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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel
Autoren: Kate Saunders
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aufgetrieben hatte.
    Auf dem Weg nach unten stellte sich Rufa Berrys Badezimmer vor – tropisch warm, mit einem dicken Teppich und Bergen flauschiger Handtücher in geschmackvollen Farben. Sie sehnte sich nach einem solchen Badezimmer, obwohl sie wusste, dass der große Mann sie ausgelacht hätte. Warum war es so falsch?
    Sie traf unten an der Treppe auf Edward. Er trug noch seine Wetterkleidung und hatte ein altes Fischernetz bei sich. »Sieh nur, was ich gefunden habe. Das ist genau das Richtige.«
    »Du willst doch nicht gleich wieder rausfahren?«
    Er lachte. »Roger und ich müssen nach den Autoschlüsseln dieses armen Burschen fischen. Es wird vielleicht einige Zeit dauern.«
    »Das ist furchtbar nett von dir.« Rufa hatte das Gefühl, dass Edward das nicht oft genug zu hören bekam. Seine Güte wurde beschämenderweise als selbstverständlich angesehen.
    »Es macht mir nichts aus«, sagte Edward abwehrend. »Er scheint ein netter Junge zu sein.«
    »Nun, erfrier mir nicht.«
    »Warte einen Moment …« Er legte eine Hand auf ihren Arm, als sie in die Küche gehen wollte. »Ich habe nie die Gelegenheit, mit dir allein zu sprechen. Geht es dir – gut?«
    »Mir? Natürlich geht es mir gut. Alles in Ordnung«
    »Du siehst erschöpft aus. Überall, wo ich derzeit hingehe, sehe ich deine Gläser mit Pastetenfüllung.«
    »Ich hoffe, du hast welche gekauft.«
    Er meinte es ernst und ging nicht auf ihren spielerischen Tonfall ein. »Du hast wie eine Sklavin geschuftet. Das geht nicht, Rufa. Du solltest deine Zeit nicht damit verbringen, dich mit der Herstellung von Pastetenfüllungen kaputtzumachen.«
    Rufa seufzte. Sie liebte Poesie sehr, aber Edwards schlichte Prosa konnte auch sehr tröstlich sein, wie trockenes Brot nach Tonnen Schokoladenmousse. »Der schwerste Teil war nicht die Arbeit«, sagte sie. »Es macht mir nichts aus, ein paar Blasen zu bekommen. Der schwerste Teil war der, sie alle davon zu überzeugen, die Stromrechnung zu bezahlen, anstatt Gin zu kaufen.«
    Er stieß ein grimmiges Lachen aus. »Sie sind ein Haufen fauler Bastarde.«
    »Oh, sie sind nicht so schlimm. Nancy hat Unmengen Überstunden gemacht. Gestern Abend trug sie eines ihrer freizügigen T-Shirts und kam mit einem Vermögen an Trinkgeldern nach Hause.«
    »Nancy ist die geborene Kellnerin. Das ist ihre Berufung. Aber du bist ein kluges Mädchen, und ich wünschte bei Gott, du würdest etwas aus deinem Leben machen. Ich habe eurem Vater immer gesagt, es sei furchtbar selbstsüchtig, dir die Universität auszureden. Du bist noch immer jung genug, dorthin zu gehen, weißt du.«
    »Du denkst, ich hätte nicht auf ihn hören sollen«, sagte Rufa ohne Groll.
    »Du hast ihn verwöhnt. Ich meine, wir alle haben das getan.« Edward seufzte. »Gott weiß, dass ich ihm auch nichts abschlagen konnte.«
    »Wenn du auf die Universität drängst, dann solltest du Selena bearbeiten.«
    Edward erkannte, dass sie das Thema wechseln wollte. »Hmm.«
    »Du glaubst mir nicht, aber sie ist unheimlich klug. Ein Mädchen, das aus Spaß Milton und Spenser liest, sollte an der Universität Englische Literatur studieren.«
    »Ich rede von dir«, widersprach Edward. Er trat einen Schritt zurück, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Ich wäre ein verdammt schlechter Pate, wenn ich zuließe, dass du dein Leben vergeudest.«
    Rufa wusste mit absoluter Sicherheit, dass Edward vollkommen gegen das Hochzeitsspiel wäre. Der bloße Gedanke würde ihn schon erzürnen. Sie wollte ihn vom Thema Zukunft abbringen.
    »Der große Mann hat wohl nicht gedacht, dass Patenschaft so harte Arbeit bedeutet«, sagte sie lächelnd. Edward war ein Junge von sechzehn Jahren gewesen, als der Mann ihn für diese Ehrenaufgabe erwählte, und er hatte seine Pflicht (vollkommen anders als alle anderen, die zufällig als Paten für die Mädchen erwählt wurden) von Anfang an mit großer Ernsthaftigkeit erfüllt.
    Er gewährte ihr eines seiner eher seltenen Lächeln, das ernst und liebevoll geriet. »Ich sehe es nicht als Arbeit an. Und ich glaube, ich werde mich immer um dich sorgen, ob du nun mein Patenkind bist oder nicht.«
    Rufa war gerührt. Sie vergaß, manchmal für lange Zeit, dass Edward solch ein gut aussehender Mann war. Gerade fiel es ihr erneut auf, als sie sein Gesicht im Halblicht sah, was sie plötzlich verlegen machte. Gutes Aussehen hatte nie zu Edwards Aufgaben gehört. »Das musst du wirklich nicht tun.«
    »Es ist eine undankbare Aufgabe, aber jemand muss sie
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