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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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hinunterfuhr. Die Wärme seiner Haut sickerte in sie hinein. Es war Blut an seiner Hand. Fast getrocknet, vom Schlagen der Wand, es hatte die Haut an seinen Knöcheln aufplatzen lassen. Er erschreckte sie zu Tode. Die Verlockung eines guten Mannes, der tief gesunken war.
    Sie würde alles tun, um seine Hand zu küssen, besser noch sie zu lecken. Sein Blut in ihr zu haben und ihn sie dafür nehmen zu lassen.
    Ihr Mund füllte sich mit Speichel, ihr Körper war schon flüssiges Verlangen. Und er wusste es. Sein Hass für sie und für sich selbst war deutlich. Und das rüttelte sie wieder zu sich selbst zurück. Als wäre er der Vampir, und sie breche seinen Zwang.
    Nun, scheiß auf ihn !
    Er hasste sie, manipulierte sie auf erbärmliche und offensichtliche Weise. Sie wusste es. Und trotzdem war sie noch verletzlich. Wollte ihn immer noch stark genug, damit er am längeren Hebel saß.
    „Es steht mir nicht zu, dieses Geheimnis zu verraten“, sagte sie. Dann beugte sie sich vor, so dass ihr Atem seine Lippen berührte. „Und ich bin Lesbe, sodass deine Chancen, die Antwort aus mir herauszuficken ziemlich schlecht stehen. Und deine Chancen, sie aus mir herauszuprügeln, sind nicht existent. Jetzt lass mich verdammt nochmal los oder ich reiß dir den Schwanz ab!“ Sie entfernte ihren Körper von dem Holz, wobei sie ihn seinem annäherte und sich dabei fast sicher war, dass sie seinen Schwanz hart wie eine Stahlstange fühlen würde, wenn sie ihren Körper gegen seinen presste.
    Jack bewegte sich ruckartig von ihr weg, und sie musste ein Beben der Freude und des  Verlusts, da er sie in Ruhe ließ, verbergen.
    Er könnte sie besitzen. Er würde sie hassen, sie ficken, sich selbst hassen und sie würden beide daran zugrunde gehen. Ihre gemeinsame Wut und Verzweiflung waren wie ein Fluss aus goldenem Honig vor ihr. Sie könnte diese Negativität verzehren, die ihre Fähigkeiten durch all das beschissene Elend, das sie einander bereiten konnten, für immer nähren würde.
    Und alles was sie tun musste, war sie selbst zu sein.
    Lucas und Valerie kamen schließlich zurück. Jack betrachtete sie beide von Kopf bis Fuß und musste wegsehen. Es war möglich, dass die Kälte diese Röte auf ihren Wangen verursacht hatte. Möglich, aber unwahrscheinlich. Dennoch, sie war noch am Leben. Was zum Teufel sollte er tun?
    Lucas hielt die Tür auf, neigte den Kopf, und Rachel folgte ihm. Ließ ihn mit Valerie allein. Das Feuer knisterte, und Valerie zuckte etwas zusammen. Was konnte er ihr sagen? Es tut mir leid, dass ich so ein Arschloch bin. Es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht habe. Ich hab’s verkackt .
    „Hat er dir wehgetan?“, fragte er stattdessen, den Klang seiner eigenen Stimme hassend.
    „Nein.“ Sie errötete.
    Herrgott . Und es war alles seine eigene verdammte Schuld.

 
     
    Kapitel 29
     
     
    Die Nacht war angespannt. Das Feuer brannte gleichmäßig, das einzige Geräusch war sein leises, regelmäßiges Prasseln. Es hatte einen Moment der Verwirrung gegeben, als sie alle entscheiden mussten, wo sie schlafen sollten.
    Lucas und Rachel mussten nicht schlafen, und das war Teil des Problems. Zu wissen, dass sie da waren, drohend über ihnen lauerten, wenn sie am verletzlichsten waren. Nun, eigentlich war nur Jack besorgt — Val fühlte sich ziemlich sicher und wusste, dass sie wie ein Baby schlafen würde.
    Ein hungriges Baby .
    Als Val mit Lucas reingekommen war, war die Situation merkwürdig gewesen. Anspannung - so dick, dass man sie mit dem Messer hätte schneiden können. Anspannung wie widerspenstiger Wackelpudding. Val wusste, dass sie mit Lucas Probleme hatte, aber sie fragte  sich, ob Jack vielleicht wirklich seine eigenen Probleme mit Rachel hatte.
    Lucas hatte das zumindest gesagt.
    Also hatte sie die beiden beobachtet. Beobachtet, wie sie einander nicht ansahen. Zumindest nicht, wenn der andere die entfernteste Chance hatte, es zu sehen. Aber sobald einer von ihnen wegsah oder abgelenkt war, sah der andere hin, verschlang die Figur des anderen mit der Intensität eines verzweifelten Goldsuchers beim Goldscheffeln.
    Ob es wehtat? Aber Hallo, es tat weh! Aber wie sehr? Das war die Frage. Die Antwort lag irgendwo zwischen ein bisschen und sehr. Sie wollte Rachel rauswerfen — okay, nein. Sie wollte Rachel umbringen . Es gab Zeit und Ort für Pazifismus, aber Rachel verdiente keine Gewährung von Vollstreckungsschutz. Außerdem wollte sie Jack dazu bringen, sie zu bemerken, wollte seine Verehrung für

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