Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
und wandte sich ab.
Connors leises Räuspern ließ ihn erneut innehalten. „Dan? Bleibt es bei unserer Verabredung zum Frühstück morgen?“
Nein.
Ja.
Verdammt.
Er konnte sich nicht schon wieder in seinem Haus einigeln, nur weil er mit Connor ein wenig aneinander geraten war, und der es dabei wieder einmal geschafft hatte, ihm mit wenigen aber dafür umso ehrlicheren Worten ein weiteres Stück seiner so sorgfältig zurecht geträumten Welt zu entreißen. Langsam sollte er sich doch an die Tatsache gewöhnt haben, dass Connor Bennett nicht aufhören würde an sein Schneckenhaus zu klopfen, ganz gleich wie tief er sich darin vergrub.
Auch wenn er gern abgelehnt hätte, nickte Daniel. „Ich werde da sein.“
Als sein Handy am frühen Montagmorgen laut zu klingeln begann, fuhr Daniel erschrocken im Bett hoch und brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren. Er fühlte sich wie gerädert. Trotz einem langen Bad, zwei Schlaf- und einer Schmerztablette, hatte er sich die ganze Nacht unruhig herum gewälzt. Hundemüde und den Kopf noch immer voller wirrer Gedanken, die sich zu großen Teilen um Connor und Nick drehten, wickelte er sich, weil das Handy nicht aufhörte zu klingeln, schließlich doch aus seiner warmen Decke, streckte den Arm aus und nahm den Anruf entgegen.
„Was ist?“
„Na das nenne ich eine Begrüßung. Morgenmuffel, was? Komm schon, bei dir scheint die Sonne, soweit ich weiß, also raus aus den Federn, Dan. Geh duschen und dann mach dich schick für dein Date.“
„Meine Güte, lass mich doch erstmal wach werden. Wer immer du auch bist.“ Daniel gähnte lautstark, während er überlegte, woher er die Stimme am anderen Ende der Leitung kannte. Als die anfing zu lachen, fiel es ihm ein. „Tristan?“
„Der Leibhaftige.“
„Das passt“, murrte Daniel launisch und setzte sich erneut gähnend im Bett auf. „Wieso rufst du mich an? Weißt du, wie spät es ist? Oder eher wie früh? Hast du nichts zu tun?“
Tristan lachte nur. „Die Proben fangen erst in einer Stunde an. Also dachte ich mir, ich gehe dir ein wenig auf den Wecker. Los, steh endlich auf, du Schlafmütze. Sonst ist der Tag vorbei, bis du vor die Tür kommst.“
„Tristan, du nervst“, stöhnte Daniel, erreichte damit aber rein gar nichts.
„Weiß ich“, kicherte Tristan nämlich im nächsten Moment völlig ungerührt von seiner schlechten Laune. „Sag mal, hat mein Bruder dich gestern Abend geärgert oder was ist mit euch Beiden heute Morgen los? Connor muffelte mich vorhin genauso an wie du jetzt.“
Daniel schwieg. Für Tristan offenbar zu lange.
„Das nehme ich mal als Zustimmung“, meinte der daraufhin nämlich und war plötzlich sehr ernst. „Willst du reden?“
Eigentlich schon, aber konnte er die ganze Sache einfach so bei Connors Bruder abladen? „Na ja... also, wenn ich ehrlich bin...“
„Fang einfach an. Ich höre zu“, fiel Tristan ihm leise ins Wort und gab ihm damit den Ruck, den er noch gebraucht hatte.
Zwei Stunden später warf Daniel zufällig einen Blick auf die Uhr auf seinem Nachttisch und riss erstaunt die Augen auf. „Scheiße, ich bin zu spät. Und du bist...“
„Genau da, wo ich in diesem Augenblick sein will“, unterbrach Tristan ihn mitten im Satz. „Keine Panik, Dan, ich habe, während wir erzählt haben, bereits mein Handy gezückt und Connor Bescheid gegeben, dass euer Frühstück ausfällt. Und meine Probe ist auf später verschoben. Es hat durchaus seine Vorteile, wenn man die Erstbesetzung ist.“
„Oh man“, seufzte Daniel und fühlte sich schuldig. „Sorry.“
„Hey, wozu hat man Freunde? Auch wenn ich mich gerade ernsthaft frage, wo Connor seinen Verstand gelassen hat? Dabei war er mal so ein intelligentes Kind.“ Tristan seufzte theatralisch und brachte ihn damit zum Lachen. „Na also, du lachst. Und schon sieht die Welt nicht mehr ganz so verrückt aus.“
„Ich wünschte, es wäre so einfach, wie es sich bei dir anhört“, seufzte Daniel niedergeschlagen und schob die Beine aus dem Bett, bevor die Vorstellung sich für den Rest des Jahres die Decke über den Kopf zu ziehen zu verlockend wurde.
„Glaub ich dir, aber du kriegst das alles auf die Reihe, wenn auch nicht gleich heute“, meinte Tristan dazu nur und Daniel hörte ihn nebenher herum klappern. „Mist. Blöder Wasserkocher. Wo habe ich überhaupt meine Tasse gelassen?“
Daniel grinste und sparte sich jeden Kommentar dazu. Dieser Kerl war wirklich ein Schussel, wie er im Buche
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