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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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macht keinen Hehl daraus, dass sie Sweetness vermisst. Manchmal glaube ich, dass ihr Wunsch, nach Hause zurückzukehren, Marcus mehr unter Druck setzt als die Deadline.“ Er lächelte. „Du weißt ja, wie die Familie sein kann.“
    Als sie sich auf die Unterlippe biss, bereute er seine unbedachte Wortwahl – Nikki hatte keine Familie mehr. „Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht …“
    „Ist schon gut“, unterbrach sie ihn. „Du musst mich nicht wie ein rohes Ei behandeln. Mir ist klar, dass die meisten Menschen Verwandte haben.“
    „Hast du keine Tanten oder Onkel, Cousinen oder Cousins?“
    „Meine Mutter hat mir von ein paar entfernten Cousinen in Kalifornien erzählt, die von der Schwester meiner Großmutter abstammen. Deren Mutter hat allerdings wieder geheiratet und ihren Nachnamen geändert. Ich wüsste nicht mal, wie ich sie ausfindig machen sollte.“
    „Vielleicht finden sie eines Tages dich“, entgegnete er. Erfuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Wirst du nach Broadway zurückgehen?“
    Sie zögerte. „Vielleicht.“
    Plötzlich begann ihr Handy, das auf der Konsole zwischen ihnen lag, ein paarmal hintereinander zu piepen, als würde es Nachrichten herunterladen. „Ich schätze, mein Handy hat wieder Netzempfang“, sagte sie lachend.
    Weil das Piepen andauerte, konnten sie es nicht ignorieren. Fünf Nachrichten … zehn … fünfzehn …
    „Da will dich jemand wirklich dringend sprechen“, bemerkte Porter. Ihr Exverlobter?
    Nikki rutschte unruhig auf ihrem Sitz herum. „Ich checke die Mailbox, wenn wir anhalten. Wie lange dauert es noch, bis wir Calhoun erreichen?“
    „Ungefähr drei Stunden.“
    Sie nickte. „Übrigens haben die Frauen Schlange gestanden, um sich in unserer Abwesenheit um das Kitz zu kümmern.“
    „Das ist schön. Hoffentlich machen sie aus dem Reh kein Haustier.“
    Nikki lachte. „Wundere dich nicht, wenn es ein Halsband trägt und einen Namen hat, wenn wir zurückkommen.“
    „Die meisten Frauen scheinen sich an das Leben auf dem Land gewöhnt zu haben“, sagte er vorsichtig.
    Sie nickte, doch sie äußerte sich nicht weiter dazu.
    „Sweetness wird bestimmt ein toller Ort, um Kinder großzuziehen“, fuhr er fort und fühlte sich nun offiziell wie eine Dauerwerbesendung.
    „Das glaube ich auch“, antwortete sie leise. „Offensichtlich haben du und deine Brüder liebevolle Erinnerungen an eure Kindheit in Sweetness.“
    „Das Leben auf dem Dorf scheint in den vergangenen Jahrzehnten auf der Strecke geblieben zu sein. Aber ich denke, dass die Menschen tief in ihrem Inneren doch den Wunsch verspüren, zu ursprünglichen Werten zurückzukehren.“
    „Auch das städtische Leben hat seine Reize“, versetzte sie.
    „Ab und zu fahre ich gern in die Stadt und genieße das kulturelle Leben“, gab er zu. „Ich glaube allerdings nicht, dass irgendetwas die Erfahrung ersetzen kann, in einer eingeschworenen Gemeinschaft aufgewachsen zu sein, in der man sich sicher fühlt. Diese Art von Sicherheit gibt einem Kind das Selbstbewusstsein, in die Welt hinauszugehen und zu tun, was auch immer er oder sie tun möchte.“
    „In der Zeitungsanzeige stand nichts von Kindern. Wann plant ihr, mit dem Bau einer Schule zu beginnen?“
    „Vor dem Herbst. Ich meine, dass Marcus erwähnt hat, dass einige der Frauen Lehrerinnen sind?“
    Sie nickte. „Ein paar Frauen haben ihre Kinder den Sommer über bei Verwandten untergebracht. Sie hoffen, die Kleinen in ein paar Monaten hierher holen zu können.“
    „Wir werden sie schon unterbringen“, versicherte er, obwohl ihm durch den Kopf schoss, mit welchen logistischen Problemen die Anwesenheit von Kindern in der Gemeinde verbunden war. Trotzdem – es würde sich nicht vermeiden lassen. „Willst du eines Tages mal Kinder haben?“
    „Nein“, entgegnete sie so sachlich, dass sich sein Herz zusammenzog.
    „Darf ich fragen, warum nicht?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich glaube nicht, dass ich eine besonders gute Mutter wäre.“
    Porter runzelte die Stirn. „Wieso?“
    „Ich kann nicht gut mit … Menschen umgehen“, entgegnete sie und blickte starr geradeaus.
    „Das ist lächerlich. Du bist Ärztin, verflucht noch mal!“
    Sie spürte einen Kloß im Hals. „Dass ich mich mit dem menschlichen Körper auskenne heißt noch lange nicht, dass ich mit Menschen umgehen kann.“
    Er machte den Mund auf, um zu widersprechen, doch das Handy auf der Konsole fing an zu klingeln, und das Displayleuchtete auf. Ohne

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