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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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die Stirn. War das gut … oder schlecht?
    Als sie eintraf, hatte Susan bereits das Formular und ein Klemmbrett gefunden und beugte sich gerade über Kenny, der ihre Aufmerksamkeit zu genießen schien.
    Nikki wünschte einen guten Morgen und bat ihn, zu ihr ins Sprechzimmer zu kommen, wenn er fertig wäre.
    Sie ging hinein, schluckte ein Antiallergikum, von dem man nicht müde wurde, und zog sich anschließend ihren Kittel an. Dann hängte sie sich das Stethoskop um und desinfizierte sich die Hände. Sie wünschte zwar niemandem, krank zu sein, doch sie hoffte, dass Mr Stapletons Fall wenn auch vielleicht keine Herausforderung, so doch zumindest interessant wäre.
    Das war er nicht.
    Ein paar Minuten später schluckte Nikki ihre Enttäuschung herunter, als Kenny seinen eingewachsenen Zehennagel beschrieb, der sich entzündet hatte. Vorsichtig zog er seinen Schuh und die Socke aus. Sie blinzelte verwirrt. „Ist das … Schinken?“
    Er grinste. „Ja. Doc Riley meinte, ich solle mir eine Scheibe rohen Schinken um den Zeh wickeln, um die Entzündung herauszuziehen. Und es hat auch ein bisschen funktioniert – sehen Sie, dort, wo der Schinken grün geworden ist?“
    Sie schluckte. „Ich sehe es.“ Sie zog sich Latexhandschuhe an und wickelte den Schinken ab, den sie sofort entsorgte. Kennys großer Zeh war schmierig und rot. Behutsam säuberte sie die Stelle. Dann schob sie vorsichtig ein kleines Stück Watte unter die Ecke des Nagels, um ihn von der entzündeten Haut zu lösen, und gab Kenny eine Tube mit antibiotischer Salbe.
    „Soll ich eine neue Scheibe Schinken aus dem Dining House besorgen?“, fragte er und zog sich die Socke an.
    Sie verdrehte die Augen. „Ich glaube, es ist in Ordnung, wenn wir die Schinkenkur hiermit beenden.“
    „Gut“, sagte er, wirkte allerdings skeptisch. Warum hatte sie das Gefühl, dass er es trotzdem tun und schließlich Doc Riley danken würde, wenn die Infektion abklang?
    Sie brachte ihn nach draußen und verabschiedete sich. Überrascht stellte sie fest, dass fünf weitere Männer auf den Stühlen im Flur warteten. Susan flatterte von einem zum anderen und kümmerte sich um sie. Sie hatte eine Kaffeemaschineaufgestellt und einen Klapptisch, an den sie sich setzen konnte. Lächelnd reichte sie Nikki ein neues Patientenformular. „Joe Griffith ist der Nächste.“
    Nikki erwiderte das Lächeln. Wieder etwas zu tun zu haben gab ihr neuen Schwung. Sie war froh, dass die Männer sich endlich an den Gedanken zu gewöhnen schienen, eine Ärztin aufzusuchen.
    Nicht dass ihre Leiden ernst gewesen wären, wie sie im Laufe des Vormittags feststellte. Ein entzündeter Rückenmuskel, Mundgeruch, ein Ohrenschmalzpfropfen, Fieberbläschen und …
    „Schuppen?“, fragte Nikki und starrte den Mann an, der ihr gegenübersaß und einen raspelkurzen Haarschnitt hatte. „Sie machen sich Sorgen über Schuppen?“
    Er rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. „Ich habe ein paar Schüppchen entdeckt, als ich mir die Haare gekämmt habe.“
    Nikki betrachtete flüchtig seine Kopfhaut und reichte ihm dann eine Tube mit Lotion.
    „Was ist das?“, fragte er.
    „Sonnenschutzmittel. Sie haben keine Schuppen – Ihre
    Kopfhaut schuppt, weil Sie einen Sonnenbrand hatten. Sie sollten es mit einer Kappe versuchen.“
    „Das werde ich. Danke, Doc.“ Und er bedankte sich noch immer, als er in den Flur ging. „Sie sind die beste Ärztin überhaupt.“
    Nikki warf ihm ein angespanntes Lächeln zu. Allmählich beschlich sie das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte – vor allem, als sie hinausging und vier weitere Männer in ihrem „Wartezimmer“ saßen und sie breit angrinsten.
    „Das Geschäft brummt!“, sagte Susan und hatte vor Aufregung gerötete Wangen.
    „Das sehe ich“, erwiderte Nikki und hob die Hand. „Ich bin gleich wieder da.“ Sie ging den Flur entlang und folgtemit einigem Abstand ihrem letzten Patienten. Er verließ die Pension, sah sich um und verschwand im Unterholz neben dem Weg. Nikki ging hinterher. Sie bewegte sich so leise wie möglich. Plötzlich hörte sie Stimmen.
    Sie schob die Zweige eines Busches auseinander und sah Porter Armstrong. Er saß ein paar Meter von ihr entfernt auf dem Boden vor einem breiten Stamm. Seine Krücken lagen neben ihm. Er sprach mit dem Schuppen-Mann, der über ihn gebeugt stand und nickte. Dann holte Porter eine Rolle Geldscheine aus seiner Brusttasche, zog ein paar Scheine heraus und gab sie dem „Patienten“. Als der Mann gegangen

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