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Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Titel: Liebe in getrennten Betten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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sollte. Er hatte nun mal recht. Die Frage war nur, ob guter Sex – unvergleichlich guter Sex, zugegeben – den Ausschlag geben konnte, damit eine Ehe zwischen ihnen funktionierte. Sie nahm einen Hauch von seinem männlichen Aftershave wahr und sah noch immer in seine Augen.
    „Oder willst du mir erzählen“, fuhr Nick fort, „dass du nicht auch jeden Tag an diese Nacht in der Hotelsuite denkst?“
    Jeden Tag mindestens hundertmal, dachte sie, hielt aber tunlichst den Mund.
    Nick grinste breit. „Das war der beste Sex, den du je hattest. Gib es zu.“
    Seine Nähe und die unwiderstehlich männliche Ausstrahlung wirkten auf Zoe, als würde er Hitzewellen aussenden. Ihr wurde ganz leer und leicht im Kopf, während ein unbezähmbares Kribbeln sie erfüllte. „Ja, ich gebe es zu“, meinte sie ausweichend, „aber das ist doch nicht das Entscheidende. Was ist, wenn wir heiraten und feststellen, dass wir uns gegenseitig nur verrückt machen?“
    „Damit kommst du jetzt zu spät, mein Engel. Du machst mich schon längst verrückt.“ Er strich ihr zart über die Wange und lächelte.
    Es sah so aus, als wollte er sie jeden Augenblick küssen, und Zoe wünschte sich nichts sehnlicher als das. Es war ihr völlig egal, dass jederzeit jemand hereinkommen und sie ertappen konnte. Aber dann hätte sich der Vorfall in weniger als zehn Minuten im ganzen Haus herumgesprochen, und gerade das konnten sie jetzt am allerwenigsten gebrauchen.
    Nick war so nah bei ihr und sah ihr noch immer so tief in die Augen, dass Zoe unfähig war, einen klaren Gedanken zu fassen. Küsste er sie nun endlich oder nicht? Er machte sie tatsächlich wahnsinnig. Bestimmt bezweckte er genau das.
    Zoe nahm ihren letzten Rest von Standfestigkeit zusammen. „Das meinte ich nicht, das weißt du auch. Anders verrückt – dass wir uns gegenseitig auf die Nerven gehen.“
    „Und was schlägst du vor, um das herauszufinden? Sollen wir anfangen, uns einmal die Woche abends zum Kino oder zum Tanzen zu verabreden?“
    „Ein wenig kindisch, findest du nicht? Außerdem würde uns das auch nicht weiterhelfen, denn es geht ja darum, ob wir zusammenleben könnten.“
    Nick strahlte plötzlich. „Das ist es. Das ist die Lösung.“
    Zoe sah ihn ratlos an. „Was für eine Lösung?“
    „Zusammenleben. Wir probieren es einfach aus.“
    „Meinst du so richtig, unter demselben Dach?“
    „Na klar. Nur so können wir doch herausfinden, ob wir es miteinander aushalten.“
    Zoe erschrak. Das letzte Mal, dass sie mit jemandem zusammengewohnt hatte, war bei ihren Eltern gewesen, wo sie sich mit drei Schwestern ein Zimmer hatte teilen müssen. Der Gedanke war für sie noch heute eine Horrorvorstellung. Zu viert in einem Zimmer. Das bedeutete, dass dauernd jemand sich ihre T-Shirts ausborgte, ohne zu fragen, dass einfach so ihr Make-up mitbenutzt wurde, dass man im Grunde nur im Badezimmer für sich allein sein konnte, aber selbst das nur das für ein paar Minuten, weil dann schon wieder jemand an die Tür hämmerte.
    Das mit dem Make-up und den Anziehsachen musste sie bei Nick wohl kaum befürchten. Und wegen des Badezimmers konnte man sich ja einigen. Vorausgesetzt, dass er bei ihr einziehen würde. Sein Apartment war zwar in der Fläche fast doppelt so groß wie ihr kleines Häuschen, lag aber in einer Hochhaus-Wohnanlage in Royal Oak. Von allen Seiten von fremden Wohnungen umgeben, das war nichts für sie. Allein der Gedanke, dass die Nachbarn sie durch die Wände hören könnten, war entsetzlich. Ihr Traum war ein altes Bauernhaus mit ein paar Hektar Land ringsherum.
    Nick dachte möglicherweise anders darüber. Er war durch und durch eine Großstadtpflanze. Wieder zeigte sich, wie wenig sie im Grunde noch voneinander wussten und wie viele Dinge es gab, über die sie noch nicht gesprochen hatten.
    „Und wenn wir miteinander auskommen?“, fragte Zoe vorsichtig.
    „Dann heiraten wir.“
    „Einfach so?“
    „Einfach so.“
    Es fiel ihr zwar schwer, aber sie musste zugeben, dass das irgendwie logisch klang. Aber, mein Gott, wie konnte sie das auch nur in Betracht ziehen? Wenn es für ihre Eltern eine schlimmere Todsünde gab als Sex vor der Ehe, war es ein Zusammenleben ohne das heilige Sakrament der Ehe, mit anderen Worten – wie ihre Mom und Dad das nennen würden –, in Sünde miteinander zu leben. Nie im Leben dürften sie davon etwas erfahren.
    Zoe zögerte, bevor sie fortfuhr. „Wenn wir zusammenziehen – ich sage ausdrücklich wenn , nicht dass wir es

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