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Liebe ist keine Katastrophe

Liebe ist keine Katastrophe

Titel: Liebe ist keine Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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fand, und machte sich schnell an die Arbeit.
    Emory räumte weiter den Schutt von der Treppe. „Ich liebe dich, Shelby. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Ich möchte jeden Morgen an deiner Seite aufwachen und jede Nacht neben dir einschlafen. Willst du mich heiraten, Shelby Moon?„
    Porter kam mit dem Rohr zu ihm herüber, dann legte er ihm die Hand auf den Arm. „Ist alles in Ordnung mit dir, Mann?„
    Emory wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht, dann nickte er. „Wir versuchen jetzt mal, das Rohr durch das Geröll hier zu bohren.„ Er zeigte auf die Stelle. „Wenn dahinter eine Öffnung ist, können wir wenigstens kommunizieren mit … wer auch immer da unten ist.„
    „Du hältst es so fest wie möglich„, sagte Porter, „und ich schlage mit dem Hammer dagegen.„
    Emory hielt das Rohr. Die ersten Hammerschläge hinterließen kaum eine Vertiefung in den aufgestauten Steinbrocken, aber dann spürte Emory, dass sich etwas bewegte, und das Rohr rutschte ganz langsam vorwärts. „Nur noch ein paar Hammerschläge„, sagte er aufgeregt, als das Metall sich endlich durch das Hindernis bohrte.
    „Wir brauchen etwas, womit wir es sauber machen können„, sagte er dann und sah sich eilig nach etwas um, das lang und dünn war, um damit den angesammelten Schmutz durch das Rohr stoßen zu können. Er fand einen Stock und damit bohrte er hindurch bis zum anderen Ende. Dann legte er seinen Mund an das Rohr. „Shelby! Shelby! Hier ist Emory. Geht es euch gut da unten?„
    Sein Herz schlug ihm bis in den Hals, weil es zunächst still blieb.
    Tränen der Verzweiflung drohten ihn zu überwältigen, aber er versuchte, sich zu beherrschen. Dann hörte er von Ferne ein kratzendes Geräusch.
    „Emory„, sagte die geliebte Stimme. „Hier unten sind fünfundfünfzig Menschen, und ich glaube, allen geht es gut. Kannst du uns hier rausholen, Schatz?„
    Emory setzte sich zutiefst erleichtert auf die Fersen zurück und seufzte. Porter schlug ihm auf die Schulter. Dann riss Emory sich zusammen, um zu antworten. „Ich komme zu euch, Shelby. Haltet durch da unten.„
    „Ich hole mehr Männer„, sagte Porter und rannte los.
    „Emory?„, sagte sie in fragendem Tonfall.
    „Ich bin hier.„
    „ Ja .„
    Er war verwirrt. „Was?„
    „Ja. Ich will dich heiraten.„
    Er lachte ein bisschen, und sein Herz schwoll ihm in der Brust, weil er so unglaublich glücklich war. „Das ist die beste Nachricht, die ich heute gehört habe.„
    „Wir müssen auch nicht in der Kirche heiraten„, fuhr sie fort. „Es genügt, wenn wir zum Friedensrichter gehen.„
    Emory biss sich von innen auf die Wange, weil er ihr noch nicht erzählen wollte, dass die Kirche nicht mehr stand … und ebenso wenig das Rathaus – sowie der Rest der Stadt. Stattdessen zwang er sich zu einem fröhlichen Tonfall. „Mach dir keine Sorgen, Kleines. Das wird schon alles.„
    Doch als er sich umsah und ihm wieder bewusst wurde, wie vollständig alles zerstört war, musste er sich eingestehen, dass für die Menschen von Sweetness nie wieder etwas so wie früher sein würde.

8. KAPITEL
    Der Geistliche hob die Hände, um alle Anwesenden zum Schweigen zu bringen. „Geliebte im Herrn, wir haben uns hier an diesem besonderen Tag versammelt, um diesen Mann und diese Frau im heiligen Stand der Ehe zu vereinen.„
    Emory lächelte Shelby an, seine vor Glück strahlende Braut, die ein weißes Kleid trug, das sie in den Trümmern irgendeines Hauses gefunden hatten. Nur wenige Gebäude waren erhalten geblieben. Weder sein Haus noch Shelbys hatte das Unwetter überdauert.
    Als Ort ihrer Vermählung hatten sie den Platz unter einer großen alten Eiche gewählt, die am Ufer des Trimble Creek in einiger Entfernung vom völlig verwüsteten Stadtzentrum stand. Doch auch hier zeugte eine breite Schneise umgeknickter Bäume von der großflächigen, verheerenden Zerstörung, die der Tornado angerichtet hatte. Heute, vier Tage nach der Katastrophe, hatten sie einen besseren Überblick über den Schaden.
    Zerstörte Gebäude: unzählige. Todesopfer: null.
    Hundert Prozent Überlebensquote bei einem F-5-Tornado, also der höchstmöglichen Stufe – das war völlig unerklärlich.
    Im Fernsehen sprach man vom „Wunder von Sweetness“, hatte man ihm gesagt. Die Verbindung zur Außenwelt war immer noch nicht vollständig wiederhergestellt.
    Es war ein herrlicher Sommertag, der Himmel tiefblau. Ein Tag, der wie für einen Neuanfang gemacht war. Porter

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