Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
Vom Netzwerk:
den komischen Effekt noch zu erhöhen.
    Plötzlich, wundersamerweise, fühlte es sich wirklich wie Weihnachten an. Die Küche war mit lachenden Menschen bevölkert, wie es seit dem Tod des Mannes nicht mehr gewesen war. Berry ließ sich von dieser merkwürdigen Familie nicht mehr verschrecken. Jetzt dachte er nur noch daran, dass sie gerade ihren Vater verloren hatten – unter entsetzlichen Umständen – und ihr Heim zu verlieren drohten. Die Mädchen waren absolut großartig, und Berrys Bedürfnis, sie zu trösten, war ohne Eigennutz. Er beschloss, sogar Ran zu mögen.
    Die Suppe, die von Rufa stark mit Pfeffer und Zwiebeln versetzt worden war, vernebelte den Raum mit ihrem appetitlichen Dampf. Berry half, den Tisch mit Schalen und einem Brotbrett zu decken, und seine gehobene Stimmung steckte an.
    Vom Alkohol erwärmt, den sie in unglaublichen Mengen tranken, begannen sie, Weihnachtslieder zu singen. Zu irgendeinem Zeitpunkt, nachdem sie die ganze Suppe und zwei Laibe Brot aufgegessen hatten, wurde unter der Tür zur Treppe ein Blatt Papier durchgeschoben.
    »O Gott, es ist Linnet«, sagte Rose. »Wir haben sie aufgeweckt, und jetzt lässt sie uns Zettel zukommen.«
    Die Notiz besagte: »WAS SOLL DISER ORENBETÄUBENDE LERM?«
    Lydia, die verträumt betrunken war, lehnte sich an ihren Exmann und seufzte. »Mummy, könnte sie nicht …?«
    »Dann geh.« Rose war von großer, vom Gin bewirkter Nachsicht erfüllt. »Geh und lass die kleine Nervensäge herein. Es ist immerhin Heiligabend.«
    Ran sprang auf, um die Tür zu öffnen, und kehrte mit seiner Tochter auf dem Arm zum Tisch zurück. Sie trug ihren blauen Dufflecoat über einem Barbie-Pyjama und hatte je einen Ressany-Bären unterm Arm. Sie setzte sich auf Rans Knie, ein steife, kleine Infantin.
    Die anderen stritten gerade darüber, ob sie den Brandy öffnen sollten, den sie für morgen für die Nachspeise aufbewahren wollte, als Nancy von den Dents zurückkehrte. Sie trat direkt zum Herd und wand sich aus ihrem Mantel.
    »Es ist verdammt kalt da draußen. Seht euch meine Brustwarzen an – ragen heraus wie zwei Flaschenhälse.«
    Sie reckte die Brust vor, und alle betrachteten ihre Brustwarzen.
    Rufa sagte: »Du bist früh zurück.«
    »Ja, Gott sei Dank. Die Dents fahren zu irgendeiner piekfeinen Mitternachtsmesse, ganz weit weg. Ich bin geflüchtet, bevor sie mich dazu bringen konnten, mit ihnen zu fahren.«
    Sie bemerkte Berry. Ihre Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln. »Hallo. Ich bin Nancy. Sie müssen mein Weihnachtsgeschenk sein – oh, Mädels, das hättet ihr nicht tun sollen.«
    »Sei still, ärgere ihn nicht«, sagte Rufa lachend. »Er heißt Berry. Er ist mit Ran zur Schule gegangen.«
    »Und er ist wirklich nett«, sagte Linnet.
    Berrys rundes Gesicht wurde feuerrot.
    Nancy fragte mit zögernder, verwirrter Stimme: »Warum können wir in Melismate keine Geschenke abgeben, Weihnachtsmann?«
    Und antwortete mit tiefer Stimme: »Tut mir Leid, Rentier – da ist ein ungezogenes kleines Mädchen, das nicht schlafen will.«
    Ran erhob sich und drückte kurz Lydias Schulter. »Ich bringe sie hinauf, Liebling.«
    »Aber ich gehe nicht«, sagte Linnet gereizt. »Warum muss ich unbedingt ins Bett gehen?«
    »Komm schon, Madam. Es ist deine Zeit.« Ran nahm seine Tochter auf den Arm. »Handkuss für alle, und sag Frohe Weihnachten.«
    »Frohe Weihnachten.« Linnet fügte hinzu: »Warte – ich möchte dem Mann einen Kuss geben, der in den Teich gefallen ist.«
    Ran trug sie zu Berry hinüber. Alle bemühten sich sehr, jegliches beleidigende Lachen zurückzuhalten, aber Linnet verhielt sich sehr würdevoll, als sie einen majestätischen Kuss auf Berrys Wange platzierte. Ran hatte gerade eine seiner jähen Verwandlungen durchlaufen. Der verlassene Geliebte war jetzt, auf magische Weise, ein rücksichtsvoller Ehemann und Vater. Nachdem er das Kind sanft aus dem Raum getragen hatte, wechselten Rose und Rufa zutiefst skeptische Blicke.
    Nancy sagte: »Ma Dent hat die Frau aus dem Buchladen in einem Weinlokal weinen sehen. Verstehe ich das richtig, dass sie ihn verlassen hat?«
    »Du hast seinen lebensmüden Kummer verpasst«, sagte Rose.
    »Wie schade, das genieße ich immer.«
    »Mach dir nichts draus«, sagte Selena. »Es wird bald wieder so weit sein.«
    »Ihr seid gemein.« Lydia war wehleidig. »Er bemüht sich, fröhlich zu sein, und alles nur für Linnet. Also solltet ihr nicht so fies sein.«
    Nancy gewährte Berry ein weiteres freundliches

Weitere Kostenlose Bücher