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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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in Burkes’ Adelsverzeichnis hineinzumogeln. Aber dieser eine Zufall, als er Ran am letzten Heiligabend begegnet war, hatte alles verändert – seine ganze Welt, und Pollys – und sogar Adrians.
    Fast ein Jahr später vergrub Polly ihren Zorn im Heim ihrer pferdenärrischen Eltern in der Nähe von Petersfield. Sie hatte Ran mit seiner Exfrau im Bett erwischt und sein Haus als Rache praktisch bis aufs Mauerwerk ausgeplündert (die andere Kellnerin hatte mit diesen Details aufgewartet). Berry hatte das letzte Jahr damit verbracht, sich mit einer unerwiderten Leidenschaft zu erschöpfen, bis er wieder ebenso drahtig war wie zu Schulzeiten. Schließlich endete die Prüfung. Das Happy End stand in den Sternen geschrieben. Nancy sollte heute Abend da sein. Seit er in der vorigen Woche seine Arbeit in Frankfurt beendet hatte, war er umsonst Dauergast im Weinlokal. Die andere Kellnerin, die Fran hieß, hatte ihm erklärt, Nancy arbeite derzeit nur zwei Tage in der Woche und verbringe ihre restliche Zeit unten in Melismate. Heute war einer ihrer Arbeitstage. Und obwohl er sich bewusst war, dass es ein wenig gemein war, konnte er sich des Gedankens nicht erwehren, dass es der perfekte Weg zur Vertrautheit war, wenn er Nancy die Nachricht über Rufa brachte.
    Die Bar war mit silbrigem Weinlaub geschmückt und von fröhlichen Trinkenden bevölkert. In einer Ecke befand sich, trotz der frühen Stunde, die gesamte Börsenabteilung irgendeiner nahe gelegenen Bank, die sich für die erste Etappe ihres weihnachtlichen Saufgelages Papierhüte aufgesetzt hatten. Berry sah Nancys rotes Haar zwischen den Reihen schwarzer Schultern aufblitzen. Sie arbeitete wie wild, stellte Flaschen und Gläsern auf Tabletts und warf Geldscheine in die Kasse. Berry war versucht wiederzukommen, wenn die Bar leerer wäre, widerstand dem aber tapfer – Rufa war krank, und ihre Familie musste es so bald wie möglich erfahren.
    Er beugte den Kopf und bahnte sich seinen Weg durch das Gedränge. Es war Muskelkraft nötig, und dann musste er sich an den Rand der Bar klammern, um nicht von seinem Platz verdrängt zu werden.
    Nancy strahlte ihn an. »Hallo – was kann ich dir bringen?«
    »Nichts … hallo … ich muss mit dir reden …«
    »Was?«
    Mit einem weiteren, entschlossenen Schulterstoß beugte er sich quer über den Tresen zu ihr. »Es geht um Rufa. Adrian hat sie heute in Edinburgh getroffen.« Berry teilte ihr die Neuigkeiten durch den Lärm der männlichen Unterhaltungen so knapp wie möglich mit. Nancy hörte vollkommen still zu. Als er zu der Fehlgeburt, dem Schwächeanfall und dem Kranksein kam, schwammen ihre blauen Augen in Tränen. Er verspürte die unwiderstehliche Sehnsucht, sie zu trösten.
    Sie sagte: »Ich muss Edward anrufen«, und eilte ohne ein weiteres Wort davon.
    Berry hielt seine Stellung tapfer, von Ellenbogen bearbeitet und gegen das Mahagoni gedrückt. Nancy brauchte ihn. Er durfte sie jetzt nicht allein zu lassen, und war umso entschlossener, als er sie, sich die Augen wischend, zurückkommen sah.
    Er fragte: »Hast du ihn erreicht?«
    »Ja.« Sie lächelte durch Tränen. »Ich bin froh, dass du noch da bist.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Berry Simon, der in einer Schürze neben seinem Trupp arbeitete und Nancy misstrauisch ansah. »Ich werde jetzt etwas bestellen«, sagte er. »Eine Flasche Hauschampagner, bitte. Und zwei Gläser.«
    »Oh, du hast jemanden bei dir.« Sie war eindeutig enttäuscht.
    »Ja. Ich habe dich bei mir.« Berry hoffte, dass kein unpassender Jubel in seiner Stimme mitschwang. »Und du brauchst einen Drink.«
    »Ich kann nicht – wir haben zu viel zu tun.«
    »Wann hast du Feierabend?«
    »Nicht vor elf.«
    »Kannst du keine Pause machen?«
    Simon drängte sich zu ihnen. »Mach schon, Nancy – du hast keine Zeit, den ganzen Tag Hof zu halten.«
    »Tut mir Leid.« Zwei weitere Tränen tropften von Nancys Wimpern. Ihre Unterlippe zitterte.
    Berry verspürte einen gewaltigen, erhabenen, triumphierenden Kraftschub. Er hätte einen Löwen niedermetzeln können. »Entschuldigen Sie …« Er tippte Simon mit seiner Kreditkarte gebieterisch auf den Arm, wie er es schon andere Männer hatte tun sehen. »Nancy hat schlechte Nachrichten erhalten. Eine Familienangelegenheit. Ich denke, ich sollte sie besser einen Moment hier rausbringen. Können wir irgendwo hingehen?«
    Simon war verblüfft und warf Nancy einen durchdringenden Blick zu. »Oh, gut. Tut mir Leid. Ich gebe Ihnen eine halbe Stunde – Sie

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