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Liebe ist staerker als Haß

Titel: Liebe ist staerker als Haß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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würde. Daraufhin hatte Rogan eine junge Frau namens Jeanne geheiratet. Aber nur wenige Monate nach der Eheschließung hatte Oliver sie gefangengenommen.
    Die Männer der Peregrines hatten einen langen, harten Kampf um ihre Befreiung geführt, in dem zwei
    Brüder den Tod fanden. Erst danach erfuhren sie, daß Jeanne sich während ihrer Gefangenschaft in Oliver Howard verliebt hatte und von ihm ein Kind unter dem Herzen trug.
    Da Zared damals noch ein Kind war, erinnerte sie sich nur an den lautlosen Zorn der drei übriggebliebenen Brüder. Ihre Eltern und ihr Bruder William waren im Jahr zuvor gestorben. Zared wußte noch, wie sehr sie sich davor gefürchtet hatte, daß nun einer ihrer Brüder nach dem anderen von ihr gehen würde.
    »Ich glaube, Jeanne hat ihn einmal geliebt«, sagte Tearle, und seine Worte brachten sie wieder in die Gegenwart zurück. »Aber ich weiß nicht, ob es immer noch so ist. Mein Bruder grämt sich, weil er keine männlichen Erben für seine Reichtümer hat.«
    »Rogan hat einen Sohn«, sagte sie lächelnd bei dem Gedanken an das Baby mit den rotblonden Locken.
    Er schwieg eine Weile. Dann fragte er ganz leise: »Warum hast du geweint? Warum weinst du erst im Schlaf und dann hier?«
    Sofort war Zared wieder auf den Beinen und wollte ins Lager zurück. Aber er sprang genauso schnell auf und packte sie an den Schultern.
    »Laß mich los, oder du wirst es bereuen!«
    »Oh«, sagte er lächelnd. »Willst du wieder das Messer gegen mich zücken? Oder rufst du diesmal nach deinem geliebten Colbrand?«
    »Er ist nicht mein ...«, begann sie. Dann riß sie sich los und war schon einige Schritte weiter, bevor er sie wieder einholte.
    »Ach, darum weinst du? Hat er dich nicht beachtet? Hast du dich wieder vor ihm lächerlich gemacht? Hat er dich immer noch nicht als Frau erkannt?«
    Sie versuchte sich loszumachen, kam aber aus seinem Griff nicht frei. Nach einer Weile sträubte sie sich nicht mehr. »Was willst du von mir?« zischte sie ihn an. »Warum läßt du mich nicht in Ruhe und gehst? Gibt es keine anderen Frauen, um die du dich kümmern könntest? Wir sind doch Feinde! Begreifst du das nicht? Da ihr uns nicht in offener Feldschlacht besiegen könnt, meinst du wohl, uns besiegen zu können, indem du Freundschaft heuchelst!«
    Ihre Augen blitzten. Er stand ganz nahe vor ihr. »Nein, ich will keine Freundschaft«, flüsterte sie heiser.
    Da zog er sie in die Arme. Sie stieß um sich und versuchte den Kopf abzuwenden. Doch er hielt mit der Hand ihren Hinterkopf fest, und so konnte sie nicht von ihm los. Als sie merkte, daß es sinnlos war, sich zu wehren, erschlaffte sie. Sobald er seinen Griff lockert, dachte sie, flüchte ich.
    Doch im gleichen Augenblick geschah das älteste Wunder der Welt: Er ließ ihren Kopf los und küßte sie mit weichen Lippen, und Zared fühlte ... was sie noch nie im Leben gefühlt hatte.
    Sie stand da, mit weit offenen Augen, und ließ sich küssen, und von einer Sekunde zur anderen stieg eine Wärme in ihr auf. Er drehte mit der Hand ihr Gesicht dem seinen zu. Zared wurde an seinen Körper gezogen. Ihr Kopf lehnte an seiner breiten, harten Schulter, und ihr war, als verschmölzen sie ineinander.
    Dann öffnete sich sein Mund auf ihrem und verlockte sie, auch ihren zu öffnen. Er schmiegte seinen Körper an ihren. Sie schloß die Augen und lehnte sich an ihn. Sie hatte das Gefühl, zu ertrinken. Er küßte ihre Wangen, ihre Schläfe, ihren Hals, ihre Kehle.
    Ungeahnte Gefühle erwachten in ihr. Bisher war ihr Leben ohne Zärtlichkeiten verlaufen. So zärtlich berührt, umarmt und geküßt zu werden, das war fast kaum zu ertragen.
    Tearle lehnte sich zurück und schaute ihr in die Augen. Sie blieb an ihn gepreßt. Hätte er sie losgelassen, wäre sie bestimmt zu Boden gefallen. Noch nie hatte sich ihm eine Frau so bedingungslos ergeben. Er berührte ihr Haar und strich es sanft von den Schläfen zurück. Wenn sie einen Mann liebte, dann würde sie ihn mit ihrem ganzen Wesen lieben - und diese Mann wollte er sein.
    »Ich heiße Tearle«, flüsterte er. Dann küßte er sie auf die Stirn. Der alte Name, der soviel bedeutete wie »ohne Tränen«, klang wie eine Liebkosung.
    »Tearle«, flüsterte sie an seinem Hals.
    Er lächelte sie an. Nun spürte er, wie weich sie innerlich war. Er hatte es ja immer vermutet. »Ich würde dich gern mit mir nehmen«, sagte er leise und streichelte ihr das Haar. »Ich würde dich die ganze Nacht bis in den Vormittag hinein lieben.«
    Sie

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