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Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Titel: Liebe in getrennten Betten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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fast unnatürlich hagerer Vierbeiner mit glänzendem dunkelgrauen Fell. Dahinter entdeckte sie am hinteren Ende der Leine Nick, der in der anderen Hand einen Seesack trug.
    Zoe wich instinktiv einen Schritt zurück. „Was ist das denn?“, fragte sie entsetzt. Nick konnte doch nicht im Ernst mitsamt diesem Tier bei ihr einziehen wollen!
    „Das ist mein Freund Tucker“, erklärte Nick, und da sie ihn noch immer völlig entgeistert anguckte, setzte er hinzu: „Ich habe dir doch erzählt, dass ich einen Hund habe, oder?“
    Stimmt, hatte er. Aber sie hatte nicht im Traum damit gerechnet, dass er ihn mitbringen würde. „Dann haben wir ein Problem. Ich habe nämlich eine Katze, genauer gesagt, einen Kater.“
    „Ich glaube nicht, dass das so schlimm ist. Tuckers Jagdtrieb ist ziemlich unterentwickelt.“
    „ Jagdtrieb ? Kommt nicht infrage. Dexter wird nicht gejagt.“ Zoe hielt die Tür in der Hand, bereit sie jederzeit zu schließen.
    „Tucker ist ein pensionierter Greyhound. Früher hat er mal an Hunderennen teilgenommen. Aber trotzdem ist er lammfromm und garantiert verträglich mit Katzen. Das ist amtlich erwiesen.“
    Zoe blieb skeptisch. „Bist du sicher?“
    „Wie ich ihn kenne, wird er deinen Kater gar nicht beachten.“ Geduldig wartete Nick noch immer darauf, eingelassen zu werden.
    „Dann zerkaut er meine Schuhe.“
    „Glaub ich auch nicht. Vom Typ her ist Tucker eher ein Sammler.“
    „Ein Sammler? Sammelt er Briefmarken?“
    Nick lachte in sich hinein. „Eher Handys, Fernbedienungen, Autoschlüssel gelegentlich, aber am allerliebsten Hausschuhe, weil die so schön riechen. Manchmal klaut er auch eine Pfeffermühle vom Tisch. Wenn ich irgendetwas suche, sehe ich immer zuerst bei ihm in seinem Korb nach.“
    Zoe betrachtete nachdenklich den unerwarteten Gast, von dem sie noch nicht genau wusste, ob sie ihn wirklich willkommen heißen sollte. Und Tucker schaute mit treuen Augen zurück, die zu sagen schienen: Schick mich doch bitte nicht wieder weg.
    „Und er pinkelt mir auch nicht die Teppiche voll?“, wollte sie noch wissen.
    „Er ist der ideale Hausgenosse. Tucker bellt nicht, kleckert kaum beim Fressen und schläft in der Regel dreiundzwanzig Stunden am Tag. Bei dir würde es ihm gefallen, weil du den Hinterhof hast, wo er sich viel freier bewegen kann als bei mir.“
    Immer noch unschlüssig sah Zoe von einem zum anderen und heute auf ihrer Unterlippe.
    „Könntest du uns jetzt bitte hereinlassen? Gib Tucker doch wenigstens eine Chance!“
    Nick hatte recht. Sie konnte die beiden schließlich nicht ewig vor der Tür stehen lassen. Und was konnte so ein riesiger Hund schon anrichten, außer das Haus zu verwüsten? Zoe wollte es sich gar nicht ausmalen. Sie trat zur Seite und ließ die beiden herein. „Na schön. Tut mir übrigens leid, dass es hier so aussieht. Aber ich bin noch nicht zum Aufräumen gekommen.“
    Seite an Seite traten Nick und Tucker ein. Im Haus wirkte der Hund noch riesiger. Nick machte ihn von der Leine los und hängte sie an die Garderobe. Seine Lederjacke hängte er darüber. Tucker tapste ohne Umwege auf Dexter zu und, wie Hunde eben sind, beschnüffelte ihn hinten. Dann kehrte er zu Zoe zurück und blickte sie erwartungsvoll an.
    „Er ist schon sehr groß“, meinte sie. „Und warum schaut er mich jetzt so an?“
    „Er möchte von dir gestreichelt werden.“
    „Aha.“ Zoe brauchte sich nicht einmal hinabzubeugen, um Tucker über den Kopf zu streichen. „Braver Hund“, lobte sie ihn.
    Zufrieden, dass er so freundlich begrüßt wurde, drehte sich Tucker um und trottete von dannen. Tapp, tapp, tapp, hörte man seine Krallen auf dem Parkett.
    Zoe sah ihm eine Weile nach, dann fragte sie Nick, während sie auf den Seesack zeigte: „Ist das alles, was du hast?“
    „Ein paar Sachen sind noch im Wagen“, erklärte er, „aber nicht allzu viel. Ich dachte, wenn ich etwas brauche, kann ich auch später noch zur Wohnung fahren und es holen.“
    „Dann will ich dir mal das Gästezimmer zeigen.“
    Nick sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Gästezimmer? War das so vereinbart? Ich kann mich nicht erinnern, mich damit einverstanden erklärt zu haben.“
    „In der gegebenen Situation wäre Sex, glaube ich, nicht so hilfreich. Das würde unser Vorhaben nur unnötig komplizieren.“ Den Beweis dafür hatte Nick ja erst vor ein paar Stunden in ihrem Büro erbracht. Hätte er sie gefragt, nachdem sie sich geküsst hatten, hätte sie vermutlich zu allem ja gesagt.

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