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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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hatte.
    Rufa stand steif in der glänzenden Küche von Melismate und zeigte ihren Brautputz. Ihre Mutter und ihre Schwestern starrten sie ob ihrer weißen Perfektion fast ängstlich an. Rose bemühte sich, nicht zu weinen.
    Linnet sagte: »Du siehst genau wie eine Prinzessin aus.«
    »Was ist das da um deinen Mund?« Rose beugte sich zu Linnet herab und umfasste ihr Kinn. »Du warst an der Schokolade! Um Himmels willen, iss nichts mehr, bis es vorbei ist, hörst du?«
    Linnet war beleidigt. »Und was ist, wenn ich verhungere?«
    »Ich lege dich an einen Tropf.«
    Linnet hatte bis vor zwanzig Minuten noch einen mit Weetabix beschmierten Pyjama getragen. Jetzt sah sie in ihrem Kate-Green-away-Kleid aus hellgelber Seide und mit weißen Lederslippern so fein aus wie eine Porzellanpuppe. Zu ihrer großen und ernsthaften Freude war Linnet Rufas einzige Brautjungfer. Edward, ein sehr traditionsbewusster Mann, hatte ihr das herzförmige Goldmedaillon geschenkt, das sie um den Hals trug. Außerdem hatte er ihr (auf Rufas Rat hin) zwei Spielzeugwiegen geschenkt, in die die Ressany-Brüder passten. Aber Linnet mochte Edward auch ohne Geschenke. Er war in ihren Augen der Mann, der Ordnung in ihr Zuhause brachte, und sie mochte Ordnung. Sie hatte es genossen, in dem sauberen Cottage neben Chloes Weide zu wohnen.
    Rufa berührte den Kranz aus gelben Rosenknospen auf dem kleinen, dunklen Kopf. »Du siehst selbst wie eine Prinzessin aus. Stimmt es nicht?«
    »Besser«, sagte Nancy. »Sogar wahre Prinzessinnen würden eifersüchtig. Ich bin es auch.«
    Nancy trug ein eng anliegendes, aber schlichtes Kleid aus dunkelgoldener Seide sowie ein schwarzes Wagenrad von Hut. Selena – die zwischen zwei Fotoshootings nach Hause gekommen war – erschien in einem kurzen Rock und einem knappen, hellblauen Seidenpullover. Ihr kurz geschnittenes Haar war jetzt silber-weiß.
    Lydia war ein Luftwesen, die es nicht kümmerte, was sie anzog. Rufa hatte ihr ein langes, purpurfarbenes Kleid von Ghost gekauft. Es ließ sie lächerlich jugendlich wirken. Sie weigerte sich, einen Hut zu tragen, und ließ ihre langen Locken offen herabfallen. Rose war überraschend hübsch, in Kleid und breitkrempigem Hut aus gepunkteter, marineblauer Seide. Und sie hatte sich zum ersten Mal seit Jahren geschminkt.
    »Okay, Mädels. Zeit sich aufzuraffen.« Roger erschien in einem grauen, geliehenen Stresemann an der Tür. »Die Wagen sind da, und ich habe Edward geschworen, dass wir nicht zu spät kämen.« Er würde Rufa zum Altar führen. Er hatte sich zu Ehren der Gelegenheit sogar den Pferdeschwanz abgeschnitten.
    Es wurde Zeit. Rose und ihre Töchter sahen einander an und bemühten sich, die Verwandlung zu begreifen. Sie waren neue Frauen, in neuen Leben und einer neuen Umgebung. Die Küche war erst vor drei Tagen fertig geworden, und sie mussten sich noch immer an den erstaunlichen Mangel an Verkommenheit gewöhnen. Die bröckelnden, nikotingelben Wände waren frisch verputzt und weiß gestrichen worden. Die verrotteten Holzschränke waren ersetzt worden. Der Herd, ein Museumsstück, war liebevoll gesäubert und wiederhergestellt worden. Ein Regiment von Weinflaschen stand auf dem Küchentisch bereit, und riesige Blütenzweige, Rosen und Lilien öffneten ihre Kelche. In der großen Eingangshalle stellten die Caterer gerade vier lange, blumengeschmückte Tische auf.
    »Es ist unglaublich«, sagte Nancy. »Du hast es geschafft. Du sagtest, du würdest Geld heiraten, und du hast es geschafft.«
    Rufa lächelte unsicher. »Nicht so, wie ich dachte. Es war töricht von mir zu glauben, ich könnte all dies mit irgendeinem alten, reichen Mann durchstehen. Gott sei Dank ist es Edward.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Rose. »Ich hatte mir schon vorgestellt, Tiger Durward zum Schwiegersohn zu bekommen.«
    Darüber konnten sie alle entspannt lachen. Tiger Durward war zu einem neuen Familienscherz geworden. Nachdem er Roshan wochenlang mit Blumen bombardierte, hatte er eine kurze Zeit im Kloster verbracht. Er war rein und nüchtern wieder herausgekommen, um seine Werbung mit neuerlicher Intensität wieder aufzunehmen. Nachdem mit Nancy geklärt war, dass sie nichts dagegen hatte, war Roshan zweimal mit dem gebesserten Lebemann zum Abendessen ausgegangen und brachte ihn nun als halbwegs offiziellen Partner mit zur Hochzeit.
    Sie waren ihm alle dankbar, weil sie einen Familienscherz brauchten. Der Jahrestag näherte sich bedrohlich – der große Mann war an einem stillen, warmen,

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