Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
Wutanfall getrieben hatte. Er sah nur keinen Sinn darin und zeigte das, indem er verwirrt die Stirn runzelte und Tristan fragend ansah.
„Und was willst du mir damit sagen?“
„Dass du dir deine Angst für Momente aufheben sollst, in denen sie dir nützlich sein kann. Aber das hier ist keiner davon. Wir kennen uns noch nicht, ich weiß, aber das bedeutet nicht, dass du vor mir zurückweichen musst, Dan.“
Tristan nannte ihn Dan, genau wie Connor. Daniel schüttelte den Kopf und setzte sich wieder auf die Couch, um den älteren Bennett etwas genauer anzusehen.Eine schmale Nase, hohe Wangenknochen und hellblaue Augen, aber Tristan hatte braunes Haar, nicht Schwarzes, wie sein Bruder. Dann fiel Daniel ein, was Grandma Charlie über ihren Enkel gesagt hatte.
„Bist du eigentlich wirklich so schusslig, wie alle sagen?“
Tristan begann zu grinsen. „Wer hat dir das erzählt? Connor oder Grandma? Es stimmt übrigens, auch wenn ich beharrlich versuche, es zu ändern.“
Daniel erwiderte das Grinsen, denn aus dem letzten Satz hatte er den Schalk deutlich herausgehört. Tristan genoss es sichtlich, dass seine Familie ihn andauernd mit seiner Schusseligkeit aufzog, warum also etwas daran ändern?
„Na wenigstens war es diesmal nur Tee auf meiner Hand und kein explodiertes Chili in eurer Küche.“ Er staunte nicht schlecht, als Tristan nach seinen in neckendem Tonfall gehaltenen Worten rot anlief.
„Das hat Connor dir erzählt? Ich fass es nicht.“
„Nicht Connor, dein Dad“, korrigierte Daniel und lachte, weil Tristan daraufhin empört nach Luft schnappte. „Sei doch froh. Die Malerpinsel sind mir eh gerade ausgegangen.“
„Du...“ Tristan schüttelte den Kopf, dann begann er ebenfalls zu lachen. „Himmel, Con hatte Recht. Wenn du erstmal auftaust, bist du frech wie Oscar. Und das mit dem Tee tut mir wirklich leid. Ich habe nicht gesehen, dass du etwas in der Hand hattest.“
Daniel zuckte die Schultern. „Kein Problem.“
Tristan schmunzelte und warf dann einen Blick auf das Chaos, bestehend aus einer Schere, Klebeband, silbernem Geschenkband und blauem Geschenkpapier, das er auf dem Wohnzimmertisch angerichtet hatte. In all dem Durcheinander mussten irgendwo sogar der Block und das Schreibset für Connor herumliegen.
„Was soll das hier eigentlich werden, wenn es fertig ist?“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht hob Tristan ein zerknülltes Stück Geschenkpapier auf. „Sehr erfolgreich scheinst du mir bisher nicht zu sein. Und wozu der Laptop? Suchst du im Internet etwa eine Anleitung zum Geschenke einpacken?“
Daniel verdrehte die Augen und brachte den älteren Bennett damit wieder zum Lachen. „Ja, lach du nur. Aber ich hasse einpacken, was an dem Chaos hier ziemlich offensichtlich ist.“
Tristans Blick wanderte erneut über den Tisch, dann sah er ihn feixend an. „Um etwas einzupacken, muss man normalerweise auch ein Geschenk zur Hand haben. Ich sehe hier aber keines oder hast du es unter dem ganzen Papier begraben?“
„Du bist wie dein Bruder“, schnaubte Daniel entrüstet, was ihm ein freches Grinsen einbrachte. „Es liegt hier irgendwo, besser gesagt Beides.“
Er begann auf dem Tisch herumzukramen und förderte auch recht schnell das Schreibset zu Tage, während Tristan ihm im nächsten Moment das zweite Geschenk für Connor unter die Nase hielt. Beide grinsten sich an, bis Tristan die Tasche entdeckte.
„Was ist da drin?“
„Mach auf und sieh nach“, meinte Daniel nur und schmunzelte, als Tristan ihm Connors Geschenk aus der Hand nahm und den seitlich angebrachten Reißverschluss aufzog, um einen Blick ins Innere der Tasche werfen zu können.
„Das wird ihm gefallen.“
Tristan fuhr behutsam über die dunkelrote Ledertasche, in deren Inneren sich ein schwarzer Füllfederhalter mit einer silbernen Prägung und einem kleinen Vorrat an Tintenpatronen befand. Alles war sorgfältig nebeneinander angeordnet und mit einem Gummiband an seinem Platz fixiert worden. Tristans Blick fiel auf das zweite Geschenk; ein dicker Schreibblock in der gleichen roten Farbe wie die Ledertasche, der von Hand mit einem fantasievollen Muster bemalt worden war.
„Besser gesagt, damit wirst du ihn sprachlos machen.“
„Glaubst du?“, fragte Daniel leise und lächelte verlegen, als Tristan ihn daraufhin ungläubig ansah. „Ich bin mir nicht sicher, obwohl Grandma Charlie auch sagt, dass es...“
„Wundervoll ist?“, beendete Tristan seinen Satz und lächelte, als Daniel daraufhin
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