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Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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und mich?«
    Harry stutzte. Er war es nicht gewohnt, dass jemand so frank und frei sagte, was er dachte. So ohne Scheu, so ohne Verschnörkelung und ohne den Versuch, hintenherumzu erfahren, was er dachte. Und das gefiel ihm. »Ja sicher meine ich dich und mich. Oder hast du gedacht, ich meine mich und Lukas Bares?«
    Sie grinste, wie er es erwartet hatte. Erkannte aber doch den wahren Kern seiner anscheinend so ironisch gemeinten Aussage: »Du magst ihn noch immer nicht, nicht wahr, Mat?«
    Wieder hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Harry beschloss, sich in Zukunft nicht mehr zu wundern, wie schnell sie seine Gedanken erriet. Und wie freimütig sie darüber sprach. »Er war mir von Anfang an nicht geheuer. Und ich kann nicht sagen, dass ich ihn inzwischen mag. Außerdem gefallt mir der Gedanke nicht, dass du zwei ganze Monate lang hier bei ihm sein wirst, ständig mit ihm zusammen. Und ich bin viel zu weit weg, um auf dich aufzupassen.«
    Darüber lachte Franziska schallend auf. »Du bist wirklich ein Schatz, Mat«, sie gab ihm einen schmatzenden Kuss auf die Lippen, »aber glaub mir, ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst. Lukas Bares wird mir nicht gefährlich. Wir hatten schon einmal das Vergnügen. Vor vielen, vielen Jahren. Wir passen nicht zusammen. Weder im Bett noch im Leben. Außerdem hat er ja jetzt seine Mei Ling. Und nur noch Augen für sie.«
    »Das ist nicht richtig«, widersprach Harry, »ich hab doch gesehen, was er für dich für Augen hat.«
    »Wenn das so ist, Mat, dann wirst du wohl nicht viel machen können. Am besten, du findest dich gleich damit ab, dass du gegen einen Mann wie Luke völlig chancenlos bist …«
    Franziskas freche Neckereien weckten Harrys Widerspruchsgeist. Und seine unbändige Lust, wieder mit ihrzu schlafen. Und das taten sie dann auch, zärtlich, wild und ausgiebig.
    »Dieser Luke hat doch überhaupt keine Chance gegen mich«, stellte er zufrieden fest, bevor er aufstand, um sich unter die Dusche zu begeben. »Ich nutze diesen Tag noch aus und mache dich süchtig nach mir.«
    »Das ist natürlich eine tolle Idee.« Sie küsste seinen Rücken. »Du könntest mir aber auch einfach vertrauen.«

    Abschiedsabend.
    Sie waren hinausgefahren zum Hohei-See. Lukas hatte ganz begeistert von der Bar gesprochen, die den originellen Namen »Sex an da City« trug. Die Besitzerinnen waren einige von Mei Lings zahlreichen Freundinnen.
    »Da braucht man sich nicht zu überlegen, wer für diesen Namen Pate gestanden hat. Hättest du gedacht, dass man in China amerikanische Fernsehserien zu sehen bekommt? Noch dazu solche freizügigen? Mei Ling meinte, die Schreibweise soll den New Yorker Slang imitieren.«
    Harry grinste von einem Ohr zum anderen, als sie das Lokal betraten.
    Die Bar war ganz in Rot und Gold gehalten, den Lieblingsfarben der Chinesen. Sie bedeuteten Glück und Reichtum. Ein Bild von Marilyn Monroe, mindestens sieben Meter hoch, war der absolute Blickfang. Es herrschte lebhafter Betrieb.
    »Hättest du gedacht, dass es in Peking so tolle, moderne Bars gibt, bevor du das erste Mal hier warst, Franziska?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Weißt du, was mein Bild von diesem Land war?«, fügte er hinzu. »Ich dachte, hier sei alles grau und öde und trist. Die Menschen hätten nichts zu essen. Und man würde an ihren Augen erkennen, dass sie in ständiger Angst vor der Obrigkeit lebten.«
    »Ja, genau. Ich hatte auch angenommen, dass jedes Vergnügen verboten sei. Was ich in Deutschland in den Zeitungen gelesen hatte, hat mich nicht auf diese bunte, heitere Atmosphäre vorbereitet. Und nie und nimmer hätte ich gedacht, dass Privatbesitz erlaubt ist. Stell dir vor, Kaufmann hat mir einmal einen Chinesen vorgestellt, der mit Immobiliengeschäften reich geworden ist und einen roten Ferrari sein Eigen nennt!«
    »Echt?«, fragte Harry.
    »Echt!«, sagte Franziska.
    »A table for two?«, fragte die Kellnerin.

    Es war ein äußerst glücklicher Tag gewesen. Und beide hatten sich auf einen fröhlichen Abend gefreut. Aber jetzt, als sie an einem kleinen Tisch saßen, Nüsse knabberten und auf den See hinausblicken, stellte sich ein Gefühl der Wehmut und der Traurigkeit ein.
    Harry ergriff Franziskas Hand: »Pass gut auf dich auf, wenn ich nicht mehr da bin! Mach keine Dummheiten, und vergiss mich nicht!«
    Sie strahlte ihn an: »Du bist so lieb, Mat! Ich liebe dich so sehr! Soll ich alles absagen und mit dir zurückkommen?«
    Wäre sie bereit gewesen, diesen Vorschlag

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