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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Russells, die Armstrongs.
    Er brachte das Fahrzeug neben einem aufgeräumten und erst kürzlich gemähten Grundstück zum Stehen. Selbst als er darauf wartete, dass Nikki abstieg, hatte er Zweifel, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, sie hierher zu bringen. Er hatte sich eingeredet, dass er nur Wege suchte, um sie zu beschäftigen und ihre Abreise hinauszuzögern. Und er hoffte, dass sie auf diese Weise eine Bindung zu der Stadt entwickeln würde. Doch er hätte sie auch zu unzähligen anderen Plätzen bringen können. Warum also hatte er ausgerechnet dieses Fleckchen Land gewählt?
    Weil sich seine Haltung ihr gegenüber gelockert hatte, seit Rachel ihm am Tag zuvor erzählt hatte, dass Nikki hierhergekommen war, um vor ihrem verlogenen, untreuen Verlobten zu fliehen. Kein Wunder, dass die Frau so empfindsam war und so ängstlich dreinblickte wie ein Reh im Licht des Autoscheinwerfers. Ihr kleines Herz war gebrochen worden. Wollte sie zurück nach Broadway, weil ihr Ex sie gebeten hatte, nach Hause zu kommen? Das könnte durchaus möglich sein.
    Sein Griff um den Lenker des Quads verstärkte sich. Erkannte den Mann nicht, mit dem sie verlobt gewesen war, aber er mochte ihn schon jetzt nicht. Es war okay, sich auszutoben, ehe man sesshaft wurde, doch mit einer anderen zu schlafen, obwohl man eine Beziehung hatte, war schäbig. Nikki kam ihm wie eine Frau vor, die die Dinge ernst nahm – und dazu gehörten auch Beziehungen mit Männern. Aus irgendeinem Grund verspürte er den Drang, sie daran zu hindern, zu dem Mann zurückzukehren, der sie so achtlos behandelt hatte. Und er wollte ihr beweisen, dass es Dinge gab, die blieben und die Zeit überstanden – Dinge, die jedem Sturm trotzen konnten.
    „Armstrong“, murmelte Nikki und wies auf einen neu gestrichenen Briefkasten am Ende eines Weges, der einmal eine Auffahrt gewesen sein mochte. Inzwischen war diese ehemalige Zufahrt von Unkraut überwuchert. Sie betrachtete die Stelle, an der das Betonfundament zeigte, wo einst das Haus gestanden hatte, das sein Vater mit seinen eigenen Händen gebaut hatte. Dann blickte sie Porter mit großen Augen an. „Hier sind Sie aufgewachsen?“
    Er nickte. Heimweh und die Sehnsucht nach längst vergangenen Zeiten erfüllten ihn. „Es ist komisch. Der Sturm hat unser Haus dem Erdboden gleichgemacht und alles mit sich gerissen, was sich darin befand. Aber als es vorbei war, stand dieser Briefkasten noch immer.“
    Sie legte den Helm ab und ging in den ehemaligen Garten. Dann drehte sie sich um und sah über das Tal. Ihre Miene veränderte sich. „Was für ein traumhafter Ausblick!“
    Er wandte sich um und nahm das Land in sich auf – so vertraut und doch so anders. Zum Teil hatte es sich in den letzten Jahren erholt, aber es gab noch immer Stellen, die noch heute den Weg des Sturmes zeigten, der die Bäume umgeknickt hatte, als wären es Streichhölzer gewesen. Wie auch immer – es blieb eindrucksvoll, wie das Grundstück in dieses Tal eingebettet lag, umgeben von terrassenförmig angelegten Ebenen, auf denen üppige Nadel- und Laubbäume wuchsen,und umrahmt von hohen Bergen, die vom Lehmgehalt im Boden und in den Felsen leuchtend orangerot schimmerten.
    „Deshalb hat mein Vater hier gebaut. Er war Kind in einer Soldatenfamilie gewesen und hatte nie ein richtiges Zuhause gehabt. Als er meine Mutter kennenlernte, fuhren sie gemeinsam los, um den Ort zu suchen, an dem sie sesshaft werden und ihre Kinder großziehen wollten. Er hat immer erzählt, dass er in dem Moment, in dem er dieses Fleckchen Erde sah, wusste, dass er diesen Ort gefunden hatte.“
    „Ich kann das verstehen.“ Sie zeigte auf das Grundstück. „Sie pflegen es und halten es sauber. Haben Sie vor, hier wieder zu bauen?“
    „Irgendwann einmal“, gab er zu. „Ich habe eine Menge guter Erinnerungen an diesen Ort.“
    „Das glaube ich“, erwiderte sie und betrachtete die Grundmauern des Hauses. „Es muss furchtbar gewesen sein, miterleben zu müssen, wie das alles hier zerstört worden ist. Wo waren Sie, als der Tornado zugeschlagen hat?“
    „Hier“, antwortete er. „Nur meine Mutter und ich waren zu Hause. Marcus und Kendall waren im Ausland. Ich hatte ein paar Tage Heimaturlaub von der Army und war mit einem Kumpel zu Besuch. Ich war gerade dabei, mit meiner Mutter zusammen Bohnen für das Abendessen zu ernten.“ Er deutete auf ein Stück Land zu seiner Rechten, das von Ranken überwuchert war. „Unser Garten war dahinten. Dort wuchs

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