Liebe in getrennten Betten (German Edition)
tun –, wenn wir also zusammenziehen, wäre es dann nicht besser, du ziehst zu mir? Dein Apartment kommt auch eine Weile ohne dich aus. Aber ich habe einen Garten, um den ich mich kümmern muss.“
„Nichts dagegen.“
„Und kein Wort zu irgendjemandem. Davon darf wirklich niemand etwas erfahren.“
Nick spielte den Beleidigten, konnte sich das Grinsen aber nicht verkneifen. „Zoe, schämst du dich etwa für mich?“
Er hatte leicht reden. Für ihn mit seinem unerschütterlichen Selbstvertrauen sah das anders aus. „Unsinn. Aber ich habe keine Lust auf diese Tratscherei. Du weißt, wie die Leute sind. Jedenfalls nicht, bevor wir eine Entscheidung getroffen haben.“
„Und wann soll die fallen?“
„Du meinst, wir sollten uns auf eine bestimmte Frist einigen?“ Er nickte. „Wie wäre es mit einem Monat? Wenn es bis dahin nicht gutgeht mit uns beiden, lassen wir die Finger von dieser Heirat.“
Nick verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit prüfendem Blick an. „Einen Monat, meinst du also?“
Zoe überlegte noch einmal. Ja, ein Monat müsste reichen, um herauszufinden, ob sie als Gespann wirklich alltagstauglich waren.
„Und wenn wir uns nach diesem Monat noch nicht gegenseitig umgebracht haben, machen wir einen Hochzeitstermin aus?“, fragte er weiter.
Panik! Zoes Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. Jetzt wurde es tatsächlich ernst. „Wenn wir es so lange miteinander ausgehalten haben, verspreche ich dir, deinen Antrag ernsthaft zu prüfen.“
„Fein“, sagte Nick und fügte beiläufig hinzu: „Wir könnten sogar eine Menge Geld sparen. Zum Beispiel dadurch, dass wir gemeinsam zur Arbeit fahren.“
Zoe wurde zusehends nervöser. „Wie kannst du nur so abgebrüht sein?“
„Bin ich das? Ich bin bloß fest davon überzeugt, dass du nach diesem Monat darauf brennen wirst, mich zu heiraten.“
„Was macht dich da so sicher?“
„Das“, antwortete er kurz und beugte sich über sie. Zoe wusste, was jetzt kam. Sie wusste auch, dass sie sich nicht wehren würde, wenn er sie jetzt küsste. Im Gegenteil: Sie wartete darauf – ungeduldig und ohne Rücksicht darauf, dass es ihren ohnehin längst konfusen Kopf nur noch mehr durcheinanderbringen würde, oder darauf, dass jeden Augenblick jemand hereinplatzen und sie auf frischer Tat ertappen konnte.
Auch Nick schienen solche Bedenken nicht abzuhalten. Er fuhr ihr mit der Hand in die Locken und küsste sie, bis ihr buchstäblich die Luft wegblieb.
Zoe gab ihren ohnehin kaum vorhandenen Widerstand auf. Fast hatte sie schon vergessen, wie himmlisch seine Küsse waren, wie sie schmeckten, welch eine Wonne sie dabei durchströmte. Sie hatte sie vergessen wollen, denn jedes Mal daran zu denken, wenn sie ihn sah, hätte sie schlichtweg umgebracht.
Benommen von seinem Zauber, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn an sich. Sein Kuss brannte auf ihren Lippen wie süßes Feuer. Nick hielt ihren Kopf fest zwischen seinen großen Händen, aber sie dachte gar nicht daran, von ihm abzulassen, auch nicht, als sie wie aus weiter Ferne hörte, wie die Tür geöffnet wurde, jemand eintrat und sagte: „Zoe, ich brauche mal die … huch! Oh, Verzeihung.“ Gleich darauf schlug die Tür wieder zu.
Nick ließ von Zoe ab und blickte auf. „So viel dazu, dass wir unser kleines Geheimnis für uns behalten wollten.“
Eigentlich könnte er mich jetzt noch einmal küssen, dachte Zoe. Nun kam es, wenigstens aus diesem Grunde, auch nicht mehr darauf an. Noch vor Feierabend hatte die Neuigkeit mit Sicherheit unter allen Kollegen die Runde gemacht. Ihre Wangen fühlten sich noch ganz warm an, und noch immer spürte sie seine Hand in ihrem Haar. Sie war nicht einmal sicher, ob sie sich auf den Beinen halten könnte, wenn sie jetzt aufstand.
„Wann soll ich bei dir einziehen?“, fragte Nick. Das Grübchen in seiner Wange war unübersehbar.
Warum nicht sofort, fiel Zoe als Erstes ein. Aber sie hütete sich, das laut zu sagen. Das hätte geklungen, als könnte sie es gar nicht abwarten. Auf der anderen Seite war heute Freitag, und er hätte Zeit, um sich übers Wochenende in Ruhe häuslich einzurichten. Sie sah ihn einen Augenblick lang an und meinte dann mit einem verwegenen Lächeln: „Ich schlage vor, heute Abend.“
Als Zoe die Tür öffnete, hielt sie es zuerst für eine Erscheinung. Nicht ganz auf Augenhöhe stand ein Ungeheuer vor ihr, in dem sie erst auf den zweiten Blick einen Hund erkannte. Es war ein hochbeiniger,
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