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Liebe ist staerker als Haß

Titel: Liebe ist staerker als Haß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Versprechens sich an dem Schuldigen auch ohne fremdes Zutun rächt. Von jetzt an mußt du damit leben. Dein Gewissen wird dich nie mehr in Ruhe lassen. Ich könnte so etwas nicht ertragen. Aber du bist ja nur eine Peregrine und keine Howard. Mag sein, daß dir euer Name weniger teuer ist als mir meiner. Auf jeden Fall liegt die Entscheidung bei dir. Ich werde dich nicht zwingen, dein Wort zu halten. Ich glaube, entweder hat man Ehre im Leibe oder nicht. In diesem Fall scheinst du keine zu haben. Daher ...«
    »Hör auf!« schrie Zared und hielt sich die Ohren zu. »Ich will dich ja heiraten.«
    »Ich kann das nicht von dir verlangen, solange du Zweifel daran hast, daß ich meinen Teil der Abmachung eingehalten habe.«
    Du hast ihn eingehalten!« zischte sie. »Das habe ich dir doch schon gesagt. Willst du, daß ich es von allen Dächern schreie?«
    »Dann wäre es angemessen, daß du zu deinem Bruder gehst und ihm sagst, daß du mich gern zum Ehemann haben möchtest.«
    »Ich möchte dich gern zum Ehemann haben? Du bist der letzte, den ich gern zum Ehemann haben möchte!«
    Da ließ er sie stehen.
    »Es ist gut, ich werde Severn sagen« - sie schluckte -, »daß ich dich gern zum Ehemann haben möchte. Sonst schöpft er noch Verdacht.«
    »Wie freundlich von dir«, erwiderte er lächelnd. »Dann treffen wir uns in zwei Stunden in der Kirche, ja?«
    »In ... zwei Stunden?«
    »Wenn du deinen Teil der Abmachung lieber nicht erfüllen willst, kann ich selbstverständlich auch abreisen. Wenn du mit dem Bewußtsein leben kannst, ehrlos gehandelt zu haben, soll es mir auch nichts ausmachen.«
    »Ich werde da sein«, versprach sie, machte auf dem Hacken kehrt und ließ ihn stehen.
    Tearle lächelte ihr nach. Er war sehr glücklich.

11
    Steif saß Zared im Sattel und vermied jeden Blick auf den Mann, der neben ihr ritt, auf den Mann, der jetzt ihr Gemahl war. Sie waren seit zwei Tagen verheiratet, und sie war immer noch Jungfrau. Natürlich war sie froh darüber - froh, daß der Howard sie nicht angerührt hatte -, aber tief in ihrem Inneren regte sich Bedauern, daß er sie noch nicht zu seinem Weib gemacht hatte.
    Allerdings hatte sie ihm auch Sachen an den Kopf geworfen, die ihn tief verärgert zu haben schienen.
    Nachdem sie in die Hochzeit eingewilligt hatte, war er unverzüglich zu ihrem Bruder gegangen und hatte um ihre Hand angehalten. Severn hatte nicht lange gezögert, seinen Segen zu geben. Er war viel zu sehr mit den Verhandlungen um seine eigene Vermählung beschäftigt. Er mochte Tearle und war immer noch der Ansicht, Liana hätte ihn geschickt. Deshalb gab er schnell seine Zustimmung. Zared war ein wenig verletzt, wie wenig Aufmerksamkeit er ihrer Hochzeit zollte. Er gab ihr nur einen flüchtigen Kuß auf die Stirn und begab sich wieder zu Hugh Marshall, um Geld zu zählen.
    Als Zared mit Tearle in die Kirche ging, sprach sie kein Wort mit ihm. Ihre leise gemurmelten Antworten auf die Fragen des Priesters waren kaum zu hören. Nach der Trauung beugte sich Tearle zu ihr herab und küßte sie auf die Wange. Sie ließ es regungslos geschehen. Die Menschen, die in der Kirche saßen, kicherten heimlich, denn es sah aus, als heiratete der große, starke Mann einen schlanken Jüngling. Mit erhobenem Kopf verließ Zared die Kirche, ohne seinen Arm zu nehmen, und schritt zu den wartenden Pferden.
    Sie stieg in den Sattel. Furcht kam in ihr auf. Was hatte der Howard mit ihr vor? Wollte er sie auf die Burg seines Bruder bringen, dorthin, wo so viele Peregrines den Tod gefunden hatten? Würde er sie seinem Bruder ausliefern, der sie dann als Druckmittel gegen ihre Brüder benutzen konnte? Sie bemühte sich, dieser Befürchtungen Herr zu werden.

»Ich bin nicht der Teufel persönlich«, sagte Tearle zu ihr, als er sich in den Sattel schwang. »Du brauchst mich nicht so anzusehen, als ob ich dich auf die Folter schleppen wollte.«
    Sie gab keine Antwort. Sie fragte ihn auch nicht, wohin er sie bringen wollte und was er mit ihr vorhatte. Allerdings hatte er gesagt, er würde sie zu ihren Brüdern zurückbringen und bei den Peregrines leben. Aber sie war im Zweifel, ob sie ihm das glauben sollte.
    Sie nahmen nur mit, was die Pferde tragen konnten. Aber kaum hatten sie das Gebiet der Marshalls verlassen, da wurden sie von drei Männern erwartet -Howards Männern.
    Nun wußte Zared, daß er sie belogen hatte. Sie verfluchte sich selbst, weil sie damit die Ursache für den Tod ihrer beiden letzten Brüder werden würde. Stumm

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