Liebe ist staerker als Rache
mein Fall ist?“
Nic sah sie an. Jetzt hatte er sie da, wo er sie wollte. Nun ja, nicht genau da . Eigentlich hätte er sie am liebsten in seinem Bett. Aber immerhin waren sie auf dem Weg dahin. Ein leichtes Schuldgefühl überkam ihn, aber er unterdrückte es. Die letzte Nacht war ihm eine Lehre. Sobald Maddie sich in seiner Nähe befand, verließ ihn seine sonst so eiserne Kontrolle.
Das hieß: Er musste sie haben. Aber er musste sich gegen sie schützen. Er war ihr gegenüber viel zu anfällig. Aber wenn sein Plan aufging, wäre das ein für alle Mal vorbei. „ Ich werde in dein Weingut investieren.“
Maddie wurde abwechselnd heiß und kalt. „Auf gar keinen Fall! Du willst mich doch nur ruinieren!“
„Ich gestehe – anfangs wollte ich dich einfach nur loswerden. Aber seit du hier bist, hat mein Leben ungemein an Spannung gewonnen.“ Als sie die Arme verschränkte, sah er, wie sich ihre Brüste unter dem dünnen T-Shirt abzeichneten. Eine Haarsträhne hatte sich gelöst und fiel ihr über die Schulter. Ich muss diese Frau haben! schwor er sich, sonst verliere ich den Verstand.
Maddie schäumte vor Wut. Unterhaltsam bin ich also! dachte sie. Ungehalten sah sie ihm zu, wie er aufstand, sich ihr gegenübersetzte und die Beine links und rechts von ihr ausstreckte. Er hatte sie in die Zange genommen. „Was soll das?“
„Ich erkläre es dir jetzt noch einmal. Du hast gar keine andere Wahl, als mein Angebot anzunehmen. Es sei denn, dein Weingut und das Schicksal deiner Angestellten ist dir egal.“
Hernan und Maria! Sie standen vor dem Nichts, wenn sie nicht für sie sorgte. Offensichtlich konnte Nic ihre Gedanken lesen.
„Hernan und Maria werden abgesichert sein. Ich werde für ihre Rente sorgen. Aber einstweilen kann Hernan wieder in den Weinbergen arbeiten. Und du kannst einen neuen Kellermeister einstellen. Außerdem brauchst du neue Fässer – und wir wissen ja, wie teuer die sind! Soweit ich weiß, hatte dein Vater immer noch mit Korbpressen gearbeitet?“
Maddie schluckte. Es stimmte, ihr Vater hatte ausschließlich traditionelle Methoden angewandt. „Die alten Traditionen sind gerade wieder im Kommen“, rechtfertigte sie sich.
„Stimmt. Für bestimmte Trauben benutze ich die Korbpresse auch. Aber man muss auch noch andere Technologien anwenden. Alles andere wäre reiner Luxus. Als würdest du die Trauben immer noch ausschließlich von Hand lesen.“
„Machst du doch auch noch!“
„Auch das ist richtig. Aber auch nur bei bestimmten Trauben. Der größte Teil der Ernte wird maschinell eingebracht.“
Nic betrieb genau die Art von Weinbau und Weinverarbeitung, die Maddie selbst vorschwebte. Er verband die traditionelle mit einer modernen Methode. Genau das wünschte sie sich auch für ihr Weingut.
Unbeirrt fuhr Nic fort: „Es sind nicht alle deiner Weinstöcke ruiniert. Du könntest nächstes Jahr mit einer ganz guten Ernte rechnen, wenn du sie jetzt zurückschneidest und pflegst. Wie willst du übrigens die diesjährige Ernte einbringen? Mit Hernan allein?
Maddie war unfähig, ihren Blick von Nic abzuwenden, wie bei einer grausamen Szene in einem Film, wo man vor lauter Angst nicht mehr wegsehen kann. Er raubte ihr gerade jegliche Hoffnung.
„Ich lasse einen Vertrag aufsetzen und werde in dein Weingut investieren, für die nötigen Arbeitskräfte und die technischen Geräte sorgen. Außerdem werde ich dir bei der diesjährigen Ernte – oder der im nächsten Jahr – als Supervisor zur Seite stehen. Aber dann werde ich mich zurückziehen und dich schalten und walten lassen, wie du es für richtig befindest.“
„Du wirst dich wirklich zurückziehen?“, fragte Maddie misstrauisch.
„Natürlich nicht, ohne mir einen Großteil deiner Einnahmen zu sichern – bis ich meine Investitionen wieder zurückhabe. Das bedeutet, eine Zeit lang wirst du keinen großen Profit erwirtschaften. Aber wenigstens hast du dein Weingut gerettet – und kannst deiner Verantwortung deinen Angestellten gegenüber nachkommen.“
Maddie gestatte sich, einen Keim der Hoffnung zu spüren. Nics Angebot war mehr als großzügig. Es musste einen Haken an der Sache geben.
„Du willst dir das Vasquez-Weingut einverleiben?“
„Im Gegenteil. Irgendwie gefällt mir die Idee, wieder einen ernst zu nehmenden Konkurrenten zu haben. Ich bin wirklich gespannt, wie du die Sache angehen wirst.“
„Und das würdest du so auch im Vertrag festhalten?“, fragte sie misstrauisch.
„Natürlich. Es wird
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