Liebe im Spiel
über ihre Gefühle. Ich weiß, ich habe sie bei Jonathan verloren, aber das ist Jahre her, und es war lediglich eine verspätete Jugendsünde. Adrian versteht mich. Wir teilen die gleichen Vorlieben. Er kann mir die Art Sicherheit geben, die ich immer wollte – und er hat bereits angedeutet, dass er weiß, dass es mich nur zusammen mit Melismate gibt. Er wird es in das prachtvollste Haus der Welt verwandeln. Dies wird kein Opfer irgendeiner Art.«
»Unsinn«, fauchte Nancy. »Das redest du dir nur ein. Du bist nur entschlossen, strahlend daraus hervorzugehen.«
Rufa machte sich mit ihren Haarnadeln zu schaffen. Wie Roshan vorausgesagt hatte, fiel ihr der schwere Strang Kastanienbraun malerisch über die perlmuttblassen Schultern. »Ich gehe nicht rücksichtslos über seine Gefühle hinweg, wenn du das meinst.«
Nancy schnaubte ärgerlich. »Seine Gefühle kümmern mich einen feuchten Dreck.«
»Stimmt – dich kümmert überhaupt niemand. Wenn ich Adrian heirate, kannst du damit aufhören, das gesamte Leben des armen Berry auf den Kopf zu stellen.«
»Er wird mir dafür dankbar sein. Du wirst nur überempfindlich, weil du beschlossen hast, diese Hexe Polly zu mögen.«
»Tatsächlich ist sie keine Hexe.«
»Nicht für dich. Sie sieht mich an wie etwas, was unter ihrem verdammten Schuh klebt.«
Rufa wollte sich auf keinen Streit über Polly einlassen. »Sieh mal, was soll das? Das Spiel ist fast vorbei – ich dachte, du freust dich.«
»Adrian stammt aus der Steinzeit und ist ein arroganter alter Knochen. Du weißt sehr gut, dass er dich unglücklich machen wird.«
»Ich weiß, was ich tue.« Rufa setzte sich vor den schlecht beleuchteten Spiegel, um mit Öl und Watte ihre Mascara zu entfernen.
Nancy sprang vom Bett. »Ru, hör mir zu. Vergiss deine übliche Behauptung, dass Berry ein perfekter Gentleman wäre. Angenommen, ich könnte ihn dazu bringen, mir einen Heiratsantrag zu machen, und er würde zustimmen, sich um Melismate zu kümmern und all das – würdest du dann immer noch Adrian nachlaufen? Würde das einen Unterschied machen?«
»Natürlich. Aber Berry wird dir nie einen Heiratsantrag machen, also warum streiten wir?«
»Mehr wollte ich nicht wissen.«
Kapitel Dreizehn
Ihr beide hattet gestern Abend einen kleinen Streit«, sagte Max. »Gerät das berühmte Hochzeitsspiel in Schwierigkeiten?«
Er lehnte in Wendys Küche an der Arbeitsplatte, hielt einen Becher Tee in Händen und betrachtete mit blanker Bewunderung Nancys jeansbekleideten Hintern, während sie sich über die Waschmaschine beugte.
Sie schlug die Tür zu, richtete sich auf und strich sich das lange Haar zurück. »Die einzige Schwierigkeit ist, dass es zu gut funktioniert. Wenn ich nicht verdammt schnell etwas dagegen tun kann, wird Ru eine wirklich schreckliche Ehe eingehen.«
»Du solltest nicht versuchen, sie aufzuhalten«, sagte Max. »Lass sie ihre eigenen Fehler machen. Sie kann sich immer noch von ihm scheiden lassen, wenn sie all sein Geld ausgegeben hat.«
Nancy lächelte. »Das würdest du tun, oder?«
»Natürlich.«
»Ich glaube nicht, dass es wirklich lustig ist, sich scheiden zu lassen, Schätzchen. Und stell dir nur vor, wie schlecht Rufa damit zurechtkäme.«
»Das stimmt. Der Himmel bewahre uns alle vor ernsten Typen.« Max’ strahlende heidnische dunkle Augen betrachteten sie genüsslich. »Wie kommt es, dass ihr beide so verschieden seid?«
Er konnte alles zu ihr sagen, und es bedeutete derzeit immer das Gleiche. Jede Bemerkung, wie harmlos sie auch war, war wie ein offen stehendes Tor. Nancy spürte die Sinnlichkeit wellenförmig von ihm ausstrahlen und war erstaunt über ihre Willenskraft, ihm zu widerstehen. Sie mochte ihn sehr. Manchmal, wenn sie nachts auf ihrem keuschen Einzelbett lag, wütete sie dagegen, dass Rufa und ihr verdammtes Hochzeitsspiel ihr im Weg standen. Aber bisher hatte sie es immer geschafft, Max abzulenken, ohne ihn vollkommen abzuweisen.
Sie lächelte und senkte dabei den Blick. »Wir sind uns ähnlicher, als es den Anschein hat.«
Das sollte bedeuten: Ich bin prüder, als ich wirke, und weniger leicht zu erobern, als es äußerlich scheint.
Solch eine Verschwendung, dachte Nancy bedauernd, während sie heimlich beobachtete, wie Max die Wahrscheinlichkeit abwog, sie verführen zu können, und schließlich beschloss, wieder nach oben an seine Arbeit zu gehen. Sie musste die Liebe zum ersten Mal in ihrem Leben von sich fern halten.
Sie gönnte sich kurz die Phantasie,
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