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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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sich wieder rein und stellte das Wasser ab. Sie trocknete sich ab und schlüpfte in den Bademantel, der am Haken hing. Vorsichtig öffnete sie die Tür.
    Nic stand mit dem Rücken zu ihr und blickte aus dem Fenster. Abrupt drehte er sich um, als er hörte, wie Maddie den Raum betrat. Er stellte das Glas in seiner Hand ab und kam auf sie zu. „Jetzt kümmern wir uns um die Verletzung.“
    Unwillkürlich wanderten Maddies Finger zu ihrem Mund. Sie spürte, wie geschwollen ihre Lippe war. Nic hob ihr Kinn, um die Wunde genauer zu betrachten. Bei seiner Berührung erschauerte sie. Diese fürsorgliche Seite kannte sie nicht an ihm. Er griff zum Erste-Hilfe-Koffer und entnahm ihm Watte und ein Antiseptikum.
    „Das kann jetzt wehtun.“ Er betupfte ihre Lippe. Maddie sog scharf die Luft ein. Tränen traten ihr in die Augen, aber sie hielt still.
    „Ich sehe, du hast Erfahrung“, versuchte sie zu scherzen.
    Zu ihrer Überraschung verhärtete sich Nics Miene. „Kann man sagen.“
    Plötzlich bemerkte sie, dass die Knöchel seiner Hand blutig waren. „Was ist passiert?“, stieß sie hervor.
    Er versuchte, die Hand zurückzuziehen, aber sie hielt sie fest und sah ihm forschend ins Gesicht.
    „Während du geduscht hast, habe ich Morales einen Besuch abgestattet.“
    „Du hast ihn verprügelt!“
    „Ich würde es so formulieren: Er kann sich glücklich schätzen, mit einem ‚blauen Auge‘ davongekommen zu sein.“
    Überwältigt führte Maddie seine Hand an ihre Lippen und küsste sie. „Ich hasse Gewalt. Aber … ich danke dir.“
    Nic sah sie an, und sie wünschte sich, in dem Blau seiner Augen versinken zu können. „Morales behauptet, du hättest mit ihm geschlafen.“ Seine Worte drangen zunächst gar nicht in ihr Bewusstsein. Dann wurde ihr schlecht.
    „Du glaubst, ich lüge?“ Wie konnte ich auch nur eine Sekunde vergessen, dass Nic mich verachtet und nur das Schlechteste von mir annimmt? Es ging ihm gar nicht um mich! Für jede andere Frau hätte er dasselbe getan!
    Eine unheilschwangere Stille breitete sich aus. Mein Wort gegen das von Morales, dachte Maddie. „Kann dir das nicht egal sein?“, sagte sie trotzig.
    Nic fühlte sich, als hätte sich eine Zentnerlast auf seine Schultern gesenkt . Ich habe ihr geglaubt! Aber als Morales vorhin gelallt hatte: „Eifersüchtig, de Rojas? Weil sie mit mir geschlafen hat und nicht mit dir?“, hatte er nur noch rotgesehen und das Grinsen aus Morales’ Gesicht gewischt.
    Und wenn er ihm nun Unrecht getan hatte? Als sie eben seine Hand genommen und seine blutigen Knöchel geküsst hatte, hätte er sich am liebsten in die grüne Tiefe ihrer Augen gestürzt. Dann stieg die Erinnerung in ihm hoch: Das letzte Mal, als ich dieser Frau vertraut habe, hat mich das fast vernichtet.
    „Ich kann nicht ertragen, wenn ein Mann einer Frau Gewalt antut. Alles andere geht mich nichts an.“
    Sein Misstrauen verletzte sie zutiefst. Aber sie hatte ihre Lektion gelernt: Man konnte einem Mann nicht vertrauen, auch nicht, wenn er einem half. „Richtig. Es geht dich nichts an.“ Sie stand auf, um ihre Kleider zu holen.
    „Wo willst du hin?“
    Sie drehte sich um. „Ich muss ins Hotel zurück. Der Bus nach Mendoza fährt um sechs Uhr ab.“
    „Du gehst nirgendwo hin. Es ist viel zu spät. Außerdem kommst du mit mir! Auf keinen Fall machst du noch einmal eine sechzehnstündige Bustour.“
    Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft. W arum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen! „Gerne hätte ich deine Fürsorge akzeptiert, wenn du mir nicht gerade eben unterstellt hättest, ich wäre bereit, mit einem Mann zu schlafen, nur um an mein Ziel zu kommen. Tut mir leid, ich gehe lieber in mein kakerlakenverseuchtes Hotel zurück, als bei so jemandem zu bleiben.“
    „Verdammt noch mal! Ich schlafe auch in einem anderen Zimmer, aber du wirst dieses Hotel nicht verlassen! Und wenn ich dich einsperren muss! Und jetzt sagst du mir, wo du abgestiegen bist, damit ich deine Sachen holen lassen kann.“
    Maddie stemmte die Hände in die Seiten. „Jetzt hörst du mir mal zu! Du hältst dich ja offensichtlich für absolut perfekt. Wie kannst du es wagen, mich zu behandeln, als sei ich eine dahergelaufene …?“
    Mit einem Schritt war Nic bei ihr … ganz nah … viel zu nah. Maddies Herz fing an zu rasen. Sie trat erschreckt zurück, als sie seine Wut spürte. Plötzlich wurde ihr jedoch bewusst, dass die Wut nicht ihr galt.
    „Dein Hotel! Deine Zimmernummer!“
    „Hotel

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