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Liebe ist staerker als Haß

Titel: Liebe ist staerker als Haß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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das ärgert ihn. Außerdem habe ich Gerüchte vernommen, nach denen er gar nicht ihr richtiger Vater sein soll. Er ist genau der Mann, der sich an Anne für ein solches Gerücht rächen würde, obwohl sie dafür nicht verantwortlich ist.«
    »Ich soll dir glauben, daß du das alles vorherwußtest und darum ihre Zofe zu Severn geschleppt hast?«
    »Nein. Ich habe sie zu Severn gebracht, um ihm die Ehefrau zu verschaffen, die er haben wollte. Nur so konnte ich die Frau erobern, die ich zur Gattin haben will.«
    Sie brachte kein Wort heraus und sah ihn stumm an. Nach einer Weile faßte sie sich und sagte mit abgewandtem Gesicht: »Du konntest das Geschehene einfach nicht voraussehen. Daher hast du die Vermählung auch nicht zustande gebracht; unsere Abmachung ist deshalb null und nichtig.« Und wieder wollte sie sich auf den Weg machen.
    Nach ungefähr einem Dutzend Schritten blieb sie stehen. Was macht er jetzt? fragte sie sich. Geht er zu seinem Bruder? Werden sie ein Heer aufstellen und die Peregrines mit Krieg überziehen? Wird er Severn zu einem Kampf auf Tod und Leben herausfordern? Oder wird er ihm sagen, wer er wirklich ist, und dadurch den Krieg auslösen?
    Sie warf einen Blick zurück und sah, daß er in der entgegengesetzten Richtung davonschritt. Schnell lief sie ihm nach. »Was hast du jetzt vor?«
    »Was ich vorhabe? Du hast doch gerade behauptet, daß ich überhaupt nichts in Gang setzen kann.«
    Sie biß die Zähne aufeinander. »Was willst du gegen uns unternehmen?«
    »Gegen euch? Warum sollte ich etwas gegen euch unternehmen?«
    »Weil ich die Abmachung nicht eingehalten habe.« Sie merkte, daß sie sich verplappert hatte, und korrigierte sich schnell: »Was wirst du gegen meine Familie unternehmen, weil ich dich nicht heiraten werde, da unsere Abmachung ungültig ist?«
    »Nichts«, sagte er lächelnd.
    »Oh, ich verstehe. Du überläßt es deinem Bruder. Gehst du jetzt zu ihm, um gemeinsam mit ihm einen Krieg vorzubereiten? Wirst du dein Wissen gegen uns verwenden?«
    Tearles Augen weiteten sich. »Ich würde nie meinem Bruder oder irgend jemand anders sagen, daß die Peregrines ein Abkommen nicht eingehalten haben. Niemand soll wissen, daß jemand aus dem stolzen, alten Geschlecht der Peregrines so ehrlos gehandelt hat.«
    »Wir Peregrines handeln nie ehrlos!« schrie sie ihn an.
    »Nach meiner Kenntnis trifft das auf einen deiner Brüder zu, aber nicht auf dich. Sag mir, gleicht dein Bruder Rogan dir oder Severn?«
    Sie ballte die Fäuste, bis die Haut an den Knöcheln weiß hervorstach. »Wir sind alle ehrenhaft. Mir geht die Ehre über alles.«
    »Wenn du es sagst, muß es wohl so sein.«
    Sie hätte ihn umbringen können. Am liebsten hätte sie ihm ein Schwert in den Leib gejagt und zugesehen, wie er verblutete. »Na schön, dann heirate ich dich eben!« schrie sie.
    »Nein«, gab er zur Antwort und ging weiter.
    Sie stellte sich ihm in den Weg. »Nein? Aber wir haben doch abgemacht, daß ich dich heiraten werde, wenn du es fertigbringst, daß Anne sich mit Severn vermählt.«
    »Das hat Severn selber zustande gebracht. Ich hatte nicht das Vergnügen, die schöne Lady Anne zu verprügeln. Das hat er ganz allein getan.«
    »Aber du hast ihm verraten, daß Anne die Urheberin der bösen Streiche gegen ihn war.«
    »Was hat das damit zu tun, daß er ihr den schönen Hintern versohlt hat?«
    Er ist wirklich ein ausgemachter Dummkopf, dachte sie. »Wenn du es Severn nicht verraten hättest, hätte er es nicht gewußt. Und wenn er es nicht gewußt hätte, wäre er nicht in Hugh Marshalls Großen Saal gegangen, um Lady Anne den ...« Sie verstummte.
    »Wie bitte? Willst du damit etwa sagen, daß Severn jetzt nicht mit Anne vermählt würde, wenn ich ihn nicht über ihre Streiche aufgeklärt hätte?«
    Sie würdigte ihn keiner Antwort.
    »Nun denn, wenn ich wirklich etwas zu seiner Vermählung getan habe, dann wäre ich vielleicht bereit, meinen Teil der Abmachung zu erfüllen.«
    Statt einer Antwort nickte sie nur kurz und knapp.
    »Demnach sieht es so aus, daß ich meinen Teil der Abmachung erfüllt habe, während du dich weigerst, deinen Teil zu erfüllen. Gehabt Euch wohl, Lady Zared!« Mit einem Lächeln wandte er sich zum Gehen.
    Sie packte ihn am Arm. »Wo willst du hin?«
    »Heim zu meinem bösen Bruder, vor dem du solche Angst hast. Du fürchtest offenbar, ich würde Rachepläne schmieden, weil du dein Wort nicht gehalten hast. Mir genügt der Gedanke, daß der Bruch eines feierlichen

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