Liebe ist staerker als Rache
komme.“
Sie nickte stumm.
Nic wendete sich ab und ging. An der Tür drehte er sich noch einmal um. „ Wir sind noch nicht fertig miteinander, Maddie. Noch lange nicht!“
7. KAPITEL
Maddie war froh, dass Nic offensichtlich tief in Gedanken versunken war, als sie am nächsten Morgen zum Flugplatz fuhren. Sie hatte als Allererstes eine Inspektion ihrer Lippe über sich ergehen lassen müssen. Ihr war heiß und kalt zugleich geworden, als er ihr Kinn anhob. „Schon viel besser“, hatte er verkündet. „In ein paar Tagen dürfte die Schwellung ganz verschwunden sein.“
„Stell dir vor, das weiß ich selber“, hätte sie am liebsten schnippisch geantwortet, schluckte die Bemerkung jedoch hinunter. Sie musste zugeben, es gefiel es ihr, wenn er sich Sorgen um sie machte.
Die Sitze des kleinen Privatjets waren aus cremefarbenem Leder, und der Boden war mit einem flauschigen Teppich ausgelegt. Angesichts solchen Reichtums fühlte sie sich doch eingeschüchtert. Nic setzte sich auf einen der Zweisitzer. Maddie nahm auf einem Sessel Platz, der im rechten Winkel zur Couch stand.
Nach dem Start bot die Stewardess ihr ein Glas Champagner an, das sie jedoch ablehnte. Ein unangenehmes, angespanntes Schweigen macht sie breit. Sie wünschte, ein Buch dabeizuhaben, in das sie sich zum Schein hätte vertiefen können.
Verstohlen blickte sie zu Nic hinüber. Ihr Herz machte einen schmerzhaften Sprung. Sie hatte erwartet, seinem missbilligenden Blick zu begegnen, stattdessen hatte er den Kopf angelehnt und die Augen geschlossen. Seine angespannten Züge verrieten jedoch, dass er nicht schlief.
Obwohl er sich erst rasiert hatte, lag bereits wieder ein Bartschatten auf seinem Kinn. Er hatte den Kragen geöffnet, und Maddie erhaschte einen Blick auf seine sonnengebräunte Haut. Sie wurde blass, als sie plötzlich feststellte, dass er die Augen wieder geöffnet hatte und sie ansah. Oh mein Gott, dachte sie, was soll er von mir denken? Ich starre ihn an wie ein pubertärer Teenager.
Trotz seiner entspannten Körperhaltung wirkte er wie ein Raubtier vor dem Sprung. „Ich hätte da einen Vorschlag.“
Jetzt wurde sie erst recht nervös. Sie räusperte sich und schlug die Beine übereinander. „Was für einen Vorschlag?“
Nics Augen folgten der Bewegung ihrer Beine. Unwillkürlich presste sie die Schenkel zusammen. Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Ich glaube, du hast jetzt wirklich mehr als deutlich gemacht, dass es dir ernst damit ist, das Weingut zu retten.“
Bei der Erinnerung, wie hilflos sie sich Alex Morales gegenüber gefühlt hatte, schoss ihr das Blut ins Gesicht. „Allerdings habe ich etwas gelernt. Nie mehr würde ich mich zu einer solchen Dummheit hinreißen lassen wie gestern“, antwortete sie steif.
„Du warst eben der Situation nicht gewachsen“, meinte er achselzuckend.
Diese Bemerkung gefiel ihr erst recht nicht, aber es stimmte ja. Nur zu gern würde sie das Thema wechseln. Die Erinnerung an die Ereignisse der letzten Nacht rissen nur alte Wunden auf. „Was möchtest du mir denn nun vorschlagen?“
Eine Sekunde lang sah sie im Geiste Nic im Kniefall vor ihr, der sie anflehte, seine Frau zu werden.
„Du suchst also nach wie vor einen Investor? Du bist fest entschlossen, nicht zu verkaufen?“
„Niemals! Auf keinen Fall.“
„Also siehst du dich weiter um?
„Ich muss!“
„Das habe ich befürchtet“, meinte Nic kopfschüttelnd.
„Was soll das heißen?“
„Das wird nicht leicht werden. Morales wird mit Sicherheit schlecht über dich reden. Wenn er mir schon erzählt hat, dass ihr miteinander geschlafen habt, wird er das auch anderen gegenüber behaupten.“
Maddie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Sie wollte ihre Unschuld herausschreien, aber sie wusste, Nic würde ihr nicht glauben. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“
„Du musst zurück nach Europa und dich an deine Kontakte dort wenden. Hier wirst du nie einen Investor finden.“
Maddie hätte nicht gedacht, dass sich ihre missliche Situation noch steigern ließe. Sie konnte unmöglich das Geld für eine derartige Reise aufbringen. Außerdem konnte sie sich nicht einfach an ihren früheren Boss wenden. Sein Geschäft lief zwar gut, aber nicht derart gut, um investieren zu können. Außerdem hatte sie ihn sozusagen im Stich gelassen, nachdem er ihr das Studium finanziert hatte. Unmöglich, ihn erneut um Hilfe zu bitten. „Und was willst du mir damit sagen? Wie hoffnungslos
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