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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Augen. „Jetzt klingst du wie Nick, wenn er in diesem merkwürdigen Anwaltsjargon redet.“
    Connor grinste. „Sorry, aber es interessiert mich wirklich.“
    Daniel zuckte die Schultern. „Ihr lacht über dieselben Dinge, liebt die gleichen Bücher und mögt ähnliche Musik.“
    „Ähnliche Hobbys machen noch keine Beziehung.“
    „Nun, das nicht, aber sie sind ein Anfang oder nicht?“ Connor schien etwas sagen zu wollen, schüttelte stattdessen aber den Kopf und sah zurück auf den Waldweg. „Was ist?“ Daniel folgte dem Blick kurz und sah dann wieder Connor an. In ein paar Minuten würden sie beim Haus sein. „Hab ich was Falsches gesagt?“
    „Nein. Ich frage mich nur gerade, und sei deswegen bitte nicht sauer, ob du jemals wirklich geliebt hast?“
    Daniel erstarrte förmlich. Das war nicht nur ehrlich bis zur Schmerzgrenze, wie er es von Connor schon gewohnt war. Nein, diese Aussage war beleidigend. Liebe war der Grund, dass er für den Rest seines Lebens gezeichnet war. Weil er geliebt hatte, war er fast gestorben. Nur der Liebe wegen würde er für den Rest seines Lebens auf Medikamente angewiesen sein. Wie konnte Connor ihn so etwas fragen? Woher nahm er das Recht, dermaßen über ihn zu urteilen? Daniel konnte seinen aufwallenden Ärger nur schwer beherrschen.
    Connor sah es ihm an. „Jetzt bist du sauer.“
    „Nein... Ja... Vergiss es.“
    „Tut mir leid.“
    „Ich sagte, vergiss es.“ Daniel sah stur nach vorn.
    „Du hast sie nicht geliebt.“
    „Hör auf!“
    „Du warst ihnen hörig.“
    „Das ist ja wohl der Gipfel der Frechheit!“ Daniel starrte Connor voller Wut an. „Was bildest du dir eigentlich ein? Wie kannst du so arrogant sein und dir das Recht herausnehmen, darüber zu urteilen, ob ich sie geliebt habe, oder nicht?“
    Connor stieß hörbar die Luft aus, dann erwiderte er offen seinen Blick. „Weil sie dich nie geküsst haben.“
    „Was?“, fragte Daniel tonlos.
    Connor fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht, bevor er einen deftigen Fluch murmelte und ihn wieder ansah. „Hast du schon vergessen, was mir passiert ist? Ich war in einer Therapiegruppe. Du bist nicht der Einzige, Dan. Allein in meiner Gruppe waren noch drei andere Menschen, die Ähnliches erlebt hatten wie du. Sie...“
    Daniel runzelte voller Misstrauen die Stirn, als Connor abrupt abbrach. „Was?“ Connor schüttelte den Kopf, aber damit gab er sich nicht zufrieden. „Du hast doch damit angefangen, jetzt bring es gefälligst auch zu Ende“, knurrte er daraufhin wütend.
    „Dan...“
    „Mach schon!“ Daniel ballte vor Wut die Hände zu Fäusten.
    „Also gut“, gab Connor leise nach. „Es war bei allen gleich. Sie waren neugierig, wollten etwas ausprobieren, einfach Spaß haben. Am Anfang funktionierte das auch, aber dann... sie gerieten an die Falschen, genau wie du. Und am Ende waren sie gebrochen. Der Mann aus meiner Gruppe, Adam, er hat sich letztes Jahr umgebracht, weil er einfach nicht damit fertig wurde. Er gab sich die Schuld daran, warf sich vor, dass er es hätte merken müssen. In der ganzen Zeit, die sie mit diesen 'Subjekten' zusammen waren, wurden sie nie geküsst. Sie haben es nicht gemerkt, bis zum Schluss.“
    Scheiße.
    Gottverdammte Scheiße.
    Daniels Gesicht verlor jegliche Farbe, er wurde so blass, dass er problemlos mit einem seiner weißen Bettlaken hätte konkurrieren können. Connor hatte Recht. Es war ihm bis eben nur nicht bewusst gewesen. Und vorher, bei den vielen Partnern, die in seinem Leben gekommen und gegangen waren, hatte ein Kuss nie etwas bedeutet. Küsse waren immer nur Mittel zum Zweck gewesen, mehr nicht. Einen Kuss aus Liebe hatte es bislang noch nicht gegeben.
    Kein einziges Mal.
    Großer Gott. Wie armselig war er eigentlich, dass er etwas so dermaßen Offensichtliches nicht schon viel früher erkannt hatte?
    Connor schien ihm wie so oft seine Überlegungen anzusehen. „Ich hätte nichts sagen dürfen. Doc Wilburne hat gesagt, du musst das bei einer Therapie selbst herausfinden. Es tut mir leid, Dan.“
    „Du redest mit deinem Psychologen über mich?“ Daniel schüttelte den Kopf. Nein, darüber wollte er nichts wissen. Er musste erstmal verdauen, was er eben gehört und vor allem begriffen hatte. „Okay, darauf musst du nicht antworten. Bist du sauer, wenn ich dich jetzt bitte zu gehen?“
    Connor war nicht glücklich mit seiner Bitte, das sah Daniel ihm an, aber er widersprach nicht. „Nein. Schlaf gut, Dan.“
    „Du auch“, murmelte er nur

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