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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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die Karte befand.
    Oh, ihr Vorhaben war gefährlich und sein Ausgang nicht sicher, doch sie durfte die Hoffnung auf ein glückliches Ende nicht verlieren. Nicht auszudenken, was geschähe, wenn sie die Karte nicht fand.
    Ob die Nacht noch lang genug war, um dem Duke aufzulauern? Emerald seufzte und entschied, dass sich hier und jetzt ihre erste Chance auftat, einen Hinweis auf den Verbleib des Stocks zu erhalten.
    Gekleidet wie ein Junge, war es ihr vielleicht möglich, Wellingham unerkannt zu folgen. Und wenn Azziz sie begleitete … Vor Aufregung stieg ihr das Blut in die Wangen. Sie hakte sich bei der Tante ein, um mit ihr das Zimmer zu verlassen. Sie musste herausfinden, wo Carisbrook den Stock aufbewahrte, dann brauchten sie nur noch zuzugreifen und bei der nächsten Flut aus England zu verschwinden. Und dies wäre ein leichtes Unterfangen, wenn sie erst einmal genug Geld besaß, um ihre Spuren zu verwischen.

2. KAPITEL

    Emerald wartete zwei Stunden. Dann bog die Kutsche unter lautem Hufschlag aus der Auffahrt der Henshawschen Stadtresidenz auf die Straße ein. Die samtenen Vorhänge waren zugezogen, wie sie erkannte, während sie Azziz das Signal gab, die Pferde ihrer Mietdroschke anzuspornen. Sie überlegte angestrengt, wo sie der Chaise des Dukes den Weg abschneiden konnte, doch als diese auf die Docks zusteuerte, wies sie Azziz an, langsamer zu fahren.
    „Was macht der Duke um diese Zeit hier unten am Hafen?“, fragte sie Toro, der neben ihr saß.
    Der dunkelhäutige Diener wiegte bedächtig den Kopf hin und her, wobei sein Ohrring im Mondlicht aufglänzte. „Noch vor Sonnenaufgang wird die Flut ihren Höchststand erreicht haben. Womöglich will er in See stechen.“
    Emeralds Ratlosigkeit wich größter Verblüffung, als dem Vierspänner, der inzwischen zum Stehen gekommen war, eine elegant gekleidete Frau entstieg. Nein, keine Frau, sondern ein Mädchen, verbesserte sie sich. Aber das macht die Sache auch nicht besser. Dann stieg ein Mann aus der Kutsche und ergriff die Unbekannte fest, beinahe un sanft am Oberarm. Selbst im fahlen Mondlicht konnte Emerald erkennen, dass der Gentleman ungehalten aussah. Er führte das Mädchen in Richtung einer schäbigen Taverne.
    War die junge Dame ihm zunächst widerwillig gefolgt, weigerte sie sich auf halbem Wege, weiterzugehen. Da es eine windstille Nacht war und kaum mehr Verkehr auf den Straßen herrschte, war Emerald, die indessen selbst ausgestiegen war und sich hinter dem Gefährt verbarg, in der Lage, den Wortwechsel, der nun anhub, gut zu verstehen.
    „Ich denke nicht, dass wir in einem Gasthaus wie diesem Unterkunft nehmen sollten, Stephen“, protestierte das Mädchen. „Es kann nicht dein Ernst sein, dass du mich hierher gebracht hast.“
    „Es ist nur für diese eine Nacht, Lucy. Morgen früh werde ich ein Schiff finden, das uns an Bord nimmt.“
    „Nein, du hast mir versprochen, dass wir vorher heiraten. Wenn mein Bruder erfährt, dass ich an einem solchen Ort war …“
    „Ich habe dich nicht gezwungen, mit mir zu kommen, Lucinda“, fiel der Mann der jungen Dame ins Wort. „Du bist, so habe ich angenommen, aus freien Stücken in die Kutsche gestiegen – aus Abenteuerlust, um deinem langweiligen und berechenbaren Dasein ein wenig Würze zu verleihen. Und nun lass uns gehen, wir haben nicht mehr viel Zeit.“ Seine Aussprache war zunehmend schleppender geworden und erregte einmal mehr den Unmut seiner Begleiterin.
    „Bist du etwa betrunken?“, wollte sie in energischem Ton wissen und veranlasste mit ihrer Äußerung den Kutscher, eilends vom Bock zu springen und an ihre Seite zu eilen.
    „Mein Herr wird sehr erzürnt sein, Mylady. Seine Anweisung lautete, dass ich Sie unverzüglich und auf direktem Weg nach Hause bringe.“
    „Ich bin gleich bei Ihnen, Burton. Bitte, könnten Sie uns einen Moment allein lassen?“
    Burton zögerte unschlüssig und brachte damit den Begleiter der jungen Dame in Rage. Ohne Vorwarnung ließ der Mann seine Faust vorschnellen und versetzte dem Kutscher einen Kinnhaken. Der Bedienstete ging zu Boden und blieb reglos liegen.
    „Ein Domestike hat nicht das Recht, die Beweggründe einer Dame zu hinterfragen. Und nun komm, meine Liebe. Wir haben lange genug auf eine Gelegenheit wie diese gewartet.“
    Emerald verzog das Gesicht. Sie wusste nur allzu gut, was von derlei Süßholzgeraspel zu halten war und was als Nächstes passieren würde. Das unerfahrene Mädchen würde sich der Aufdringlichkeiten seines

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