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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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gelangweilt gähnen bei der Vorstellung, aber ich liebe es in den Tag zu leben. Morgens regelmäßig von einer feuchten Schnauze geweckt zu werden und dann die Zeitung ins Haus zu holen, bevor ich mir einen Tee aufbrühe und eine Weile in der Küche sitze, um den Nachrichten aus dem Radio zu lauschen.
    Pure Normalität. Herrlich.
    Ich, die Natur, das Haus und Zeke. Mehr brauche ich nicht. Kann man das Glück nennen? Ich glaube schon, denn ich bin... hm, genau weiß ich nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ich fühle mich wohl und seit ein paar Tagen wache ich morgens auch nicht mehr mit der Angst auf, dass heute bestimmt etwas Schlimmes passiert.
    Nein, ich wache mit dem Gedanken auf, dass es da jemanden gibt, der mich braucht und das fühlt sich gut an.
    Zeke ist ein richtiger Wirbelwind geworden, der mich ständig auf Trab hält, seit ich ihn bei Grandma Charlie abgeholt habe. Von morgens bis abends will er Action und seit der kleine Teufel begriffen hat, dass wenige Schritte hinter meinem Haus der Wald beginnt, bettelt er jeden Morgen solange, bis ich nachgebe und wir zu einem Spaziergang aufbrechen.
    Die ersten Tage reichte schon der entfernte Schatten einer Person aus, um die Angst siegen und mich ins Haus zurückkehren zu lassen, was Zeke überhaupt nicht gefiel. Seinen Ärger darüber ließ er am Treppengeländer im Flur, dem Wohnzimmerteppich und einem Paar gerade erst gekaufter Schuhe aus.
    Ja, wir hatten es anfangs nicht leicht, aber mittlerweile haben wir Kompromisse geschlossen und ich werde von Tag zu Tag besser. Heute habe ich es geschafft, mich fünfzehn Minuten mit einem alten Mann, der einen total albernen Hut mit Schachbrettmuster trug und den Waldweg ebenfalls als Spazierpfad nutzte, über unsere Tiere zu unterhalten, während die gemeinsam spielten.
    Ein verdammter Rekord für mich und ich will ihn überbieten. Nicht gleich morgen, das wäre wohl zuviel des Guten, aber vielleicht nächste Woche.
    Von Connor habe ich nichts mehr gehört oder gesehen. Ich wette, er ist immer noch sauer wegen meines peinlichen Auftritts vor dem Waffengeschäft. Verübeln kann ich es ihm nicht, es ist nur ein Grund mehr, mich von ihm und der Stadt fernzuhalten. Das dürfte einfach werden, denn mein Vorratsraum ist bis an die Decke gefüllt und ich bezweifle, dass ich im nächsten halben Jahr oft einkaufen gehen muss.
    Ein halbes Jahr.
    Ich fange an die Zukunft in meine Überlegungen mit einzubeziehen und das hat etwas ungemein Beruhigendes. Ob es funktioniert? Ich werde es erleben, denn ich denke nicht im Traum daran, mir das wieder von irgendwelchen dummen Zweifeln kaputtmachen zu lassen. Dazu genieße ich diese neue Freiheit, wie ich sie nenne, viel zu sehr. Da kann Connor sauer sein soviel er will.
    Apropros genießen. Grandma Charlie ist gestern Nachmittag vorbei gekommen. Sie hat mir einen selbst gebackenen Apfelkuchen als Einweihungsgeschenk vorbeigebracht und dann eine Weile neben mir auf der Veranda gesessen, während wir den Kuchen aßen und uns über Zeke lustig machten, der ständig versuchte etwas vom Kuchen zu erbeuten. Nach drei Stücken war mir übrigens übel und ich musste aufgeben. Aber es war eine Übelkeit der angenehmen Art. Grandma Charlie hat vier Stücke geschafft und mich für meinen schwachen Magen ausgelacht.
    Ich muss mir unbedingt etwas einfallen lassen, wie ich ihr dafür danken kann, dass sie sich die Zeit bis zum Einzug um Zeke kümmerte. Geld will sie natürlich nicht. Sie hat mich richtig böse angeschaut, als ich den Vorschlag machte. Meinte dann nur, sie hätte es gern getan. Trotzdem werde ich mich noch irgendwie dafür bedanken und wenn es mit einem extra großen Blumenstrauß ist.
    Grandma Charlie liebt nämlich Blumen und plant jetzt schon die Bepflanzung für meinen Vorgarten im nächsten Jahr. Die alte Dame ist unglaublich und es war richtig schön mit ihr draußen zu sitzen und über Gott und die Welt zu plaudern.
    Jetzt kann man das auch endlich. Das Wetter hat nämlich Anfang August von einem Tag auf den anderen umgeschlagen und seither genießt ganz Maryland einen herrlichen Spätsommer mit Sonne satt und angenehmer Wärme.
    Grandma Charlie gefällt es genauso wie mir. So kann sie in Ruhe durch die Straßen schlendern, um nach einem Geburtstagsgeschenk für Connor zu suchen. Am 12. September ist der große Tag und die Familie will ihn ordentlich feiern. Man wird schließlich nicht jeden Tag dreißig.
    Ich bin auch eingeladen. Sogar ganz offiziell. Mit einer von der

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