Liebe in getrennten Betten (German Edition)
uns das erste Mal begegnet sind?“, fragte Nick.
Zoe lag wohlig in seinen Armen und hatte den Kopf gegen seine Brust gelehnt. Es war spät geworden, und sie mussten beide früh am nächsten Morgen aufstehen, um zur Arbeit zu kommen. Aber daran dachte in diesem Augenblick keiner von beiden.
„Aber selbstverständlich weiß ich das noch. Das war mein Einstellungsgespräch, und ich habe das Blaue vom Himmel heruntergelogen.“
Er spielte verträumt mit ihren Locken, die er immer wieder um seinen Zeigefinger wickelte und dann wieder losließ. Es gab so viel bei ihr zu entdecken, auch wenn er das Gefühl hatte, dass er in dieser Nacht jeden Winkel ihres Körpers erforscht hatte. Wenn sie miteinander schliefen, schien es nichts zu geben, wovor sie zurückschreckte, auch wenn sie sonst mitunter auf ihn wirkte wie ein kleines Mädchen. Aber in Momenten wie diesen war sie schier unersättlich, feuerte ihn sogar noch an, weiterzugehen, als er sich sonst getraut hätte. Dass das möglich war, hatte auch etwas damit zu tun, dass sie sich nun schon zehn Jahre kannten und es zwischen ihnen ein tiefes Vertrauen gab.
„Das war mir von Anfang an klar“, meinte Nick. „Eine Achtzehnjährige konnte logischerweise gar nicht die Erfahrungen und Qualifikationen haben, die alle in deiner Bewerbung aufgelistet waren. Aber du warst so jung und süß und so – verwundbar. Ich konnte dich einfach nicht wieder wegschicken.“
Sie blickte zu ihm auf. „Soll das etwa heißen, du hattest Mitleid mit mir?“
Nick grinste. „So kann man es nennen, ja.“
Zoe stützte das Kinn auf seine Schulter. „Weißt du, ich wollte damals nichts weiter, als endlich auf eigenen Füßen zu stehen, mein eigenes Leben zu leben – ohne meine Geschwister und die ganze Familie. Diese ersten Monate waren unglaublich hart für mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal so einsam fühlen würde. Und wenn ich daran denke, was für eine lausige Sekretärin ich damals war, muss ich sagen, dass du unglaublich nachsichtig mit mir gewesen bist. Ich begreife es bis heute nicht.“
Er lachte leise in sich hinein. „Aber man musste dir auch zugestehen, dass du eisern gekämpft hast. Du hast dich in den Job so verbissen, dass ich dir diese Chance einfach geben musste. Und ich wusste damals schon, dass etwas Besonderes in dir steckte.“
„Dann verrate ich dir jetzt mal ein Geheimnis. Ich war von der ersten Sekunde an ganz furchtbar in dich verschossen, und das hat fast ein Jahr lang unvermindert angehalten.“
„So etwas habe ich mir beinahe gedacht.“
„Wirklich?“ Zoe sah ihn erstaunt an.
„Ja. Und ich muss zugeben, dass es mich nicht kalt gelassen hat. Ich war sehr in Versuchung. Aber ich wollte damals keine Beziehung, und für eine bloße Affäre warst du mir zu schade. Später hatte ich dann Angst, es würde unsere Freundschaft zerstören, wenn wir etwas miteinander anfingen. Das wollte ich nicht. Mir lag so viel an dir.“
Zoe lächelte still vor sich hin. „Dann verrate ich dir noch ein Geheimnis: Jeder Freund, den ich in der Zwischenzeit hatte, war maßlos eifersüchtig auf dich und konnte nicht glauben, dass wir nichts miteinander hatten.“
„Kommt mir irgendwie bekannt vor. Du wirst es nicht glauben, aber alle Freundinnen, die ich in der Zwischenzeit hatte, haben genau dasselbe gedacht.“
„Vielleicht haben sie alle etwas bemerkt, das uns entgangen ist.“
„Gut möglich.“ Nick strich ihr eine widerborstige Strähne aus der Stirn. „Dabei fällt mir ein, was Lynn kurz vor unserem Hochzeitstermin gesagt hat, worüber ich mich ziemlich aufgeregt habe. Sie hat allen Ernstes von mir verlangt, dass ich dir kündige und alle Verbindungen zu dir abbreche.“
„Das ist nicht dein Ernst? Das ist doch völlig verrückt.“
„Es stimmt. Ich habe auch erst nicht glauben wollen, dass sie das ernst meint. Aber es war so. Und spätestens da stand mein Entschluss fest, dass ich diese ganze verdammte Hochzeit sausen lassen würde.“
„Und trotzdem hast du damit bis zur letzten Minute gewartet?“
„Ja. Zuerst war ich einfach zu fassungslos, um etwas dazu zu sagen. Aber dann war es auch so etwas wie Rache. Ich wollte ihr einen Denkzettel verpassen. Und ihr Gesicht hättest du mal sehen sollen, als wir vor dem Altar standen. Ich glaube, da ist auch ihr klar geworden, dass ich mich damit für dich und gegen sie entschieden hatte. Ich sollte mich ja eigentlich dafür schämen, aber es hat mir sogar Spaß gemacht.“
„Das muss sie
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