkunden. Wenn Mat beim Liebesspiel Manns genug war, sich unendlich lange Zeit zu lassen, das wollte sie hemmungslos genießen. Was für eine neue, was für eine erfüllende Erfahrung! Was für ein Mann! Was für ein unendliches Glück!
Als sie unter seinen zärtlich streichelnden Händen zum Höhepunkt kam, schrie sie ihre Lust hinaus in die Nacht. Und als sie sich schließlich vereinigten, eröffnete sich ihr eine neue Welt. Das war ein Hinwegfließen. Und doch gleichzeitig ein Nachhausekommen. Ihre Gefühle überwältigten sie derart, dass ihr die Tränen in die Augen traten. Mat sagte kein Wort und küsste schweigend die Tränen fort. In diesem Augenblick wusste sie es: Das war der Mann, den sie liebte. Das war der Mann, zu dem sie gehören wollte. Am liebsten für immer.
XVII
Harry erwachte am frühen Morgen durch die Tatsache, dass sein rechter Arm wieder einmal eingeschlafen war. Er zog ihn vorsichtig unter Franziskas Schulter hervor. Sie gab einen kleinen verschlafenen Laut von sich und rollte sich im Schlaf auf den Rücken. Harry schlug die Augen auf und blickte nachdenklich an die Zimmerdecke.
Er hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr. Fühlte sich ruhig, stark und glücklich. Er atmete tief durch. Ja, er war glücklich. Wollte man pathetisch sein, könnte man fast sagen, er war selig.
Wann hatte er sich das letzte Mal so gefühlt? Hatte er sich jemals schon so gefühlt?
Mit Giselle schlief er ja schon seit Jahren nicht mehr. Und bei den vielen anderen Mädchen, den Groupies, die nur darauf warteten, nach einem Konzert mit aufs Zimmer genommen zu werden? Da waren wunderschöne Nächte dabei gewesen. Doch am Morgen danach immer die gleiche Frage: Wie werde ich sie am schnellsten, kurz und schmerzlos, wieder los?
Vor dem Scheidungskrieg hatte er stets seine Frau vorgeschoben und die Mädchen um Diskretion gebeten, weil Giselle angeblich nichts bemerken sollte. In Wirklichkeit hatte Giselle damals längst Schorsch an ihrer Seite. Und es war ihr völlig egal, mit wem ihr Ehemannschlief. Aber das mussten die Groupies ja nicht wissen. Später hatte er ihnen erklärt, er wolle sie nicht in den schmutzigen Scheidungskrieg mit hineinziehen. Allein die Gefahr, als ein Luder abgestempelt zu werden, das die Ehe des populären Sängers zerstört hatte, hatte die meisten zum Stillschweigen veranlasst. Doch neuerdings konnte man sich auch da nicht mehr sicher sein. So mancher Kollege oder auch so mancher berühmte Sportler fiel ihm ein. Es gab Frauen, die es anscheinend als Berufsziel auserkoren hatten, Mutter eines prominenten Sprösslings zu sein. So hatten sie ausgesorgt, ohne dafür zu arbeiten. Darum hatte er in der letzten Zeit immer höllisch aufgepasst. Nicht mehr wahllos jedes hübsche Mädchen ins Hotelzimmer gebeten. Dass er immer und überall ein Kondom verwendete, war ohnehin sonnenklar.
Der schale Nachgeschmack nach jedem One-Night-Stand war auf Dauer auch nicht das, was er sich vom Leben erwartete. Jedoch hatte er nie gehofft, je wieder einmal so viel Zärtlichkeit und Liebe für eine Frau zu empfinden wie jetzt.
Harry war mit einem Schlag hellwach. Hatte er eben an Liebe gedacht?
Er rollte sich auf die Seite und betrachtete Franziska neben sich. Wie hätte er sie anders betrachten können als mit Liebe und unendlicher Zärtlichkeit? Die dünne Decke war zur Seite gerutscht und gab den Blick frei auf ihren nackten Busen. Sie hatte einen so wunderschönen Körper. So rund. Er hatte Lust, ihre Brust zu umfassen, aber Angst, sie dadurch aufzuwecken.
Dann konnte er doch nicht widerstehen. Er streichelte sanft über ihre Rundungen und begann dannwieder damit, kleine Küsse auf ihrem Körper zu
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