Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
Geburtstagskind.“
Connor sah zu ihm und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Dan. Hey, fühlst du dich wohl?“
„Ist ganz schön laut hier“, antwortete Daniel ehrlich und Connor nickte, verstand ihn ohne weitere Erklärung. „Ich habe etwas für dich.“
Connor blinzelte verdutzt. „Für mich?“
„Sonst hat heute keiner Geburtstag, oder?“, stellte Daniel eine Gegenfrage und war sofort wieder verunsichert. Trotzdem holte er sein Geschenk hinter dem Rücken hervor, das bis eben im Wohnzimmer gelegen hatte. Bei den Bennetts war es Tradition, dass Geschenke nicht nacheinander, sondern zusammen ausgepackt wurden, wenn alle Gäste eingetroffen waren.
Eine schöne Tradition, fand Daniel. Schade, dass er heute nicht mehr die Kraft besaß, um Connor beim Öffnen der anderen zuzusehen, aber Rachel hatte nur einen Blick auf ihn geworfen und ihm dann lächelnd sein Päckchen in die Hände gedrückt, um ihn damit wieder Richtung Garten zu schieben. 'Er wird sich sehr freuen, Dan. Das tun wir alle; allein schon darüber, dass du bei uns bist', hatte sie zu ihm gesagt und war dann wieder in der Küche verschwunden, um den Kuchen auf die Teller zu verteilen.
Und hier stand er nun, während Connor ihn ansah, als könne er nicht glauben, dass er von ihm ein Geschenk bekam. Daniel fiel kein Wort dafür ein, wie er diesen Blick mit einer Mischung aus Unglauben, Erstaunen und noch etwas ganz Anderem, was er nicht einmal definieren konnte, beschreiben sollte.
„Hey, willst du es gar nicht auspacken?“, warf Tristan ein, weil Connor keine Anstalten machte, sein Geschenk näher in Augenschein zu nehmen, geschweige denn das Band zu lösen, das in wilden Locken um das Geschenk gewunden war. Was hatte er heute Morgen noch gekämpft, um es einzupacken. Aber das Ergebnis konnte sich sogar in seinen Augen sehen lassen.
Connor räusperte sich verlegen. „Doch, natürlich.“ Dann sah er ihn lächelnd an. „Danke.“
Daniel zuckte ratlos und irgendwie auch irritiert die Schultern, und sah zu wie Connor mehr als vorsichtig den Knoten löste, sich dabei redlich Mühe gab, das Geschenkpapier nicht zu zerreißen, was völlig unmöglich war, bei dem vielen Klebeband, das dafür sorgte, dass es an Ort und Stelle blieb.
Im nächsten Augenblick hatte Daniel den Anfall eines Déjà vu, denn nachdem Connor das Papier entfernt und einen ersten Blick auf den Schreibblock und die Tasche geworfen hatte, fuhr er genauso behutsam über das dunkelrote Leder, wie sein Bruder am Morgen.
„Ist der schön.“
Daniel zuckte kaum merklich zusammen, weil Violett unbemerkt neben ihm aufgetaucht war und nach dem Schreibblock griff, um ihn genauer anzusehen.
„Wow, Brüderchen, der ist per Hand gebunden. Ich werd verrückt. Dan, wo hast du das Teil her?“ Daniel sparte sich die Antwort, da Connors Schwester ihn gar nicht ansah, sondern schon die Tasche in Augenschein nahm. „Und was ist da drin?“
„Das wird dein Bruder herausfinden, wenn er die Tasche aufmacht. Immerhin sind es seine Geburtstagsgeschenke, nicht deine“, mischte sich Rachel amüsiert ein und alles lachte, weil Connors Wangen einen roten Schimmer bekamen, während Violett breit grinsend die Schultern zuckte und Connor dann den Block zurückgab.
Der lächelte nur darüber und klemmte sich den Block unter einen Arm, um die Hände frei zu haben. Als er den Reißverschluss der Tasche aufgezogen und diese aufgeklappt hatte, wurde es still und Daniel warf einen unbehaglichen Blick in die Runde. Er wusste die Gesichtsausdrücke der anderen nicht zu deuten, weil er einfach zu nervös war. Was, wenn Connor es wirklich nicht gefiel?
„Ähm, vielleicht kann ich es umtauschen, wenn...“ Connor sah auf und er verstummte abrupt, während sich seine Augen fassungslos weiteten. Der Blick war eindeutig. „Es gefällt dir?“
„Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Connors Gegenfrage brachte ihn aus dem Konzept, weswegen er erneut die Schultern zuckte. „Dan, es ist wunderschön. Ich schleiche seit Monaten um dieses Schreibset herum, woher wusstest du das?“
Daniels Blick flog automatisch zu Grandma Charlie hinüber, die neben Connors Vater stand und jetzt spitzbübisch grinste. Connor, der dem Blick gefolgt war, lachte leise darüber. „Das hätte ich mir denken können. Dan? Ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll. Vielen Dank.“
„Gern geschehen.“
Er hätte gern mehr gesagt, aber mehr wollte Daniel einfach nicht einfallen. Er musste hier weg, denn er spürte die
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